1258-1262.
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Christen unter Sopor II. von Persien. Diese Oopie verrttth einen tüch-
tigen Maler, welcher sich in Dürer's Weise vollkommen fügen konnte.
Das Originalgemälde ist in der k. k. Gallerie zu Wien, die Copie aber
seit unverdenklicher Zeit in der bayerischen Sammlung. Sie könnte
von Ludwig Pfeffinger herrühren. Dieser Künstler erlangte 1546 das
Meisterrecht und in diese Zeit fallt das Gemälde mit dem gegebenen
Monogramm.
1258. Gornel Poelenbnrg muss durch dieses Zeichen seinen
E Namen angedeutet haben, wenn das Blatt, auf welchem es vor-
kommt, wirklich nach ihm radirt ist. Es stellt die halbe Figur
eines geiiügelten Engels vor, welcher in Profil nach rechts in der linken
Hand einen Dolch tragt. Rechts oben auf einer Wolke das Mono-
gramm. H. 4 Z. Br. 3 Z. 10 L. Man schreibt die Radirung dem J.
G. Bronckhorst zu, das Blatt könnte eher nach einer Zeichnung von P.
Lastmann, als nach einer solchen von Poelenburgradirt seyn. Letzterer
signirte CP. Von derselben Hand ist auch ein nnbezeichnetes Blätt-
chen mit eilf Engel und (lherubim auf Wolken, qn. 8. Es stimmt
ebenfalls für Bronchorst.
1259. Unbekannter Kupferstecher, welcher in der ersten Hälfte
des '16. Jahrhunderts gelebt zu haben scheint. Er copirtc das
B Blatt von Lucas van Leyden, welches den König David im Ge-
bete vorstellt, und oben einen Engel mit Pfeilen. Links unten ist ein
Täfelchen mit der Jahrzahl 1520 und das Monogramm. H. 4 Z. 4 L.
Br. 2 Z. 10 L. Bartseli beschreibt das Original N0. 29, er kennt aber
die Copie nicht. Der Monogrammist L P scheint noch andere Blätter
von L. von Leyden copirt zu haben.
1260. Pierre Landry, Zeichner, Kupferstecber und Kunsthändler,
geb. zu Paris 1630, hinterliess eine ziemliche Anzahl von Blät-
B tern, und darunter Bildnisse, deren mit dem Monogramm be-
zeichnet sind.
In Lyon lebte zu Anfang des 17. Jahrhunderts ein Buchdrucker
Pierre Landry. In seinem Signet ist ein Holzschnitt mit einem ähn-
lichen Monogramme. Im Embleme ist ein Baum, an welchem unten
rechts eine Hand aus den Wolken reicht. Um den Stamm schlingt
sich in zwei Abtheilungen ein Spruchband. Die Einfassung bildet
Schnörkelwerk. Der Kupferstecher stammt wohl aus der Familie
dieses Buchdruckers.
1261. Louis Pierre Boitard, Maler und Kupferstecher, war in
E Paris Schüler von Raymond La Fuge, welcher 1684
deß ßififc. starb, und somit kann man annehmen, dass er um
1668 geboren wurde. Boitard liess sich in London nieder, wo er auch
seinen gleichnamigen Sohn zum Künstler heranbildete, so dass man
also unterscheiden muss, welchem Boitard das eine oder das andere
Blatt angehöre. Heinecke nennt das Bildniss des Mehemed Eifendi
mit dem gegebenen Zeichen, und schreibt es einem Louis Pierre Boi-
tard zu. Das Bildniss des Türken ist wohl von dem Vater, letzterer
kann aber nicht mehr jener L. P. Boiterd seyn, welcher noch 1747
für Lord Spencer grosse Platten stach. Sie sind daher von dem Sohne.
1262. Unbekannter Kupferstecher, welcher vermuthlich im
E 16. Jahrhundert gelebt hat. Heinecke (Nachrichten von Künst-
lern II. S 509) behauptet, dass dieses Zeichen mit den Buch-
tabeu SF auf einer gegenseitigen Copie des Blattes von Marc Anton
stehe, welches den Tanz von drei Amoretten nach Rafael vorstellt,