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1781. Unbebannter Maler, welcher um 1678 in Deutschland oder
in der Schweiz thätig war. Das Zeichen iindet man auf dem
M von Bernhard Kilian gestochenen Bildnisse des Bernhardinus
Verzaasche, dioersorum principum Archiater Basiltfensis. B. Kilian
sc. 1678, gr. fol. Dieses Bildniss ist sehr schon gestochen.
1782. Andrea Mantegna soll durch dieses Zeichen seinen Namen
M angedeutet haben. Huber III. S. 47 spricht (liess entschie-
4- den aus, und beschreibt einen Kupferstich mit dem Mono-
gramme, welcher den Herkules zwischen der Tugend und dem Laster
vorstellt. Erstere ist durch eine weibliche Figur mit Krone und Schwert,
letzteres durch einen nackten Mann mit der Schlange in den beiden
Händen vorstellt, fol. Huber behauptet, dass dieses Blatt mit dem
gegebenen Zeichen versehen sei, und bemerkt, dass es einige dem IMarc
Anton zuschreiben wollten. Auch ltlallae spricht von diesem Blatte,
und dann von einem anderen mit der Dornenkrönuiig; allein weder
Marc Anton, noch Mantegna hat eines dieser Blätter gestochen. Letz-
terer hat keinen Kupferstich bezeichnet, während er auf Gemälden
öfter den Namen oder die Abbreviatur beifügte. Der grosse Ruf, wel-
eben Mantegna. von jeher genossen hatte, bewog mehrere Künstler,
seine Blätter zu copiren. Unter den alten sind Zoan Andrea und An-
tonio da Brescia die vorzüzlichsten. Die täuschende Aehnlichkeit
zwischen Original und Copie verleitete einige Kunstliebhaber die einen
für Originalwiederholungen der andern zu nehmen. Man erklärte aber
auch Blätter im Style des Mantegna für Original, besonders wenn man
die Zeichnung diesem Meister zuschreiben konnte. Gegen Ende des
vorigen Jahrhunderts liess Gio. Maria Sasso fast alle Stiche des Meisters
durch Francesco Novelli und Antonio del Pedro copireu. Er liess
aber auch Zeichnungen, Gemälde dzc. in Kupfer stechen. Der grösste
Theil der Platten und Abdrücke kam dann in die Hände des Abbate
Francesconi, welcher ein illustrirtes Werk über Mantegna projektirt
hatte.
Im k. k. Cabinet zu Wien ist fast dss vollständige Werk des Man-
tegna (es fehlt nur No. 23), und dazu kommen fast alle Blätter nach
Originalstichen und Zeichnungen. Friedrich v. Bartsch, die k. k. Kupfer-
stichsammlung, S. 23 ermittelte die Zahl von 18 Originalblättern, während
andere 40 bis 50 für Mantegna auswählten. Auch in Zanetti's Cabinet
Cicognara No. 168-188 sind schätzbare Bemerkungen über Original
und Copie. Passavanüs Band über die italienischen Meister liegt uns
noch nicht vor.
1733. Unbekannter Knpferstecher, welcher in Italien thätig
H war, und durch das Monogramm wohl den Namen des Marc
Anton andeuten wollte. Man findet es auf einer gegenseitigen
Copie des Blattes von Marc Anton, welches die am Bisse der Schlange
sterbende Cleopatra vorstellt. B. No. 199. Cleopatra liegt halb ent-
blösst mit dem Kopfe nach links, und die Schlange umwickelt den
Arm. H. 4 Z. Br. 6 Z. 6 L.
1784. Unbekannter Kupfersteoher, welcher um die Mitte des
F" F 16. Jahrhunderts in Italien lebte, und vielleicht mit dem vor-
hergehenden Meister Eine Person ist. Er copiite wie jener
Blätter nach Marc Anton. Eines dieser Blätter, mit dem ersten Zeichen,
stellt den Jupiter mit dem Blitze vor, wie er auf dem Adler herab-
schwebt. Um seinen Oberleib flattert ein Tuch, und der rechte Fuss
steht in Wolken. Auch der Adler greift durch die Wolken hindurch.
Links unten ist das Zeichen. H. 7 Z. 6 L. Br. 4 Z. l L. Ein an-