IOH.
148.
10) Die Durchlauchligste Zusammenkunft: oder: Historische
Erzehlung was der Durchl. Fürst und Herr, Herr Johann George
der Ander, Herzog zu Sachsen etc. etc. bei Anwesenheit Sr. Churf.
Durchl, Hochgeertesten Herren Gebrüdern, Dero Gemaltlinnen etc.
zu sonderbahren Ehren, und Belustigung, in Dero Residenz und
Haupt-Vestung Dresden im Monat Februario des MDCLXXVIU
Jahres in aller hand Aufzügen, Ritterlichen EEvercitien, Schau-
spielen etc. aufführen und vorstellen lassen durch Gabr.
Ttzschimmern. Nürnberg 1680, fol.
Unter den vielen Kupfern dieses Werkes zeichnen sich die acht
malerisch radirten Blätter des J. O. Harms aus. Sie bestehen in
theatralischen Perspektiven, in Landschaften mit Architektur und Fi-
guren 8m, gr. qu. fol.
H) Die Ansicht des Theaters, welches der Magistrat in Dresden
zur Huldigung an den Churfürsten neben dem Rathhause erbauen liess
168i, fol. Für dieses Theater malte Harms die Decorationen. Jetzt
befindet sich das Staatsarchiv darin.
148- Hans oder Johannes Fries von Freiburg ist der Träger der
Initialen HF III. N0. 915,
9 5'" und warum der an der
bezeichneten Stelle er-
, D ( wähnte Heinrich Fassner
' aus der Liste der Künstler
weichen müsse, haben wir
Ü im Anhangs zum dritten
Bande N0. 2934 gesagt.
Hans Fries oder Friess
9 ' gehört zu den Malern
aus dem Anfang des
16. Jahrhunderts, welche
aus Bescheidenheit oder
Laune auf ihren Werken nichts beischrieben, und daher im Laufe
der Jahrhunderte vergessen blieben, oder für welche wenigstens kein
Bild nachzuweisen ist. Die Nachrichten über diesen Hans Fries ver-
danken wir, wie bereits bemerkt, der Bemühung des Herrn E. His-
Heusler in Basel, welcher in seinem Cataloge der öffentlichen Kunst-
sammlung in Basel 1862 S. 22 die merkwürdigen Gemälde des Meisters
HF III. No.9l5 beschreibt, aber erst im Mai 1863 zu der Gewissheit
gelangte, dass der unter dem Jahre 1487 im alten Zunftbuche der
Maler zu Basel erwähnte Maler Hans Friess der Verfertiger der Ge-
mälde mit H- F' im Museum zu Basel sei. Man hielt ihn immer für
einen Berner Künstler, indem im figürlichen Zeichen zwischen H F
ein Berner Batzen eingezeichnet ist. Sein Zeitgenosse Valerius Ans-
helm erwähnt aber in der Chronik von Bern keinen einheimischen
Maler, auf welchen die Initialen passen, dagegen war ihm Hans Fries
von Freiburg bekannt, da dieser als berühmter Meister von der Re-
gierung von Bern _1n einer Angelegenheit als Experte berufen wurde.
Dadurch gewann die Vermuthung, dass die Gemälde im Basler Museum
von Hans Fries seien, grosse Wahrscheinlichkeit, und sie wurde zur
Gewissheit erhoben, als Herr His-Heusler in der ersten Zeit des
Jahres 1863 bei einem Antiquar in Basel zwei zu beiden Seiten be-
malte Altardügel entdeckte, deren Malerei den sechs Gemälden aus
dem Leben der hl. Maria in der Kunstsammlung zu Basel nicht nur
in auifallender Weise entsprechen, sondern_ die auch mit demselben
figürlichen Handzeichen versehen sind, wie Jene mit H F III. No. 915,