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1726- Martin Dicht], Maler und Kupferstecher in Scliabmanier,
w war um 1670-1680 in Nürnberg thätig. GemäJde
, können wir von ihm nicht nachweisen, auf ein paar
Scliabblättern nennt er sich aber Maler. Eines der-
selben stellt eine Köchin vor, welche den Kessel
scheuert, ein anderes eine alte Magd mit der Lg.
terne: Mart. Dichtl pinwft et fecit, fol. Auf anderen Blättern kommt
das Monogramm vor, gewöhnlich mit Genrebildern. Ausdrncksvoll ist
das Bild des Narren Gaspar Egker am Tische, wie er die Zither spielt,
Unten links ist das zweite Zeichen. 4 _Z. 9 L. Br. 3 Z. 6 L. Die
Blätter dieses Meisters reichen in die Zeit der Erfindung der Schah-
kuust hinauf, sind aber von mittelmässiger Arbeit. Auf jene Zeit
lässt das Bildniss des Jeremias Hoplfer scliliessen. Es hat die In-
schrift mit dem Namen: Ae. Suae 63 Jahr. obyt Anno 1672 den
22 Jtlerlz. M. Dicht! fe., 8.
1727. Jean Baptiste Madou, Zeichner und Genremaler, geb. zu
Brüssel den 26. Janner 1796, wird zu den Zierden
W (M 8 der belgischen Schule gezählt, und die zahlreichen
"w LWL Werke, welche sich im In- und Auslande von ihm
finden, rechtfertigen auch das Lob, welches ihm seit einer Reihe von
Jahren gespendet wird. Er wurde 1836 Professor an der Militärschule
in Brüssel, doch war sein Ruf schon 1820 gesichert, und bald drang
er auch ins Ausland. Im letzteren Jahre wurde zu Brüssel eine litho-
graphische Anstalt errichtet, in welcher von 1821-1828 llrladoiüs erste
Werke erschienen: Voyage pittoresgue dansfes Pays-Bas; Costumes
Belges, civils, militazfres et religzenm, azzczens et modernes; C08-
tumes du peuble de toules las procmces du royazome des Pay-Bae
Die Lithographie zeigt sich hierin bereits auf einer sehr achtbaren
Stufe, und Madou wirkte als Zeichner kräftig ein. Diese Werke
mussten auch iin Ausland Beifall finden, man kann sie aber jetzt nur
als die Erstlinge des Künstlers und der belgischen Lithographie be-
trachten. Nach 1828 erschienen die scliöuen Albums desselben im
Verlage des H. de Wasme, gepriesene Erzeugnisse der Lithographie,
Den-Gipfelpunkt, glaubte man, habe Madoumit den 14 grossen Stein-
zeichnungen erreicht, welche unter folgendem Titel erschienen: Phy-
sionomie de la Socielä en Europa depuis Louis XI. jusqzü ä, 77,05
jours, par J. B. Madou, contenant qunlorze Aquarellesfle Pannäe
M00 jusqzü ä 1836. Bruxelles et Parts 1837, gr. fol. Die Aquarell-
zeichuungen dazu erwarb der Ritter Coninck, nach dessen 1856 er-
folgtem Ableben erwarb sie Hr. Fodor um 10,000 Frs. Ausserdem
erwähnen wir noch folgende Werke, in welchen Ooinpositionen, und auch
Originallithographien von Madou vorkommen. Es lagen immer Aqua-
rellen zu Grunde, in welchen Madou überhaupt Ausgezeichnetes leistete.
La Renaissance, Chronique des Arts et de la L-itärature. Pub-
liäe par la Societä des Beaux-Artsäßruzvelles. I? armäe pour 1839,
Brurvelles 1839. Mit 24 lith. Blättern von Madou, E. Verboeckhoven
u. A. fol.
äcenes de la m'a des Peintres de Päcole Flamamie et Hollan-
davlse par Madou. Dediäes au Bei. Liv. 1-10. Bruwelles 1839 bis
1842, roy. fol. Dieses Werk enthält geistvolle Lithographien, Vig-
netten in Holzschnitt, verzierte Initialen 8m. Den Text lieferte Baron
von Reiifenberg. Der König verlieh dafür dem Künstler das Ritter-
kreuz des Leopoldordens.
Voyage ä Surinam. Description des possessiatts Näerlandaises
dans la Guyane par P. J. Benoit. Cent dessins pris sur natura