Volltext: IMM - SH (Bd. 4)

1823- 
4824. 
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in demselben noch nicht als sehr alter Mann. Von diesem Jahre ist 
der grosse Altar mit Flügeln in der Franen- oder Marktkirche zu Halle. 
Das Mittelbild stellt die Madonna auf Wolken in einer Engelsglorie, 
und unten den Donator Albert von Branrlenbnrg vor. Das Altarwerk 
ist am Ende der Kirche so aufgestellt, dass es zwei Seiten bildet, 
deren jede mit zwei Flügeln geschlossen ist. Schuchardt (Lukas Cranach 
der Aeltere II. S. 69; beschreibt dieses reiche Altarwerk genau, und 
schreibt es in seinen I-Iaupttheilen nicht dem L. Cranach, für dessen 
Arbeit es von jeher gegolten hat, sondern mit Passavant (Kunstblatt 
1846 N0. 48) dem M. (ifllllüwilltl zu. Letzterer glaubt aber sonder- 
barer Weise, dass L. Cranach als Schüler und Gehülfe des Grüncwald 
an der hlalerei Theil habe. Dass das Werk nicht durchaus von Einer 
Hand herrühre, ist offenbar, L. Cranaeh war aber nicht der Gehülfe 
des Grünewalml, und ebensowenig dessen Schüler. Grünewnld bediente 
sich bei der Ausführung des Altares eines Gehülfen, welcher mit 
Cranach nichts zu thun hat. [Tutor den weiblichen Heiligen kommt 
wieder die hlzirgaretha ltütlingei- vor, ein Kennzeichen für diesen 
Meister und für den Donator des Werkes. Passavant (Kunstwerke 
und Künstler in Deutschland I. S. 46) erkennt auch in der St. Anna- 
kirche zu Annaberg ein Altarwerk des Meisters, nämlich jenes der 
Familie Pflock. Das llIittelbiltl Stellt den Tod der Maria, und die 
Familie des Stifters vor. Das Ganze stimmt mit den Gemälden des 
M. Grünewald aus der Stiftskirche in Aschaffenburg in der Pinakothek 
zu hlüncheu.  
Grünevraldis Werke sind noch nicht alle bekannt, wenn nicht 
auch solche zu Grunde gegangen sind. Bernhard Jobin gibt in der 
Vorrede zu den Effigies pontificum 1572 einen Ort Issna an, aus 
welchem Saudrart Eyscnach macht, wo man aber kein Gemälde von 
ihm findet. Passavant vermuthet Isscnheim im Elsass, aber auch da 
hat sich unsers Wissens nichts vorgefunden. Vineenz Steinmeyer he- 
merkt in der Vorrede seines Kunstbüchleins von 1620, dass ausser in 
Mainz und Aschaffenburg auch in Lessheim bei Colmar Gemälde von 
ihm seien. Die Gemälde in den Galleriexi zu München, Berlin, Mainz, 
Weimar, Frankfurt dzc. sind bekannt. Auf keinem Gemälde kommt 
das Monogramm vor. In einem handschriftlichen Verzeichnisse von 
Monograinmen im Besitze des Arohivar Th. Herberger in Augsburg 
wird das zweite Monogramm mit der Jahrzahl 1523 dem Mathias von 
Aschaffenburg zugeschrieben. Der Verfasser scheint um die Mitte des 
17. Jahrhunderts ein Gemälde mit diesem Zeichen gesehen zu haben. 
1823. Ghemar und Manche lithographirten das Bildniss des Hans 
f ; Memling aus dem berühmten Gemälde der Anbetung der Könige 
m? im Hospital zu Brügge für folgendes Werk: L0 Chässe de 
h  Sainte Ursula par Jean Jllemling. Brumelles, J. Bulfa et 
Bogaert-Dumortier, gr. fol. Auf dem Bildnisse steht das gegebene 
Monogramm, und man kann darunter nur die Lithographen vermuthen. 
Das Bildniss kommt auch einzeln vor. 
1824. Mathias Gerung von Nördlingen, auch Geron und Gereon 
j y S, 5., genannt, zählte zu den jüngeren Sßhiilefn (168 
mlm Hans Burgkmair, und in den von ihm noch 
M  I    vorhandenen (iemiilden und Holzschmtten ist 
, K  leicht die Richtung jenes Meisters zu or- 
kennen. Im Rathhanse zu Lauingen ist ein grosses Gemälde, welches 
das Lager des Kaisers Carl V. vor Lauingen vorstellt. Dieses Gemälde 
trägt das Monogramm mit der Jahrzahl 1551 darunter. Eine Tapete 
mit derselben Vorstellung wird jetzt "im bayerischen National-Museum
	        
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