LVC-
1408-
4411.
445
Brnlliot II. N0. 2760 beschreibt diesen aus zwei Blättern bestehen-
den Holzschnitt, welcher von dem Meister W.S. ausgeführt wurde.
Es war ihm dabei eine Angabe in der von Derschamschen Holzschnitt-
sammlung massgebend, worin Becker bemerkt, dass nach der Ver-
sicherung eines Kunstkenners dieses Blatt in alten Drucken mit den
Buchstaben L C bezeichnet sei. Brulliot kennt kein' Exemplar dieser
Art, und es existirt auch keines, da nach Börnerls Versicherung in
alten Abdrücken links unten auf der mittleren der drei kleinen Stufen
die Buchstaben L VC stehen, wie oben gegeben. Diese Buchstaben
scheinen unserm Gewährsmann nicht eingeschnitten, sondern einge-
druckt zu seyn, und somit mag es auch ältere Abdrücke ohne L VC
geben. Dieser Art sind die neuen Drucke des von Derschaiüschen
Sammelwerkes, dessen Text von Becker herrührt. Heller macht in
der zweiten Auflage seiner Biographie des L. Cranach S. 233 No. 571
die Beschreibung nach einem modernen Abdruck ohne L VC, und zieht
es in Zweifel, ob der von Becker gerühmte Kunstfreund Exemplare
mit I. C gefunden habe. Nach dem, was gesagt, hat Heller mit Recht
die Anbetung der Hirten den zweifelhaften Blättern von L. Cranach
heigezählt. Es hat zu wenig, was an die Eigenthümlichkeit dieses
Meisters erinnert. Schuchardt erwähnt des Blattes gar nicht, obgleich
ihm die modernen Abdrücke bekannt waren. Er konnte also für
Cranach nicht stimmen.
1408.
L V C A
P.
Luca Penni ist bereits oben erwähnt, und daher gehen
wir nur auf den Kupferstich mit dieser Bezeichnung ein
Dieses Blatt stellt die hl. Familie in einer Landschaft vor.
Ohne Namen des Stechers, qu. fol.
1409. Luea. Giamberläno läazeichnege auf solche Weise (lag läild-
niss es erzogs rancesco Maria von r ino
LVCAS CIABS' Oval, mit vier Genien geziert, fol. ,
Vrblnas f- Bartsch kannte dieses Blatt nicht.
1410. Ludovico Leoni, Stempelschneider, geb. 1531, gest. 1606,
LVD L arbeitete in Rom, und schnitt schöne Stempel zu
' Medaillen, welche in Bronze ausgeprägt sind. Leoni
war ein tüchtiger Modellirer, und malte auch Bilder in Oel.
1411. Ludwig Neumann heisst jener Stempelschneider, von
, welchem man meisterhafte Medaillen mit Bild-
LVD "Nmvg FE " nissen von Fürsten des Ernestinischen Hauses
in Sachsen findet. Er war um 1534 thätig, und könnte somit der
Vater des Hans Nevmann seyn, welcher um 1564 in Diensten des
Grafen von Herlneberg stand. Die obige Abbreviatur findet man auf
einer in TentzePs Sawonica numismatica Tab. VI N0. 8 abgebildeten
Medaille des Chnrfürsten Johann Friedrich von Sachsen, mit einer
sitzenden, die Hände emporhebenden Figur. Tentzel glaubt, es sei
diese die Probe eines vom Ohurfürsten angenommenen Stempelschneliders.
Früher arbeitete nämlich für den Churfürsten ein Meister, welcher
„15. 30. G." zeichnete, und ein unbekannter Monogrammist CE, oder
G. F. war gleichzeitig. Der erwähnten Medaille gedenkt auch Bolzen-
thal (Skizzen zur Kunstgeschichte S. 139) mit grossem Lobe, sieht
sich aber nicht in der Lage, den abgekürzten Namen zu ergänzen,
und über die Lebensverhältnisse des Künstlers Auskunft zu geben.
Er erklärt ihn aber als einen deutschen Meister ersten Ranges. Schlick.
eysen gibt die Abbreviatur nicht.