1824.
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8) David im Gebete, mit der Harfe zu den Füssen. Mit dem
Zeichen ohne Jahrzahl, fol.
9) Missale secundum rilumAugustensis ecelesie diligenter emen-
datum et locuplekztmn: ac in mcliorem ordinem (T. anlehac digestum.
Mandato et impensis Beo: ac illust: Principis uc DmT. Domini Othonis
tituli sancte Sabine praesbytcri Cardinalis, Episropz" Augustuni:
pruepos-iti ac domimi in Elvcangezt: ad Dei honorelrn: Ecclesie sue
sum-umqz clericorum prolecilztnt novis lypis q"; fieri potuit elegan-
tissime emcusunz. Anno Sal: 1555. Am Schlussc steht: Earplicit
Mlfssale impressum vero es! Illiissule hoc Dilinge in edilrets Sebaldi
Meyer Anno 1555 mense Julii, gr. fol.
Dieses Werk ist prachtvoll roth und schwarz gedruckt, und ent-
hält die Holzschnitte N0. 10-13.
10) Die Titeleiufasstmg des Missale. Oben ist das bischöfliche
mit dem Cardinalshtit bedeckte Wappen, ein quadrirter Schild mit
drei Löwen und einer Infel. In der rechten Leiste ist der leidende
Heiland vorgestellt, wie Blut aus seiner Seitenwunde in den Kelch
iiiesst. Die linke Leiste zeigt die 'I'iara. und einen geistlichen Ornat
über das Kreuz gehängt. Unten sind die Brustbilder der Heiligen
Afra, Dionysius, Ililaria, Narcissns und Digna.
H) Die hl. Jungfrau mit dem Kinde auf Wolken schwebend und
in der Rechten ein Buch haltend zwischen zwei Engeln. Rechts von
der hl. Maria stcht St. Afra im weitfaltigcn Gewande mit gebundenen
Händen an den Baum gefesselt, links St. Ulrich in bischöflicher Tracht
mit Buch und Stab. In der Mitte oben schwebt der hl. Geist, und
links erscheint Gott Vater. Rechts oben in der Ecke bemerkt man
das Monogramm mit 1555 darüber. Unten ist das Wappen des Cardinal-
Bischofs Otto von Waldburg zwischen Engeln, welche ebenfalls Wappen-
schilde halten. H. 12 Z. 5 L. Br. 8 Z. 4 L.
Diese Vorstellung ist auf der Rückseite des Titels zum Missale.
Im späteren Drucke fehlt unten das Wappen des Cardinal-Exizbischofs.
An der Stelle desselben steht: Gegrüsst seyst du Maria etc. Auch
die Jahrzahl ist oben weggenommen. Es wurden einzelne Abdrücke
verbreitet, welche aber selten sind.
12) Christus am Kreuze, rechts Johannes mit erhobenen Händen,
links Maria mit an der Brust gekreuzten Händen. Im Hintergrunde
ist Jerusalem, und die Darstellung der Kreuztragung. Ohne Mono-
gramm. H. 12 Z. 1 L. Br. 8 Z. 3 L.
Dieses Kreuzbild kommt im Missale vor dem Canon zu stehen.
13) Ein reich im antiken Styl gebildeter, auf zwei Säulen ruhen-
der Bogen. Im Bogeufelde ist die Krönung Maria vorgestellt, und in
den Zwickcln schweben Engel. Auf den Säulen stehen die Figuren
der Apostel Petrus und Paulus, und an den Sockeln ist das Wappen
der Truchsess von Waldburg. Zwischen den Säulenfüssen sind ab-
wechselnd Darstellungen aus dem Leben Jesu und aus der Legende.
Dieser Bogen kommt zehnmal in dem erwähnten Missale vor. Nur auf
dem ersten Blatte ist im Mittelfelde das Messopfer vorgestellt. Das
Monogramm kommt immer vor. H. 12 Z. 3 L. Br. 8 Z. 10 L.
Diese Bordüre beschreibt Bartsch N0. 8, ohne zu wissen, wo sie
vorkommt.
14) Die Kreuzabnehmung, grosse und schöne Composition. Drei
Männer auf Leitern nehmen den Leichnam ab. Eine heilige Frau
umsehlingt das Kreuz, und vorn rechts liegt Maria zweien Frauen in
den Armen. Hinter dieser Gruppe bemerkt man Johannes, Magdalena
und Nicodemus. Unten links steht das Zeichen. In acht Blättern.
H. 37 Z. Br. 25 Z.