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1824.
zu München aufbewahrt. In des Grafen Raisach Pfalz-Neuburgischen
Provinzialblättern S. 126 wird eine andere Tapete aus der Residenz
in Neuburg erwähnt. Sie stellt den Reisezug des Pfnlzgrafen Otto
Heinrich von Pfalz-Neuburg im Jahre 1521 vor. Gerung hatte die
Cartons ausgeführt, und den Zug auch in Oel gemalt. Man weiss,
dass mehr als hundert Figuren im schönsten Farbenschmucke vorge-
stellt waren, das Gemälde und die 'I'apete sind aber in Neuburg längst
verschwunden. Auf der Tapete in Neuburg stand der volle Name des
Meisters, nämlich M. Gerung, nicht Geron. Passavant beschreibt im
Kunstblatt 185i S. 431 eine Tafel in der Gallerie des Duca. Litta
Visconti Aresi in Mailand, welche die Geschichte des Paris und die
Zerstörung von Troja sehr zierlich in der oberdeutschen Malweise vor-
stellt. Der Hergang der Geschichte ist unten in lateinischer Sprache
erzählt, und den Schluss bildet die Inschrift:
M IDXXXX W
H OW (Das Monogramm) ON S
Das Monogramm ist jenes des M. Gerung, und das Gemälde kam
wahrscheinlich von Neuburg oder Augsburg nach Italien. Die Be-
deutung der verschiedenen Buchstaben ist uns nicht klar. Gerung
scheint auch in Diensten des Cardinal-Bischofs Otto Truchsess von
Waldburg in Augsburg gestanden zu seyn. Er illustrirte das auf
Kosten dieses Kirchentäirsten in Dillingen gedruckte prachtvolle Missale
mit Holzschnitten und Initialen. Das Werk ist aber üusserst selten,
indem einzelne Exemplare der Holzschnitte wegen zerschnitten wurden
Auf Holzschnitten kommen die obigen Monogramme mit und ohne Jahr-
zahl vor. Christ und Gori Gandellini schrieben dieses Zeichen dem
Nlathias Grunewald zu, und auch Brulliot I. N0. 2203 führt unter
diesem Monogramme denselben ein, bemerkt aber, dass Grunewald
1548 nicht mehr gelebt habe. Brulliot fügt diese Jahrzahl bei, es
finden sich aber auch Holzschnitte von 1546. Unter N0. 2204 nennt
dann Brulliot den Mathias Geron, und fügt ein ähnliches Monogramm
mit der Jahrzahl 1551 bei, nämlich jenes auf dem Gemälde in Lauingen,
Bartsch IX. pag. 158 kennt den Namen des Meisters nicht, und be-
schreibt acht Holzschnitte, darunter fünf Blätter mit Scenen aus der
Apokalypse.
1-7. Darstellungen aus der Apokalypse, in einer Folge von
54 Blättern. Passavant III. p. 307 fand auf der Bibliothek in Wölfen-
büttel eine solche Anzahl vor. DieIIolzschnitte sind mit dem Mono-
gramme und den Jahrzahlen von 1544-1555 versehen, und sie scheinen
in keinem biblischen Werke vereinigt zu seyn. Wir kennen nur sieben
Blätter. H. 8 Z. 7 L. Br. 6 Z.
1) Cap. I. Johannes sieht die sieben goldenen Leuchter. Unten
rechts das Zeichen und 1544.
2) Cap. IV. Johannes sieht durch das Himmclsthor Gott auf dem
Throne, um ihn die 24 Alten und die geflügelten Thiere. Unten rechts
das Zeichen, und in der Mitte 1546.
3) Cap. VI. Johannes sieht die vier Reiter. Unten links 1546,
rechts das Monogramm.
4) Cap. VII. Die vier Engel halten die Winde zurück, und ein
anderer bezeichnet die Stirne der Auserwählten. Unten in der Mitte
das Zeichen, links 1546.
5) Cap. VIII. Sieben Engel mit Trompeten, und die Eröffnung
des siebenten Siegels. Am Gewölbe das Zeichen.
6) Cap. XIX. Der König auf dem weissen Pferde mit dem zwei-
schneidigen Schwerte. Ohne Zeichen.
7) Cap.XX. Die allgemeine Auferstehung. Rechts unten das Zeichen.