1437. Unbekannter Kupferstecher, welcher gegen Ende des
15. Jahrhunderts thatig war. Bartsch VI p. 314
A-J; zählt ihn zu den alten deutschen Meistern, und
beschreibt ein Blatt, welches den leidenden Heiland
auf dem Kreuze sitzend vorstellt. Er ist von den Leidenswerkzeugen
umgeben, und links sieht man das Grab. Das Bild ist in ovaler Ein-
fassung von 1 Z. 8 L. Durchmesser, und unten steht das Zeichen.
H.2Z.2L. Br.1Z.9L.
1438. Colard Mansion, der gelehrte Buchdrucker _zu Brügge,
J welcher daselbst die erste Druckerei errichtete,
6 W bediente sich dieses Zeichens auf Werken seiner
Ofüzin. Die meisten hatte er selbst in das_Fran-
0 zösische übersetzt. Sein erstes Werk, Le Zardin
7 x de devotion, ist ohne Anzeige desDruckJahres,
jjisi; der erste datirte Druck von 1476, sein letzter von
"in i" 1484. Er schrieb seinen Namlen bald Iganchioiz,
bald Jllansion, am öftesten in etzterer "orm. n
den Gemeinderegistern kommt er als Malchien, Manchien, Monzioen,
Menschoen, Monzyon, Manchzorz, Monsyoen vor. Der _Halbmond_,
welcher sich unter dem Namenszeichen befindet, wird für einen vliimi-
scheu Rebus gehalten, der auf den Namen des Mannes anspielt,
Maenson bedeutend, d. h. Sohn des Maen, des Mondes. Einige meinen
aber, der Halbmond bilde die Form eines umgelegten C, andere be-
zweifeln es, indem sie das Zeichen unter dem M für C nehmen. Allein
es ist diess die Form des Mönchs- oder gothischen Buchstaben M, und
kommt immer mit der unteren Ausschweifungvor,gesetzt auch, dass
diese nicht so stark eingezogen ist, als wie im obigen ßchilde. Man
möge nun den Halbmond für C nehmen oder nicht, wir reihen das
Zeichen unterM ein. Der Meister selbst nanntesich meistens Manszon,
und es mag ihm wohl nicht eingefallen seyn, seinen Namen von Maen-
soon abzuleiten, sich als Sohn des Mondes zu denken. Jos. van Praet
gab eine Schrift über diesen gelehrten Buchdrucker heraus: Notcce
sur Colard Mansion. Paris 1829. AuehLambinet handelt über ihn
in den Recherches historiques sur Parzgzne de Plmpmmerie parte-
culiärement dans la Belgique.
1439. Michel Angele Buonaroti soll die Zeichnung zu einem
Kupferstiche in der Weise des Agostino Vene-
ziano gefertigt haben. Dieses seltene Blatt ent-
hält eine Allegorie auf die Nichtigkeit des mensch-
lichen Lehensi: und liivird von lläartsivcäi äV. äü
besc rieben. s ste t ein nac es ei mi em
m, Spiegel in beiden I-ländeii vor, in welchem es
den Rücken sieht. liinks 1m Grunde zeigt sich am
Pilaster der Tod mit der Sandulizgiin der rechten