1512-4515.
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2) Ein Fuchskopf 1804, nach einem Blatte von Franz Nikolaus
König radirt, die gelungenste Nadelarbeit des fürstlichen Dilettanten.
Links unten nahe am Halsbande steht: M fec. 1804. H. 4 Z. 2 L,
Br. 6 Z. 2 L.
Die obigen Buchstaben sind in den Originalen kleiner.
1512. Johann Friedrich Morgenstern, Thier- und Landschafts-
M maler, geb. zu Frankfurt a. M. 1777, gest.
ü? Jacgo. 1844, verdient als Künstler Beachtung, in-
ÄÖ M M dem er mit Glück dem J. H. Roos nach-
! 7 174 l 79 8' ahmte. Er hinterliess auch mehrere radirte
Blätter nach Zeichnungen dieses Meisters, welche wir im Künstler-
Lexicon beschrieben haben. Auch nach Zeichnungen von P. Bloot,
D. Teniers, Dietrich und nach eigenen Studien radirte er Blätter,
welche schön und geistreich zu nennen sind. Sein Radirwerk besteht
in Landschaften mit Figuren und Thieren, in Studien zu Figuren, in
Büsten von alten hlünnern und Frauen, in Thierköpfen und einzelnen
Hausthieren. Auf Blättern nach eigener Zeichnung kommt meist der
Cursivbuchstabe M 1797, Jlfec- 1797, Ma- jun. sculp., Ms a Dresde
1798 etc. vor. Man muss die Blätter dieses Meisters von jenen seines
Vaters Johann Ludwig Ernst Morgenstern unterscheiden.
1513. Unbekannter Kupferstecher oder Verleger, dessen Lebens-
zeit die beigefügte Jahrzabl bestimmt. Man findet dieses
Ä Zeichen auf einem Kupferstiche mit dem Bildnisse des
1620 Georg Friedrich Markgrafen von Baden. Es ist in der
Weise des M. Merian behandelt, und es wäre wohl möglich, dass
Merian unter diesem Zeichen sein Verlagsrecht geltend gemacht habe.
1514. Marc Catesby, Naturforscher, unternahm Reisen in Florida,
JVC Carolina und Bahama, und sammelte eine grosse Anzahl von
naturhistorischen Zeichnungen. Nach seiner Rückkehr ver-
anstaltete er ein Werk unter folgendem Titel: The Natura! History
of Carolina, Florida und lhe Bahame Islands. London 1771, gr. fol.
Die Abbildungen radirte Gatesby selbst'in Kupfer, und auf mehreren
Blättern kommt das Monogramm vor. Man muss also M C lesen.
1515. Anton oder Tony Muttenthaler, Historien- und Genre-
UM: K) maler, geb. zu Höchstädt 1820, machte seine Studien
AN in München unter Leitung des berühmten Wilhelm von
Kaulbach, und arbeitete auch längere Zeit im Atelier dieses Meisters.
Muttenthaler ist ein Künstler von Phantasie, welcher sich in der
romantischen Richtung mit Freiheit bewegt. Seine Gemälde gingen
in verschiedenen Besitz über, und an diese schliessen sich meister-
hafte Zeichnungen. Auf der deutschen allgemeinen Kunstausstellung
in München 1858 sahen wir von ihm einen Elfentanz, und zwei Zeich-
nungen zu einer Folge der Werke der Barmherzigkeit: „Todte be-
graben", und "Hungernde speisen". Früher bearbeitete Muttenthaler
eine Reihe von Zeichnungen nach Balladen und Romanzen deutscher
Classiker, welche in Lithographien erscheinen sollten. Im Jahre 1853
wurde die erste Lieferung mit lithographirten Blättern von F. Hohe
angezeigt, gr. fol. Auf verschiedenen kleineren Zeichnungen und Aqua-
rellen dieses Künstlers kommt das Zeichen vor. Man findet es aber auch
auf vielen Holzschnitten in den bei Braun und Schneider 1Il München
erschienenen "Fliegenden Blättern" durch einige Jahrgänge, und dann
in der "Haus-Chronik" aus demselben Verlage. Schliesslich nennen
wir noch: Neue Bilder für Kinder von Tony Muttenthaler, mit
Liedern von F. Güll. München (1849), 4.