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1838-1841.
1338. Unbekannter Maler und Radirer,.welcher gegen Ende
6 des 15. Jahrhunderts in den Niederlanden thätig war. Die
A Figuren der beiden Blätter, welche hier beschrieben werden,
haben nämlich vlämische Tracht, welche gegen 1500 üblich war.
i) Die halbe Figur eines Mannes in 3], Ansicht nach rechts. wie
er die linke Hand zum Gespräche erhebt. Um den Kopf. ist ein Tuch
"geschlungen H. 2 Z. 9 b. Br. 2 Z. i L.
2) Die halbe Figur einer IPrau im faltenreichen Gewande mit er-
hobener Linken. Von dem um den Kopf geschlungenen Tuche fällt
ein Theil auf ihren rechten Arm herab. Rechts oben die Buchstaben
MG. H. 2Z. 10 L. Br. 2 Z. i L.
Dieses Blatt ist eng radirt, und zeigt in der Darstellung noch ganz
das gothische Gepräge. Der Druck, welchen wir sahen, ist aber neuerer
Art, und stammt nach dem Papier zu urtheilen aus dem 18. Jahrhundert,
Passavant erwähnt das erste Blatt, es wird aber das zweite nicht das-
selbe seyn, denn wir erkannten die Figur einer Frau.
1339. Unbekannter Zeichner, dessen Lebenszeit die beigefügte
G Jahrzahl bestimmt. In der herzoglichen Sammlung zu Gotha,
' ist eine Zeichnung, welche das Paradies mit der Schöpfung
M der Eva vorstellt. Letztere betet, während Adam noch im
Schlafe liegt, den Schöpfer in der Glorie _an.
1570. Nach Brulliot n. No 1056 stehen die über einander
gestellten Buchstaben auch auf Costümen der Türken, auscheinlich
nach Zeichnungen von Melchior Lorich.
1840. Matthäus Gundelach, Historien- und Bildnissmaler von
Hessen-Uassel. hinterliess viele Bildnisse, welghg
NX G 5' aber wohl grüsstentheils zurückgestellt sind. Er
wurde 1609 Kammerinnler des Kaisers Rudolphll"
verweilte aber nur drei Jahre in Prag. Nach dem 1012 erfolgten Tod
des Kaisers liess er sich in Augsburg nieder, wo er ji-tzt viele Pur-
traite malte, auf welchen die Initialen des Namens vorkommen. Peter
Isselburg stach nach ihm das Bildniss des Herzogs Johann Casimir
von Sachsen, Jülii-h, Gleve und Berg. Kniestück in Oval mit reicher
allegorischer Umgebung. gnfnl. Lukas Kilian stach 1625 das Bilduiss
des Prinzen viildiSlziliS Sigmund von Polen und Schweden, Grnssiürst
von Russland, Brustbild in Rüstung im verzierten Oval mit allegori-
schen Figixren, fol. I,. Kilian und Heckenauer stachen auch noch
andere Portraite nach M. Gundelach. Wir kennen Federzeichuungen,
welche Landschaften mit Bauern und anderen Figuren vorstellen. Auf
diesen flüchtig aber verständig behandelten Blättern steht der Name
"M. Gundolah, und sie werden wohl von unserm Gundelach herrühren.
Man nennt ihn auch Gondelach. Der Künstler soll 1651i in Augsburg
gestorben seyn, seine Spur verschwindet aber schon 1630.
Von Gundelach ist ein nach Johst Amman radirtes Blatt. unter
dem Titel: Aigenlliche Abconlrafaktur Kaiser Rudolphus II. auf
dem Paradebelle 1612. Er ist von knieenden Figuren umgeben, qu. fol.
Der Name Gundclaclfs kommt auf diesem Blatts nicht vor.
1841. Unbekannter Formschneider, welvher um 1550-1590 in
MG M G Deutschland thätig war. Papillon wollte die Initialen MG
2' auf Matthäus Grvuter (leuten, dieser Meister trat aber
Mac: gegen 1586 als Knpferstecher auf. und hat das Schneide-
messer wohl nie geführt. Auch der Maler Mathias Gerung kommt
nicht in Beziehung. Es scheinen aber zwvi Meister ihren Namen
durch M G angedeutet zu haben. Das Blatt _vun 1552 mit Gott Vater