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MDRO
MDV.
1752-1753.
Der Künstler ist unter dem Namen "Müller von Riga" bekannt, und
daher ist Müller de Riga zu lesen.
Die Buchstaben M dB kommen auf radirten Blättern mit Land-
schaften vor. Auf anderen Radirungen zeichnete der Künstler M v R.
1752. Martin Droeshout, Kupferstecher in London, welcher in
M D s der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts thätig war,
"L 6' kommt oben unter den Initialen MD N0. 1733 mit Blät-
tern vor, und es ist bemerkt, dass in England seine meist seltenen
Bildnisse geschätzt und gesucht werden. Die Abbreviatur kommt
ebenfalls auf Portraiten vor, wie auf jenen des John Howson Eväque
dlOz-ford, f0l., des John Donne Dean of St. Pauls 1621, 4, 8m.
1753. Martin de Vos, Histoi-ienmäeaiö unäi Zeicläiäer, wutrde niach
eini en 0 er o , nac an ern
153i; zu Antwerpen geboren. Er war
.13. oF der Sohn des Malers Peter de Vos,
W157, l V welcher 1519 im Gildebuch von sc. Lu-
6 cas als freier Meister eingetragen ist,
i: O1 Von diesem Meister erhielt Martin den
ersten Unterricht, kam dann unter Leitung des Franz Floris, und
schloss sich später in Venedig an Tintoretto an, welcher entschiedenen
Einfluss auf ihn übte. Nach seiner Rückkehr trat er 1558 in die
St. Lucas-Gilde zu Antwerpen, wo er von dieser Zeit an, wenigstens
bis 1603 viele Werke ausführte, darunter Gemälde von grossem Um-
fange. Im Museum zu Antwerpen sind Bilder von_ihm,_ darunter
ein Triptychon mit dem Triumph Christi _im Mittelhilde in lebens-
grossen Figuren. Auf dem einen Flügel ist die Grundung _der So-
phienkirche durch Constantin den Grossen, auf dem andern die Taufe
dieses Kaisers vorgestellt. Auf dem Flügel mit der _Taufe steht: R0-
bycolium cr. o fecit Merlen de Vos Antnerpzensts CIQ DL XXXX.
Ein anderes Triptychon mit lebensgrossen Figuren stellt in der Mitte
den Thomas vor, wie er die Wundmale des Herrn berührt 1574, die
Taufe Christi unb die Enthauptung des Johannes. Auch noch andere
Gemälde mit lebensgrossen Figuren sind im Antwerpener Museum,
darunter ein drittes Altarwerk mit Flügeln. Das Mittelbild stellt Christus
mit den Aposteln vor, wie ihm die Pharisäer den Zinsgroschen zeigen.
M. D. V. F. 1601. Der eine Flügel schildert diefieschichte der armen
Wittwe, welche im Tempel ihren Pfennig darreicht, der andere zeigt
den hl. Petrus, wie er den Denar aus dem Fische nimmt. Lebens-
gross ist auch das Bild des hl. Lucas, wie er die Madonna malt, die
Stigmatisation des hl. Franz, und die Versuchung des hl. Antonius.
Ausserdem werden im Museum auch mehrere Skizzen aufbewahrt, lauter
Scenen aus dem Leben des hl. Franciscus. Im Museum zu Berlin ist
ein grosses Gemälde mit dem Monogranime M d V. F. 1589. Es stellt
den Heiland dar, wie er nach der Auferstehung den Jüngern am See
Tiberias erscheint. Auf der andern Seite des Bildes wird Jonas aus
dem Schiffe geworfen. Diess ist nur ein Flügel zu einem grossen Al-
tare. Die Gemälde des M. de Vos sind überallhin zerstreut, und es
werden sich auch noch andere Bilder mit dem Monogramme und den
Initialen "finden. Sehr zahlreich sind die nach Zeichnungen des Mei-
sters gestochenen Blätter. Anf solchen von den Wierx, _den Sade-
lern dtc. kommen die kleineren Monogramme und auch die Initialen
M. D. V. oder M. d. V. vor. Die Zeichnungen des Meisters sind aber
nicht mehr häufig. Wir kennen eine in Bister und Indigo behandelte
Zeichnung mit dem Monograinm und der Jahrzahl 1587. Der Gegen-