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1834-
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vorkommen, und die dem M. Greuter zugeschrieben werden, sind nicht
von seiner Hand.
Später finden wir den Künstler in Rom beschäftigt. Er stach
eine Folge von Bildnissen der Jesuiten, welche von 1549-1607 gelebt;
haben. Die Sammlung enthält 100 Köpfe, und ist dem Herzog von
Parma gewidmet. Sie kommt sehr selten vor. Greuter lieferte aber
auch viele Blätter nach antiken Sculpturen für die Galerie Giustiniana,
und stach auch architektonische Ansichten. Im grössten Folie ist die
Darstellung der Canonisation des hl. Carlo Borromeo in der St. Peters-
Kirche 1610. Auch im kleineren Formate ohne Beschreibung stach er
diese Feierlichkeit. Die Folge der Abbildungen römischer Kirchen
aus dem Verlage Rossi's reicht bis 1631, fol.
M. Greuter soll 1638 in Rom gestorben seyn. Er kann daher
noch das mit dem Monogramm versehene Titelkupfer zur Rosa Vrsina.
Bracciani 1630, fol., gefertigt haben. Diese Vignette stellt drei Höhlen
mit Thieren vor, zwei neben einander, die dritte darüber von Rosen-
gewinden bekränzt. Wir müssen aber zwei Künstler dieses Namens
annehmen. Frenzel schreibt im Catalog Stornborg II. N0. 1391. dem
Matthäus Greuter acht Blätter zn, welche die sieben Bitten mit Titel
von 1653 vorstellen, qu. fol. Dann nennt er sieben Blätter mit der
Darstellung der Sakramente, unter dem Titel: Schemata Sanctae
Ecclesiae- Christi. M. Greuter inv. R. G. so. 16.07. Der Strassburger
M. Greuter kann 1653 nicht mehr gearbeitet haben, am allerwenigsten
aber 1697. Das dritte Zeichen finden wir aufdem Bildnisse clerLncretia
'l'omacella in dem Werke des Dom. de Santis: Columnensiunz Pro-
cerum Imagines. Romae 1675, 4. YVenn das Monograuml sich auf
einen Matthäus Greuter bezieht, so muss er jedenfalls ein jüngerer
Künstler seyn. Wahrscheinlich aber handelt es sich um einen unbe-
kannten Meister, dessen lllonogramm jenem des M. Greuter gleicht.
Unter den Cursiven M. G. erwähnen wir einen italienischen Kupfer-
Stecher, welcher mit diesem Monogrammistern Eine Person seyn könnte.
Dann werden unserm Meister auch Blätter mit M. G. F. Zuge-
schrieben, welche von 1581-1586 datiren. Diese Kupferstiche können
nicht von Matthäus Greuter herrühren. Letzterer radirte die Platten,
und vollendete sie dann mit dem Grabstichel. Seine Zeichnung ist im
Ganzen gut, die Extremitäten sind aber vernachlässigt. Der Meister
M. G. F. arbeitete in der Weise der Ghisi.
1834. M. van Geilenkerken oder Geilenkirchen, Kupferstecher,
A J, war in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts in den
g C Niederlanden thätig. Er lnnterhess Bildnisse, darunter
ein solches des Prinzen Moriz von Nassau in Umgebung von Kriegs-
trophäen. Das Monogramm mit der Jahr-zahl 1614 ündet man auf
einem Blatte nach Peter Feddes van Harlingon mit der Adresse:
Johannes Slaterus ezv. Dieses Blatt stellt eine am Tische sitzende
Dame vor, welche ein Herr durch das Guitarrespiel unterhält, 8. In
Metereifs Geschichte der Niederlande sind Blätter von ihm.
1835. Mathias Greischer, Zeichner und Knpferstecher, war in
f Wien thätig, und arbeitete für Buchhändler. Blätter mit
M den] Lionogramme und den Initialen M. G. findet man in
J. W. Valvasofs Topographia Archiducalus Carinlhiae. Laybaclz
1681 ff, fol. Die Blätter von Greischer geben Landschaften, An-
sichten von Städten und anderen Orten.