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"77. "Lucas Mayer oder Meier, Formschneider, welcher in Nürn-
Fjljsaß berg, und wohl auch in Frankfurt a. M. ar-
beitete, ist No. 1197 als Schüler oder Gehülfe
{Dm des Jobst Amman eingeführt, und der Mono-
MQJVE grammist MF kommt ebenfalls mit diesem
l-Czi Meister in Berührung, so dass wir glauben, es
handle sich um den einen und denselben Künstler, da auch die Schnitt-
weise diese Annahme unterstützt. Aus dem Artikel N0. 1197 geht
hervor, dass L. Mayer eine grosse Anzahl von Stöcken geschnitten
habe, und somit können ihm die folgenden Blätter noch angehören,
wenn auch No. 1204 und 1208 noch solche hinzukommen. Papillon
nennt den Formschneider M. Feyerabend, welcher sich nicht nach-
weisen lässt. Heller vermuthet einen Martin Fesele, worunter aber
der viel frühere Melchior Fesele verstanden werden muss. Wir haben
ausser Lukas Mayer keinen Meister, welcher zugelassen werden kann,
Bartsch IX. p. 424 nennt nur kurz etliche Holzschnitte nach J_
Amman und Tobias Stimmer. Wir verzeichnen hier die uns bekannten
Blätter.
1) Das Bildniss des Pfalzgrafen Ludwig, Brustbild in einer Ein-
fassung mit Wappen und Arabesken, fol.
Dieses Blatt ist nach dem Titel der folgenden Bibel beigefügt.
2) Biblia. Das ist: Die gantze Heylige Schrift, Teutsch. Doch
Mart. Luth. Jetz-und von neuwen, nach der letzten Edition
Gedruckt zu Frankfurt am Mayn, bei Joh. Feyerabend 1589, fol,
Das reich verzierte Titelblatt stellt oben im Oval das Paradies
mit den Thieren ohne Menschen vor, und in den vier Ovalen der Seiten-
leisten ist das Opfer Abrahams, die eherne Schlange, Jakobs Traum
von der Himmelsleiter und das lilannalesen der Israeliten in der Wüste
vorgestellt. Unten im Schweifwerk mit Engeln ist ein Rund, in we]-
chem die Verklärung Christi vorgestellt ist. Unten in der Mitte 1A
(J. Amman), rechts das fünfte Zeichen. H. 10 Z. 10 L. Br. 6 Z. 7 L_
Diese Bibel enthält auch noch andere Holzschnitte mit dem M0-
nogramm M F. Ein Theil der Platten kam später nach Cöln. Sie
sind in folgendem Bibelwerke abgedruckt: Sacra Biblia. Coloniae,
Kreps 1630. Das grosse Titelblatt kommt auch in Dr. M. Luthers Bibel
vor, welche 1589 zu Nürnberg bei Katharina Gerlachin erschien, fol,
Die übrigen Holzschnitte sind von dem Monogrammisten H M.
3) Die Heimsuchung der hl. Maria bei Elisabeth. Mit dem Mono-
gramm des Tobias Stimmer, und dem zweiten der obigen Zeichen.
H.9Z.2L. Br.6Z.
4)ZDie Geburt Christi. Mit denselben Zeichen. H. 9 Z. 2 L,
Br. 6
5) Ein reich verzierter Cartouche, rechts Moses mit den Gesetz-
tafeln, und etwas tiefer Christus vor Pilatus. In der Mitte unten steht:
Frankfurt I A (J. Amman), rechts das zweite Zeichen. H. 9 Z. 3 L.
Br. 6 Z.
Dieses Blatt ist vor der Dedication zum Augsburger Geschlechter-
buch. Frankfurt a. M. bei Sigmund Feyerabend 1580, fol. Die alle-
gorischen Titelblätter und der Cartouche sind von J. Amman gezeichnet.
Die spätere Ausgabe ist von 1661.
6) Die Grablegung Cristi, in Oval mit ausgefüllten Ecken. Mit
dem vierten Zeichen. H. 2 Z. 2 L. Br. 3 Z.
Dieses Blatt findet man in J. Amm3n'S: Künstliche und wolge-
rissene Figuren der fürnembsten Evangelien Frankfurt a. M.
1579, 4.