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MBI.
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Eschenfelden in einer architektonischen Verzierung mit allegorischen
Figuren und Genien. Unter den Initialen M BE vermuthete man den
Glasmaler.
1578. Matthys Brill, Landschaftsmaler, war der Sohn eines
M B F gleichnamigen Blumenmalers aus Breda, welcher um die
' Mitte des 16. Jahrhunderts blühte, aber in frühen Jahren
starb, da seine beiden Söhne Puul und Matthys in Antwerpen fremder
Hülfe bedurften. Unser Meister hatte seinen Ruf in Rom gegründet,
und daher sind seine Werke im Vaterlande sehr selten. Er erreichte
auch nur ein Alter von 34 Jahren, und starbin Rom 1584. Der k. Com-
merzien-Ratb F. Pannenberg in Danzig besitzt zwei kleine Landschaften
als Gegenstückc, wovon die eine M. B. F. gezeichnet ist. Dieses Ge-
mälde gibt eine reiche Landschaft mit alterthtimlichen Gebäuden und
Ruinen im italienischen Styl. Figurengruppen beleben die Gegend,
und auf dem Wasrer schwimmen mehrere kleine Schiffe. Die Luft und
das Wasser, sowie die Gebirgsformen erinnern in der bläulichen Färb-
ung an die Manier des Paul Brill, und daher könnten sich die Buch-
staben M. B. F. auf Matthäus Brill beziehen. Beide Künstler arbeiteten
in Rom, und der Verfertiger der erwähnten Landschaft lebte sicher in
Italien, da auch das Costüm der Figuren italienisch ist. Das Gegen-
stück zeigt ähnliche Gebäude durch Brücken verbunden. Mehrere Fi-
guren bilden die belebende Staffage. In der k. Gallerie zu Dresden
sind sechs Landschaften von M. Brill, ausserdem begegnet uns der
Meister selten. R. Sadeler stach eine grosse Landschaft mit Gebäuden
und einem Eseltreiber. Simon Frisius stach mehrere Zeichnungen in
Kupfer: Top-raphia eariarum regionum. Anno 1611. 25 Blätter,
qu 8. Eine zweite Folge, 1614 unter Leitung des H. Hondius ge-
stochen, enthält 29 Blätter.
1679. Unbekannter Kupferstecher, welcher in Italien gelebt
M B F zu haben scheint. Er stach das Bildniss der Sängerin Anna
Rentia in einem von kleinen Ornamenten umgebenen Oval.
Unten im Cartouehe steht: Inlima si cantum sivnulat praecordia
mulcet etc. In der Mitte unten M. B. F. H. 5 Z. 10 L. Br. 4 Z. 1 L.
168i]. Martin Basse, Kupferstecher, welcher um 1590-1630 in
7M? Douai gelebt haben dürfte, ist oben unter dem Monogramm MB
N0. 1657 eingeführt, und wir verweisen auf jenen Artikel. Er
stach das Titelblatt zu Fmncisci de [a Croiar Hortulus Marianus.
Duaci 1622, 16. Dieses in der Weise des H. Wierx gestochene Blatt
stellt einen Rosenkranz vor, dessen Schnüre emblematische Schildchen
und Inschriften einschliessen. Oben halten zwei Engel Bilder mit Dar-
stellungen aus dem Leben der Maria. Unten vor dem Garten sind
zwei Engel mit zwei Jünglingen. Der eine sitzt malend vor der Staffelei.
I
1631. Unbekannter Kupferstecher oder Verleger, welcher in
der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts thätig war. Man
W W findet mehrere anonyme Portraite, welche sehr gut ge-
stechen sind, aber nicht von der einen und derselben
Hand. Das zweite Zeichen kommt meist allein darauf vor. Das erste
Monogramm steht auf dem schönen Bildnisse des Johannes Triglandus.
Der Maler verband die Buchstaben VG zum Monogramme, und ansser-
dem ist. auch noch das Zeichen WD beigefügt, welches jenem des
Kupferstechers Willem Delfft gleicht.