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einen Bauer vor, welcher die Pfeife stopft. Le Pr. de Stolberg fec.
1789 aqua fern". Radirt und Aquatinta, fol.
1774- Jeronymus Greif, genannt Jeronymus von Frankfurt,
ist unter IVF IV. N0. 573 eingeführt, und wir wieder-
holen hier nur das Zeichen, weil man es für MF nehmen
kann. Jeronymus Greff copirte die Apokalypse des Albrecht
Dürer, und über dieses Werk ist an der angezeigten Stelle
gehandelt.
Eines ähnlichen Zeichens, in einen Schild gestellt, bediente sich
auch der Buchdrucker Michael Furter in Basel. Man findet es am
Ende des mit Holzschnitten gezierten und bei ihm gedruckten Quadra-
gesimale rwvum editum ac predicatum de filio prodigo. Im-
pressum Basilee per Michaelem lfurter 1497, kl. 4.
1775. Melchior Feselen war in der ersten I-Ialfte des 16. Jahr-
hunderts der angeschenste Maler zu Ingolstadt, wurde
aber in früherer Zeit über Verdienst gerühmt, da nur
einzelne Werke Lob verdienen. Zu diesen zählen wir
die Belagerung der Stadt Alexia durch Julius Cäsar in
i) der Pinakothek zu München, mit dem hlonogramm und
der Jahrzahl 1533. Ein zweites Bild der Pinakothek stellt in unzähligen
kleinen Figuren die Belagerung von Rom durch Porsenna vor. In der
Gallerie zu Schleisshcim ist ein Bild der Anbetung der Könige mit
dem Monogramm und der Jahrzahl 1522. Auf der Burg in Nürnberg
ist ebenfalls eine 'l'afel mit der Anbetung der Könige, mit dem Mono-
gramm und der Jahrzahl 153i bezeichnet. In diesen beiden Werken
zeigt sich der Künstler auf einer untergeordneten Stufe. Das Bild
von 1531 ist durch die maskexihaften, "geistlosen Gesichter mit grossen
Nasen, und durch den schweren, kalten Ton besonders unangenehm.
Die Architektur ist bereits der italienischen nachgeahmt. Fleissig voll-
endet sind alle Gemälde Feseleifs, der Fleiss alleiii ersetzt aber nicht
den Geist. Der historische Verein in Regensburg besitzt eines der
bessten Werke des Meisters, mit dem lilonogramm 1523. Es stellt
die hl. Maria von Aegypten vor, wie sie in den Himmel getragen wird.
Das Bild ist ebenfalls kalt in der Färbung, doch zeigt es feinere Köpfe,
und in der ganzen Ausbildung mehr Gefühl, als irgend ein anderes.
In einer Seitenkapelle der Frauenkirche zu Ingolstadt sind zwei Tafeln
mit der Kreuzigung, und der Enthauptung der hl. Barbara mit dem
Mouogramm 1522 bezeichnet, dürftig in der Zeichnung und matt in
der Färbung. Wir geben oben nur ein einziges Monogramm mit der
Jahrzahl. Der Künstler behielt die Form des Zeichens ziemlich bei,
auf dem erwähnten Gemälde von 1533 ist es aber mit Doppellinien
gezeichnet.
In der oberen Franziskaner-Kirche zu Ingolstadt ist der Grabstein
des Künstlers mit der Inschrift: Anno dm" 1588 den 10 lag Aprilis
starb der Erber und kunstreich maister Melcher Feselen maler,
dem yot gnad. Darunter ist das Wappen mit drei silbernen Schilden
im rothen Felde.
1775- Unbekannter Zeichner oder Formschneider, welcher um
N 1533 zu Strassburg thätig war. Wir müssen ihn von dem folgen-
den Meister unterscheiden, da dieser noch gegen Ende des 16. Jahr-
hunderts thätig war, und zwar in Frankfurt und Nürnberg. Das Mono-
gramm ündet man auf dem Titelblatte eines Kochbuches, welches 1533
zu Strassburg bei Christian Egenolph erschien. Der Holzschnitt stellt
ein? Iiln der Küche beschäftigten Koch vor. H. 2 Z. 9 L. Br. 4 Z.
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