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MED-MEG.
1766-
4768.
Die zweite Inschrift findet man auf einem Holzschnitt, welcher
einen Mann vorstellt, wie er vier oder fünf links auf dem Felsen
schlafende Männer gefesselt hält. Rechts wundert sich ein anderer
über den Vorfall. H. 6 Z. 4 L. Br. 4 Z. 2 L. Dieses Blatt gehört;
zu einer Folge von Holzschnitten mit Darstellungen aus der Alchymie,
und besonders auf die Erfindung des Schiesspulvers. Auch Vasari
spricht davon, geht aber nicht naher auf die Folge ein. Heinecke
gibt zehn Blätter an, und eben so viele sind in der Sammlung des
Marohese Malaspina di Sannazaro. In der Sammlung des Grafen Stern-
berg-Manderscheid waren deren fünf. Der Buchstabe S nach dem
Worte Inventar kann Siena und Sculpsit bedeuten. Allein den Malern
will man bekanntlich nicht gern Original-Holzschnitte zugestehen.
Dann findet man auch eine Radirung mit dem Namen Me'carino_
Das Blatt stellt zwei akademische Figuren vor, die eine stehend, die
andere halb auf der Erde liegend. Man wollte darunter Deucalion
verstehen, es ist aber wahrscheinlich Cain vorgestellt, wie er den Abel
tödtet. Vasari schreibt dieses Blatt dem Micarino zu, und auch Heineekg
legt ihm die geistreiche Radirung mit dem Tode des Abel bei. Brulliot
will eine neuere Hand erkennen, welche das Gemälde im Palast Agostini
zu Siena gestochen hat. Unten steht: micarino Fec. H. 9 Z. 11 L.
Br. 6 Z. 3 L.
Ueber andere Kupferstiche, welche gewöhnlich aber irrig dem
Beccafumi zugeschrieben werden, s. III. N0. 925.
1766. Mary E. Dear, Zeichnerin in London, ist uns durch einen
C. Holzschnitt von E. Dalziel im Art Journal, October 1854
Alu-D bekannt. Das Autumn bezeichnete Blatt enthält iigürliche
Vorstellungen, die sich auf den Herbst beziehen, und von einem Ge-
winde umgeben sind. Die Dame hat die Formen aus der Pflanzenwelt
besser lgezeichnet, als die Figuren. Sie fügte die gegebenen Buch-
sta en ei.
1767. Unbekannter Zeichner, welcher in der zweiten Hälfte des
17. Jahrhunderts gelebt hat. In Caspar Schotüs Physiea
Mm) DM" curiosa. Herbipoli 1689, 4., sind Blätter nach seinen
Zeichnungen gestochen, doch nur auf einem kommt das Zeichen vor_
Dieses Blatt gibt den Prospekt von Neustadt mit der grossen Linde,
1768. P. Magen nennt man einen Landschaftsmaler und Radirer
vlämischen Ursprungs, welcher 1660 nach Wien berufen
ME wurde, und daher werden drei Gemälde in der Gallerie
des Belvedere daselbst in jene Zeit gesetzt. Allein Ch. v. Mechel Sagt
richtiger, dass der angebliche P. Megan gegen Ende des 17. Jahr-
hunderte in Wien gelebt habe. Auf Radirungen kommt die Jahrzahl
1'703 vor, doch wohl nicht mehr 1730, wie Brulliot bemerkt. Doch
frägt es sich aber immer noch, ob der Künstler Megan heisse, und 0b
nicht in Folge der Versetzung der Buchstaben ein ganz anderer Künst-
ler eintreten muss, nämlich Georg Eisernann oder Eisenmann, welcher
einige Zeit in München, und dann in Nürnberg lebte. Die radirten
Blätter mit M E G haben die grösste Aehnlichkeit mit jenen des Georg
Eisenmann. Es kommen darauf die Buchstaben GEM vor, wie II,
N0. 2899 zu ersehen ist. Man könnte also eine willkürliche Ver-
setzung der Buchstaben annehmen. Megan ist nicht bekannt. Man
weiss nicht, ob er J., P. oder R. Megan geheissen habe. Die Buch-
staben M EG findet man auf Radirungen und Gemälden, und erstere
gehören zu den Seltenheiten.