Volltext: IMM - SH (Bd. 4)

1314-1319, 
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1314. Luprecht Riist {ignrirt bei Christ und seinen Nachfolgern 
L R unter den Buchstaben LR, es ist aber noch kein Blatt aufge- 
w funden, welches diesem Meister zugeschrieben werden kann. 
Lr s0ll_ der Lehrer des lilartin Schongauer gewesen seyn, und man 
wollte ihn zum_E_rtinder der Kupferstecherkunst machen, so dass er 
also vor Maso Finiguerra Abdrücke von Platten gemacht haben musste. 
Im 16. Jahrhundert glaubte man an die Erfindung des L. Rüst, indem 
Bernhard Jobin in der Vorrede zu seiner Sammlung von Bildnissen 
der Papste 1573 sagt, dass derselbe die Kunst des Kupferstiches in 
„em übung, raff und ganq gericht" habe. Ob Jobin ein Blatt von 
ihm gesehen habe, ist nicht zu bestimmen, und wenn je von einem 
Künstler dieses Namens Abdrücke von gravirten Platten vorhanden 
waren, so frägt es sich, ob sie irgend eine Bezeichnung hatten. Christ 
sagt, dass es gar ungewiss sei, 0b sich noch Blätter von L. Rüst 
linden, und er habe deren nie gesehen. Uns möchte es scheinen. 
dass es in der Zeit wäre, den Luprecht liüst mit den Initialen LIZ 
zu streic en. Vgl. auch den folgenden Arti e. 
1315. Unbekannter Kupferstecher, welcher in der ersten Hälfte 
L R des 16. ._Talirliunderts gelebt hat. Er copirte Blätter von Hans 
Sebnld Beliam, darunter die Folge der Arbeiten des Herkules. 
L. R- Auf solchen Copien kommen die Initialen vor. 
In einem Heberlcischen Cataloge von 1864 finden wir ein L. R. 
gezeichnetes Blatt angegeben, welches ein halb nacktes Weib mit dem 
Kinde unter einem Baiime vorstellt. Dabei liegt die Waage. Im Hinter- 
grunde flieht ein Adler und ein I-lnnd mit dem Schwerte im Manle, 
qu. 8. Dieser seltene Kupferstich wird im Cataloge als Arbeit des 
16. Jahrhunderts bezeichnet, mit der Parenthese „Luprecht Rüst?" 
Letlztereil-l kzänn TtiliilJahrhiingert nicht gelebt haben, wie aus dem 
vor erge en en ri e zu erse en ist. 
1316- Felix Louis de 1a Rue oder de Larue, Maler und Radirer 
Ll von Baris , ist II. N0. H98 eingeführt, und wir haben aus- 
LRÄ fuhrlich uber_ihii gehandelt, auch uber die radirteii Blätter, 
imiageieäiifewiiiihääifegifiiitäliäciäcäiäii?Iäikommen" sie Stelle" 
1317. Unbekannter Kupferstecher, welcher um 1'750 in Cöln 
L  R, CO1 thätig war. Er stach dasnTitelblatt zunNachtolge Christi 
'  ' von Thomas a Kcmpis. Coln, bei Heinrich Noethen 1'757, 
kl.  Dieses Blatt stellt einen Priester vor, wie ihm der Heiland 
erscieint. 
1318. L. Richer wird von Christ zu den neueren englischen 
L_ R. f Kupferstechern gezählt, und somit muss dieser Richer zu 
f  . äqfgäig das 13. ialärgundlerg gelebtl haben. lär sagt, dass 
an seinen a ern ie nc sa en   .un   vor ommen. ir 
haben kein Blatt von einem Künstler dieses Namens gefunden. 
1319- Lncian Reich, Genremaler, geb. zu Hüfingexi in Baden 
LK 1814, machte seine Studien in Carlsruhe und in München, 
und ist seit Jahren durch gemüthvolle Bilder bekannt. Reich 
lebte längere Zeit in Cnrlsruhe, und liess sich dann in Rastatt nieder. 
Die gegebenen Buchstaben finden wir auf einem Holzschnitte in der 
Gartenlaube 1860 S. G29. Dieses Blatt stellt eine Landschaft mit 
zechenden Bäuerinnen vor. Unten steht: Beim Habel-Sclzoppen in 
Hausen. Der Holzschnitt ist in Strichmanier behandelt. Es werden 
sich wohl auch Zeichnungen mit LR finden.
	        
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