1722-
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1722. Unbekannter Kupferstecher, welcher gegen Ende des
16. Jahrhnnders thätig war. Das Monogramm findet man
w auf einem Blatte in Friesform, welches einen Zug von Krie-
gern um eine Festung vorstellt. Das Zeichen ist unten
beigefügt. H. 2 Z. 3 L. Br. 8 Z. 3 L. Dieses seltene Blatt gehört
einem deutschen Meister an.
1723. Johann Michael Düring, Kunstliebhaber und k. bayer.
Post-Sekretär in Nürnberg, geb. zu Marktscheinfeld
A?) 1787, gest. 1854, verdient eine Stelle im Künstler-
I Lexicon. Er malte Bilder in Miniatur, und hinterliess
w 240 auch schatzbare Zeichnungen, auf welchen das Zeichen
Z vorkommt. Das erste Monogramm findet man auf
einem radirten Biatte mit einem männlichen Kopfe von vorn gesehen.
H. 6 Z. 8 L. Br. 4 Z. 2 L. Ein anderes Blatt stellt einen nach
rechts gewendeten Kopf mit Federhut vor, ebenfalls mit dem Zeichen
links unten. H. 2 Z. 1 L. Br. 1 Z. 9 L. Das Monogramm in Cur-
siven steht auf einem Blättchen mit einem Kopfe nach der Antike.
Düring besass eine bedeutende Kunstsammlung, welche versteigert
wurde.
1724. Michael Däbeler, auch Döbeler und Döbell, Bildhauer
m zu Berlin, war von 1675 an thiitig, und lieferte Arbeiten für
den churfürstlichen Hof. In der Kunstkammer zu Berlin ist
ein kleines Meisterstück von Elfenbein, der aus einer Gruppe von
sechs Genien gebildete Griff eines Spazierstockes, welchen der Chur-
fürst Friedrich III. von Brendenburg getragen haben 1111188. Eine der
Genien hat den Hosenbandorden, welchen der genannte Churfürst 1690
erhielt. F. Kugler geht in der Beschreibung der Kunstkammer aus-
führlich darauf ein, und vermuthet unter dem gegebenen Monogramme
den Bildhauer M. Däbeler. Letzterer starb 1702.
1725. Martial Desbois, Maler und Kupfersteeher, geb. in Frank-
Ivl) umdi640, biegt SiCäl vtielä Jahr; in Iiialägn aäßbkehige aber
wie er zurüc , un s ar zu aris 7 0 ert- nmes-
nil IV. 11.199 beschreibt die von ihm radirten und gestochenen Blätter,
darunter die vielen Blätter in Lyceum Palaoinunz S. Icones et Vitae
Professorum Patavii publzce docentium. Her Carolum Patinum. Pa-
tavii 1682, 4. Möhsen spricht von ßildnissen von Aerzten mit dem
Monogramme. Patin war Arzt, und in seinem Werke kommen Bild-
nisse von Collegen vor. Das Monogramm steht auch auf dem nicht sehr
entsprechend behandelten Bildnisse des Dogen Justiniani mit der Schrift
auf der Bandrolle über ihm: Marcus Anto. Justiniani Venetiarum Durc
1605. Unten im Oartonche ist die Dedication des Pietro Cupilli an
D. Sebastian Justiniani. Das Monogramni ist dasselbe, wie auf einem
Schwarzkunstblatte mit dem Leichname des Heilandes in Verkürzung
auf dem Schweisstuche. Zwischen den Beinen desselben steht: M.
Desbois fecit Venet. Die Buchstaben MD sind verbunden. H._14 Z.
9 L. Br. 11 Z. 5 L. Auch das Bildniss des Künstlers in Jungen
Jahren ist in Schabmanier vorhanden. In 3;; Ansieht nach links ge-
richtet und mit langen Haaren, hält er einen Grayon in der Hand.
H. 4 Z. 4 L. Br. 2 Z. 4 L. Ein von Robert-Dumesnil nicht beschrie-
benes Schabblatt gibt das Bildniss des Casimirins, Sekretär des Dogen
von Venedig iln Kniestück, fol. Im ersten Drucke vor aller Schrift ist
es äusserst se ten.