Volltext: IMM - SH (Bd. 4)

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1456-1458. 
Man zählt einen Mathias van der Goes zu den um 1472 in Ant- 
werpen lebenden Malern, im Verzeichnisse der Bruderschaft des hl. 
Lukas daselbst kommt er aber unsers Wissens nicht vor. Graf Leon 
de Lahorde nennt jedoch in: Les Ducs de Bourgogne I. XC. einen 
um 1472 lebenden Maler Mathias van der Goes, welchen er von dem 
Buchdrucker dieses Namens p. GI. unterscheidet. Die Zeichnungen 
zu den erwähnten Holzschnitten kann aber auch der Buchdrucker gg- 
fertigt haben, und wenn sich, wie wahrscheinlich, dieses so verhält, 
war er in der Zeichenkunst sogar wohl erfahren. Man findet auch sein 
Bildniss im Holzschnitt. 
M. van der Goes soll der Bruder des Hugo van der Goeg 
Man kennt aber kein Werk von seiner Hand. 
Der Maler 
gewesen seyn. 
 1456. Herman Muller oder Andreas Meyer soll nach Marolles 
 der Träger dieses Zeichens seyn, der genannte Schriftsteller 
MR sagt aber nicht, 0b er es auf Kupferstichen oder Holzschnitten 
 gefunden habe. Von Andreas Meyer dürfte keine Rede seyn, 
indem sich dieser Künstler eines aus M A bestehenden Monogramms 
bediente, und wenn wir den Herman Muller festhalten, so handelt es 
sich nicht um den Kupferstecher, sondern um den Formschneider 
dieses Namens. Er gab um 1550 folgendes Werk heraus: Die Passie 
ons Heere Jlzesu Christi, alsoo Nycodemus ende die vier Evan- 
gelisten ons beschryven. Am Ende: Ghedrucltt tot Amsterdam, mm, 
die oude side, in die Warmoestraet by my Harman Janszoon Muller 
Figuersschnyder, in den vergulden Passer, kl. 8. Dieses mit gothi- 
sehen Lettern gedruckte Buch enthält 33 Holzschnitte. 
1457. Stolzen nennt Christ den Träger des ersten Zeichens mit 
 der Bemerkung, dass es auf Kupferstichen vor-komme, 
Floreut le Comte nimmt einen Stolzius an, und Malpe 
macht aus beiden den Veit Stoss. Ueber letzteren 
haben wir unter f S N0. 2493 gehandelt, auf keinem 
1 Blatte kommt aber eines der gegebenen Zeichen vor, 
Der Buchstabe M lässt sich auf ihn auch gar nicht deuten. Es ist 
überhaupt unsers Wissens noch kein Blatt gefunden worden, auf wel- 
ehem ein solches Zeichen vorkommt. Ware dieses der Fall, so könnte 
man den Namen Stoss allenfalls festhalten. Der alte Veit Stoss hatte 
drei Söhne, welche in Krakau lebten: Stanislaus (Stenzel), Mateusz 
und Martin. Alle drei waren Künstler. 
1458. Jean Moni soll sich nach Papillon dieses Zeichens auf 
Holzschnitten bedient haben. Nach der Angabe dieses Schrift- 
stellers hat J. Moni die biblischen Figuren des Petit Bernard 
copirt, es kommt aber auf keinem Blatte das gegebene Zeichen 
vor. Es handelt sich wahrscheinlich nur um ein Buchdrucker- 
zeichen. Dasselbe Monogramm Endet man auf einer Vignette mit dem 
französischen Wappen zwischen Lorbcerzweigen, umgeben von sieben 
allegorischen Figuren der Tugenden. Sie ist angewandt zu Berlin's 
De Bepubl-ica libri tres. Parisiis 1586, zu Mathieifs Histoire du 
Louis XI. Boy de France. Paris 1610, und zu Aristotelis Opera 
omnia. Lutetiae 1629, fol. Ob sich diese Vignette auf Jean Moni 
beziehe, möchten wir sehr bezweifeln. Fast dasselbe Zeichen, nur 
oben mit einem Kreuze, kommt im Signet des Buchdruckers Michael 
Julianus vor. Sein Emblem besteht in einem gekrönten Stern mit der 
Devise: Astra Viam Monstrant Reßibus. Man findet es auf dem 
Titelblatte zu: Opera Tertulliani, arisiis 1580, fol. Christ hat
	        
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