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1450-1451.
H. 12 Z. 6 L. Br. 17 Z. 7 L. MATHEVS F. steht auch auf einem
Holzschnitte mit der Geisslung Christi. Durchmesser 9 Z. Ein anderes
Blatt mit diesem Namen stellt die Diana mit ihren Nymphen im Bade,
und die Strafe des Aktäon vor. Dieses Helldunkel hat auch die sonder.
bare Aufschrift: LVIKES. PEN. D. R. ANNA IN VENTOB. Matheus
hatte eine Tochter Namens Anna, auf diese passt aber das Wort
Inventar nicht, wenn die Zeichnung von Luca Penni ist. H. 12 Z,
6 L. Br. 16 Z. 4 L.?
Aus diesen Blättern ersehen wir, dass Georg Matheus in Italien
gelebt haben muss. Nun schreibt ihm aber R. Weigel, N0. 18,120,
ein Blatt in Schwarzdruck zu, welches ein Dromedar in felsiger Land-
schaft vorstellt. Unten steht: Dromadeur faict apres le natura!
a Lion par George Mathieu, qu. fol. Ist nun dieser G. Mathieu
Eine Person mit dem Augsburger Jörg Matheis oder Matheus? Nach
anderen Angaben soll G. Mathieu von Lyon im 17. Jahrhundert gelebt,
und Blätter mit verschiedenen Thieren hinterlassen haben.
Das im Künstler-Lexicon fehlende Blatt mit dem Buchstaben M
ist in Helldunkel von zwei Platten gedruckt, und wird von Bartsch
XII. p. 37 No.12 beschrieben. Es stellt angeblich Martha und Magda.
lena vor, wie sie die Stufen zum Tempel hinansteigeu, wo sie Christus
empfängt. Er sitzt zwischen zwei Säulen an der Pforte umgeben von
seinen Jüngern, die sich an der Treppe reihen. In der Mitte unten
sticht der Buchstabe M weiss ab. H. 9 Z. Br. 13 Z.
Dieser Holzschnitt ist nach dem Stiche des Marc Anton gefertigt,
welchem eine Zeichnung von Rafael vorlag. Mit der Benennung des
Blattes ist man nicht einig. Vasari erkannte darin die hl. Jungfrau,
wie sie zum Tempel geht, und wir möchten ihm nicht Unrecht geben,
weil Christus freundlich die Hand entgegenreicht. Marolles betitelt
das Blatt: La Vierge ä Pescalier. Peter Remy, der Verfasser des
Catalog Crozat, nimmt ebenfalls die hl. Jungfrau au, gibt ihr aber
sicher irrig die hl. Elisabeth zur Begleiterin. Der Kunsthändler J. J.
Rossi betitelt den Kupferstich, wie Eingangs gesagt, er hat aber für
Martha und Magdalena ebenfalls keinen Beweis. Bartsch schöpfte für
den Holzschnitt die Benennung: Name-Dame de Pescalier, und die
hl. Jungfrau kann man sicher annehmen.
1450. Unbekannter Formschneider, we1cher_in der ersten Hälfte
Ü des 16. Jahrhunderts thätig war. Frenzebnennt im Catalog
Sternberg II. No. 1221 einen Holzschnitt mit Christus bei der
Hochzeit zu Oana. Nach seiner Angabe steht das Monogramm links,
qu. 8. Frenzel verweist auf den neunten Band des Peiutre-graveur
p. '78, und scheint daher das Blatt dem Martin Treu zuzuschreiben.
Das Monogramm dieses Meisters besteht indessen aus M T. Frenzel
ist leider mit seinen Zeichen oft leichtsinnig verfahren, und es scheint
da auch der Fall zu seyn.
1451. Marc Anton Raimondi, der berühmte Knpferstecher, welcher
M unten noch öfter auftritt, zeichnete auf solche Weise nur ein
' einziges Blatt, welches die hl. Anna vorstellt, wie sie links
sitzend im Begriffe steht, das Jesuskind in ihre Arme zu nehmen.
Letzteres hält Maria rechts stehend auf ihren Knieen. Links unten
am Pfeiler steht der Buchstabe M. H. 3 Z. 1 L. Br. 1 Z. 11 L.
Bartsch XIV. p. 143 N0. 172 beschreibt dieses Blatt, und sagt, dass
die Copie mit der Gruppe auf wcissem Grunde ohne Zeichen sei.