1663-1665.
519
Erfurt. Die Titeleinfassung linden wir in einer Schrift von Dr. M.
Luther: Am sermon von dem newen gebornen Ifindelein Jesu
Wiltenberg 1523, 4.
1663. Unbekannter Formsehneider, welcher in der zweiten Hälfte
"z" des 16. Jahrhunderts thätig war. Wir haben unter dem M0.
MB nogramm M B N0. 165i über ihn ausführlich gehandelt. Die
Initialen mit dem Messer kommen auf etlichen Blättern nach Tobias
Stimmer und Jobst Amnian vor. Ein solches mit Fechtern findet man
in dem Werke des Joachim Meyer: Gründliche Beschreibung der
freyeir Kunst des Fechlerts. Strassburg 1570, qu. 4. In Augsburg
bei Michael Manger erschien um 1600 eine neue Ausgabe. Auf dem
Titel der von Matthäus Schultes in Ulm veranstalteten Ausgabe ist
irrig Jobst Animan als Zeichner genannt. Die Zeichnungen gehören
der Stimmeüschen Schule an. Auch auf einem der im früheren Ar-
tikel beschriebenen Holzschnitte mit den Stufenaltern des menschlichen
Lebens können die Initialen vorkommen, indem sie Bartsch beifügt.
Die Buchstaben MB iiudet man auch auf Holzschnitten in Icones
novi testamenti arte et Iinduslria singulari ezprimentes etc. Fran-
Äofurl-i ad Moenum 1571, qu. 4. Die Zeichnungen sind von Jobst
mmau.
Wenn die Buchstaben MB mit dem Messer auf grösseren Holz-
schnitten nach Hans Brosamcr vorkommen, ist an den sächsischen
Meister N. 1650 zu denken.
1664. IIIIÖOViGO Mattioli scheint durch diese Initialen seinen
Namen angedeutet zu haben, das Blatt aber mit denselben
dürfte von Gio. Maria Crespi radirt seyn. Es stellt
einen Satyr vor, welcher im Begriife steht, die mit den
Armen an einen Baum gebundene Nymphe mit der Ruthe zu züchtigen.
Er hebt rechts das Gewand derselben auf, um nach den nackten Hinter-
theilen den Hieb zu führen. Links kommt Aktäon heran, und rechts
bemerkt man obige Buchstaben. H. 4. Z. 8 L. Br. 3 Z. 3 L.
Bartsch XIX. p. 403 No. 14 schreibt dieses Blatt dem G. M.
Crespi zu, und Luigi Grespi, Vite de' pittori Bolognesi p. 224, ver-
sichert, ersterer habe es für das satyrische Werk des Marchcse Ovidio
Montnlbani: Diana llagellata, radirt. G. M. Crespi hatte mehrere
Blätter radirt, welche unter MattiolPs Namen erschienen, und somit
könnte man wohl lllaltiolus Bononiae oder Banoniensis lesen, weil
Mattioli in Bologna lebte. Ein schönes und sehr seltenes Blatt dieser
Art erwähnt Bartsch p. 411. nur nach der oberfiächlichen Angabe des
Luigi Crespi, da er es nicht gesehen hatte. Es stellt ein junges Weib
mit zwei Kindern vor: La Balia favorita da" Ant" Van Dyck in
Casa del Siyf C0: Senatore Orsi in Bologna. (La. nourice de
Van Dyck). Lud. Matthiolus F. H. 9 Z. 6 L. Br. 7 Z. 8 L.
Bartsch beschreibt andere Blätter des G. M. Crispi mit dem Namen
des Matthiolus, mit den Initialen MB-kam er aber nicht ins Reine.
1665. M. Blum, Genremaler, war um 1740-1730 in Augsburg
M B pmx. thätig, und ist wahrscheinlich ein Abkömmling der Maler-
Faniilie Blueni, odei Plaernb. Plaimb in Munchen. Er
malte häusliche Sceuen und Hirtenstücke. Diese Bilder scheinen Bei-
fall gefunden zu haben, indem Gabriel Spitzel mehrere in Schahmanier
bekannt machte, gr. fol. G. G. Kilian stachPastoralen und militärische
Scenen in Kupfer. Auf Blättern von Spitzel steht B. Blum pinmit,
und MB pinrit. Von Gemälden haben wir keine Kunde.