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1211. Iiudovico Mattioli ist oben unter dem aus den Cursiven LM
gebildeten Monogramm N0. 1.203 eingeführt, und unter L
M F kommen wir auf ihn zurück. Die gegebenen Buch-
staben ündet man auf einem radirten Biatte, welches Bartsch N0". 91
unter dem Namen der reisenden Familie beschreibt. Rechts unten
steht: Fran. Bosio In. LM II H. 12 Z. 9 L. Br. 17 Z. 2 L.
1212. Louis Masreliez, Maler und Radirer, ein Schwede von
O6 Geburt, machte seine Studien in Italien, und
LM, [VLJM gewann 177i den ersten Preis der Clemen-
tina in Bologna. lilasreliez war aber schon früher ein namhafter
Künstler. Ein in der Weise des B. Rode radirtes Blatt ist bezeichnet:
L. Masreliez f. Holmiae 1768, qu. fol. In Bologna malte er 1'773
die Steinigung des hl. Stephan für die Kirche dieses Heiligen in Ales-
sandria. Auch diese iignrenreiche Composition ist durch eine eigen-
händige Radirung bekannt, es kommen aber die Cursivcn LMJ P darauf
vor. Nach seiner Rückkehr aus Italien wurde er Hofmaler des Königs
von Schweden, und 1805 Direktor der k. Akademie in Stockholm, wo
Masreliez 1810 starb. In Schweden malte er meistens Bildnisse, da
er für historische Compositionen ein kärgliches Feld fand. Brulliot II.
N0. 189i schreibt diesem Künstler radirte Blätter mit Ruinen, hol-
ländischen Canalansichten 8m. zu. Die gegebenen Buchstaben sind
immer rechts oder links oben in der Luft, 4, qu. 8. Wir kennen
diese Blätter nicht, möchten aber nach dem, was gesagt ist, fast zwei-
feln, ob sie dem Masreliez angehören. Brulliot sagt nicht, dass der
Name auf solchen Radirnngen vorkomme. Ein Blatt dieser Art gibt
eine Landschaft mit einer Hütte am Wasser, über welches rechts die
Brücke führt. Im Vorgrunde sind zwei Wascherinnen, und oben rechts
L M. H. 3 Z. 11. L. Br. 5 Z. i L. Dieses Blatt könnte von L.
Masurier seyn.
1213. L. Masurier, auch Mazurier und Mazurie, gehört zu den
ß o0 wenig bekannten Künstlern, welche in der ersten
7777-, 77b Hälfte des 18. Jahrhunderts thätig waren. Er hinter-
liess radirte Blätter nach D. Teniers, A. van Ostade, Wouvermanns,
C. du Jardin u. A., theils mit dem Namen, theils mit den Initialen be-
zeichnet.
i) Landschaft mit einer Obsthandlerin am Hause, in der Mitte
mit einem zweirädrigen Karren und einem Fassbinder links. Nach
D. Teniers, links unten im Rande Lm, gr. quffol. Schönes und sel-
tenes Blatt.
2) Landschaft mit einem Bauer, welcher mit seinem Weibe im
Gespräche ist. Im Grunde auf der Höhe bemerkt man ein Dorf. Im
Rande links Lm, rechts DT pinw. (D. Teniers), 4.
3) Landschaft mit einer Schenke, von welcher mehrere Bauern,
und ein einspanniger Wagen zu sehen sind. Nach Isaak van Ostade,
links unten im Rande Lm, gr. qu. fol.
1214. Laurenz Janss. Micker muss durch diese Buchstaben seinen
Namen angedeutet haben, wenn Ghristls Angabe richtig
ßm ist. Dieser Schriftsteller sagt, dass er L und M "aus
welscher Canzlei", wobei L zugleich ein Jvorstellen soll,
am xeinen Kupferstichen mit Grotteskeu aus der Zeit von 1600 ge-
funden habe. Wir haben kein Blatt mit dieser Signatur gesehen. Ueber
L. J. Micker ist aber unter dem Mongramm LJ M No.1i50 gehandelt.