1475.
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schreibt man die vortrefflichen Holzschnitte in Petri Andreas Mathioli
commenlarii secundo aacti in libros sea- Pedacii Dioscordis de
nzedica materia Venetiis in officina Valgrisiana 1559, 1570,
fol. zu. Diese sind die grösseren Abbildungen, Z. hoch, und 3 Z.
breit. Der Buchstabe M mit der Jahrzahl 1584 ündet sich auf Holz-
schnitten mit Abbildungen von Pflanzen in dem Mathioli-Camerarischen
Kräuterbuch: De plaiuis Epitome utilissima Petr-i Andreas Malhioli
senensis medici excellemissimi aucta a Joachimo Camerario
Francofarti ad Moenum 1586; dann deutsch von demselben Jahre,
und noch 1600, fol. In der Vorrede vom letzten Februar 1586 sagt
Camerarius, dass er durch den Arzt Wolf in Zürich die Oollectaneeu
des Oonrad Gesuer erhalten habe, und dass ein Theil der-Figuren
schon geschnitten und ein anderer gerissen vorhanden gewesen sei.
C. C. Schmiedel, der Herausgeber von C. Gesneri opera botanica.
Aforimbergae 1574 nennt unter den Formschneidern auch den Wolg-
gang Meierpeck. Mit dem Buchstaben M bezeichnet ist auch die schöne
Vignette des Buchdruckers Johannes Spies mit dem Motto: Bea! ser-
nata fides. Johannes Spies. Anno M. D. L. ÄLYXV. H. 3 Z. 10 L.
Br. 3 Z. 9 L. Die Zeichnung ist von Tobias Stimmer und es fragt
sich, ob nicht allenfalls Christoph Mauer durch M seinen Namen an-
gedeutet habe. (Vgl. II. N0. 414.) Auch Titelblätter mit M nach
Stimmer kommen vor.
Ein Wolfgang Meierpeck soll 1578 in Freiburg gestorben seyn.
Wenn diess der Formschneider ist, dann müssen wir jedenfalls einen
gleichnamigen Kunstdrucker und Kupferstecher unterscheiden. Nach
den uns zu Gebot stehenden Quellen arbeitete ein Wolfgang Meyer-
beck oder Mauerpeck 1566 für den Kaiser Maximilian II. Vielleicht
handelt es sich um das Werk auf die Begräbnissfeier des Kaisers Fer-
dinand zu Wien 1565, unter dem Titel: Parentatio divo Ferdinando
Caesar-i eazcudebant Augustae Vindelicorum Wolfgang Meyerpeclr
et Joachim Sorg. Wohl in späterer Ausgabe von 1576. Die 23 Blätter
sind in Jost Ammams Manier radirt, gr. qu. fol. In Prag erschien
ein Kupferstich unter folgendem Titel: Eigentliche Verzeichnuss,
welcher gestalt die Vestung Fillek inn aber Hungern belagert, ge-
stürmbt, eröbert und die Türken darauss abgezogen 159.2. Cum
gratia et Prinilegio Inzperiali p. annos quatuor. Pragae ezcudebat
Wolf Meyerpeck, fol. Wenn es nun sicher ist, dass der Formschneider
W. Meyerpeck 1578 in Freiburg gestorben, dann muss der Verleger
des genannten Kupferstiches von 1593 in Prag ein anderer seyn. Wir
finden aber auch einen Künstler dieses Namens in Leipzig. Das ra-
dirte Bildniss des Prinzen Wilhelm von Oranien, Kniestück in Rüstung
mit Commandostab, hat die Adresse: W. Meierpeck ezvcud. Lipsiae,
8. Prinz Wilhelm von Oranien starb 1584.
Aus dieser Zusammenstellung geht hervor, dass zwei W. Meyer-
peck gelebt haben müssen, vielleicht Vater und Sohn. Der ältere wäre
der Formschneider.
1475. Unbekannter Formschneider oder Zeichner, welcher um
1522 in Augsburg thätig war. In dem neuen Testamente, welches
M 1522 oder 1523 Sylvau Ottmar daselbst druckte, ist ein fast die
ganze Seite einnehmender Titelholzschnitt, welcher Christus am Kreuze
in Wolken, darüber den hl. Geist und zu beiden Seiten anbetende Hei-
lige vorstellt. Unten auf dem Boden knieen und stehen Moses, Jo-
hannes der Täufer, Apostel und andere Figuren. Unten in der Mitte
ist das Monogramm des Hans Schäufelin, und oben links auf dem
Wolkensaume steht der Buchstabe M, welcher wohl einen Künstler