Volltext: IMM - SH (Bd. 4)

1663-1665. 
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Erfurt. Die Titeleinfassung linden wir in einer Schrift von Dr. M. 
Luther: Am sermon von dem newen gebornen Ifindelein Jesu  
Wiltenberg 1523, 4.  
1663. Unbekannter Formsehneider, welcher in der zweiten Hälfte 
"z" des 16. Jahrhunderts thätig war. Wir haben unter dem M0. 
MB nogramm M B N0. 165i über ihn ausführlich gehandelt. Die 
Initialen mit dem Messer kommen auf etlichen Blättern nach Tobias 
Stimmer und Jobst Amnian vor. Ein solches mit Fechtern findet man 
in dem Werke des Joachim Meyer: Gründliche Beschreibung der 
freyeir Kunst des Fechlerts. Strassburg 1570, qu. 4. In Augsburg 
bei Michael Manger erschien um 1600 eine neue Ausgabe. Auf dem 
Titel der von Matthäus Schultes in Ulm veranstalteten Ausgabe ist 
irrig Jobst Animan als Zeichner genannt. Die Zeichnungen gehören 
der Stimmeüschen Schule an. Auch auf einem der im früheren Ar- 
tikel beschriebenen Holzschnitte mit den Stufenaltern des menschlichen 
Lebens können die Initialen vorkommen, indem sie Bartsch beifügt. 
Die Buchstaben MB iiudet man auch auf Holzschnitten in Icones 
novi testamenti arte et Iinduslria singulari ezprimentes etc. Fran- 
Äofurl-i ad Moenum 1571, qu. 4. Die Zeichnungen sind von Jobst 
mmau. 
Wenn die Buchstaben MB mit dem Messer auf grösseren Holz- 
schnitten nach Hans Brosamcr vorkommen, ist an den sächsischen 
Meister N. 1650 zu denken. 
1664. IIIIÖOViGO Mattioli scheint durch diese Initialen seinen 
Namen angedeutet zu haben, das Blatt aber mit denselben 
dürfte von Gio. Maria Crespi radirt seyn. Es stellt 
einen Satyr vor, welcher im Begriife steht, die mit den 
Armen an einen Baum gebundene Nymphe mit der Ruthe zu züchtigen. 
Er hebt rechts das Gewand derselben auf, um nach den nackten Hinter- 
theilen den Hieb zu führen. Links kommt Aktäon heran, und rechts 
bemerkt man obige Buchstaben. H. 4. Z. 8 L. Br. 3 Z. 3 L. 
Bartsch XIX. p. 403 No. 14 schreibt dieses Blatt dem G. M. 
Crespi zu, und Luigi Grespi, Vite de' pittori Bolognesi p. 224, ver- 
sichert, ersterer habe es für das satyrische Werk des Marchcse Ovidio 
Montnlbani: Diana llagellata, radirt. G. M. Crespi hatte mehrere 
Blätter radirt, welche unter MattiolPs Namen erschienen, und somit 
könnte man wohl lllaltiolus Bononiae oder Banoniensis lesen, weil 
Mattioli in Bologna lebte. Ein schönes und sehr seltenes Blatt dieser 
Art erwähnt Bartsch p. 411. nur nach der oberfiächlichen Angabe des 
Luigi Crespi, da er es nicht gesehen hatte. Es stellt ein junges Weib 
mit zwei Kindern vor: La Balia favorita da" Ant" Van Dyck in 
Casa del Siyf C0: Senatore Orsi in Bologna. (La. nourice de 
Van Dyck).  Lud. Matthiolus F. H. 9 Z. 6 L. Br. 7 Z. 8 L. 
Bartsch beschreibt andere Blätter des G. M. Crispi mit dem Namen 
des Matthiolus, mit den Initialen MB-kam er aber nicht ins Reine. 
1665. M. Blum, Genremaler, war um 1740-1730 in Augsburg 
M B pmx. thätig, und ist wahrscheinlich ein Abkömmling der Maler- 
Faniilie Blueni, odei Plaernb. Plaimb in Munchen. Er 
malte häusliche Sceuen und Hirtenstücke. Diese Bilder scheinen Bei- 
fall gefunden zu haben, indem Gabriel Spitzel mehrere in Schahmanier 
bekannt machte, gr. fol. G. G. Kilian stachPastoralen und militärische 
Scenen in Kupfer. Auf Blättern von Spitzel steht B. Blum pinmit, 
und MB pinrit. Von Gemälden haben wir keine Kunde.
	        
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