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1694-
4698.
1694. Heinrich van Cleef soll der Verfertiger der Landschaften
(v seyn, auf welchen dieses Monogramm vorkommt. Er bediente
r sich aber gewöhnlich des deutlich aus H VC bestehenden
M Monogramms III. N0. 1626, und es könnte sich daher um
Martin van Cleef handeln, welcher die Landschaften seines
Bruders Heinrich mit Figuren staffirte. Martin war Schüler des Franz
Floris, und wenn sich daher Landschaften mit Figuren in der Weise
des letzteren finden, so kann man M H VC lesen, nämlich ein gemein-
schaftlicllcs Monogramm der genannten Künstler vernluthen. Martin
van Cleef hatte auch einen gleichnamigen Sohn, welcher ebenfalls
Landschaften malte. Die Jalll-zahl könnte entscheiden. Der "ältere
M. van Cleef starb um 1577 im 50. Jahre.
1695. Christian Müller, Buchdrucker in Strassbnrg um 1577,
bediente sich einer in Holz geschnittenen Adressvignette, welche
15x einen schreitenden Mann mit dem Pfeile in Oval verstellt. Die
weitere verzierte Einfassung ist viereckig. Höhe 1 Z. 11 L,
Br. 1 Z. 7 L.
1696. Martin van Cleef, Maler von Antwerpen, war Schüler
von Franz Floris, und trat 1551 als freier Meister
7 j" 80, auf. Er malte historische Darstellungen und Seenen
aus dein Volkslebell, gewöhnlich mit kleinen Figuren.
Doch statlirte er häufig die Landschaften seines Bruders Heinrich und
jene des Coninxsloo, so dass seine selbstständigen Werke selten sind,
[u der Gallerie zu Schleisslleim ist ein Gemälde mit dem gegebenen
Zeichen, welches eine junge Bäuerin vorstellt, wie sie nach der Hoch-
zeit für das Brautgemach entkleidet wird. Dieses Gemälde beurkundet
keinen entschiedenen Nachahmer des F. Floris, man will es aber dem
M. van Cleef zuschreiben. Dieser Künstler wurde nur 50 Jahre alt
und hat vielleicht 1580 nicht mehr gelebt. Das Gemälde ist aber nicht
von Michael Coxie, welcher sich eines ähnlichen Zeichens bediente.
1597. Carl van Mander bediente sich gewöhnlich eines aus KM
bestehenden Monogramms, und wir haben N0. 819 bereits
ausführlich über ihn gehandelt. Das Blatt mit dem gegebenen
Zeichen stellt den verlernen Sohn vor, mit der Adresse des
Gerhard de Jode, qu. fol.
1698. Michael van Goxie oder Coxis, auch Gocxyen, Coxcyen
und Coxsys, geb. zu Mecheln 1500,.war Schüler
M 6 des Bernhard van Orlay, und verweilte mehrere
15 3,' Jahre zu Rom in RafaePs Schule. Nach seiner
Rückkehr trat er 1539 in die St. Lucasgilde zu Mecheln, und starb
daselbst 1592. Er war Hofmaler des Königs Philipp II., und bis in
sein 92. Lebensjahr thätig. In der Collegiatkirche zu Brüssel ist der
Altar der h]. Gndula von ihm gemalt, mit der Inschrift: Mr. Michael
van Cowis Pictor Iiegius me fecit A? salutis 1592, aetatis vera
suae 92. Für den König Philipp II. copirte er 1559 das berühmte
Genter Altarbild des Jan und Hubert van Eyck mit der Anbetung des
mystischen Lalnmes. Dieses grosse Werk entführte der Marschall Belliard
zur Zeit der französischen Invasion aus dem alten Palaste in Madrid.
Jetzt sind Stücke in den k. Gallerien zu Berlin und München, und
die Flügel wurden 1850 aus der Sammlung des Königs Wilhelm II.
der Niederlande verkauft. Im Mtlseum zu Antwerpen sind drei grosse
Altarstücke von M. van Coxie, die Marterbilder der Heiligen Sebastian,
Moriz und Blasius. Auf dem Gemälde mit St. Sebastian steht Michielo
Cocmyen Fe. 1575. Ein viertes Gemälde der genannten Gallerie stellt