1205-1207.
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einer Folge, welche eine Schlittenfahrt vorstellt. Börner fand sechs
Blätter vor, jedes mit Herren und Damen in einem Schlitten. Den An-
fang macht wahrscheinlich der Schlitten mit dem Trommler und Pfeiifer,
und vor ihm oder hintendrein fährt wohl der Schalksnurr. Auf einem
anderen Blatte nimmt ein Mann mit der Halskette den vorderen Sitz
des Schlittens ein, und hinter ihm sitzt eine ältliche Frau. Das Blatt
mit den ersten Initialen auf einem Zettel unter dem von einem Pfeile
durchbohrten Herz stellt einen Herrn mit einer Dame im hinteren
Sitze des Schlittens vor. Ein weiterer Holzschnitt zeigt in dem mit
der Glücksgöttin verzierten Rücksitze eine Dame, und ein anderer eben-
falls eine Dame auf dem Vordersitze, wie sie nach der auf dem Rück-
sitze sitzenden Meerkatze deutet. Nach dem Inhalte dieser Blätter
zu urtheilen, möchte man wohl glauben, dass die Schlittenfahrt noch
mehrere Theilnehmer gehabt habe. Die Blätter sind sehr gut gezeichnet
und wenig schraffirt. Sie waren vermutlilich bestimmt, mittelst Patronen
illuminirt zu werden. Die Zeichnung erinnert, besonders was die Pferde
betriiit, an Hans Sebald Beham. H. 5 Z. 6-7 L. Br. 13 Z. 9 L. bis
14 Z. 8 L. L. Mayer besass auch die Platten des H. S. Beham mit
den unter dem Namen der wandernden Patriarchen bekannten Vor-
stellungen.
Die Initialen LM findet man ferner auf einem Holzschnitte mit
der Krenzschleppung. Der aus mehreren Figuren bestehende Zug geht
nach rechts. Der Heiland sinkt unter der Last des Kreuzes auf die
Kniee, und links reicht ihm Veronica knieend das Schweisstuch. In
der Ecke unten an einem Steine die Buchstaben LM. H. 4 Z. 5 L.
Br. 6 Z. 9 L.
1205. Lukas Meyer oder Meier, der vorhergehende Meister, hat
w, wohl auch durch diese Initialen seinen Namen angedeutet.
L Man findet sie auf der Dedications-Vignette in Nicolai Re-
gularum Juris Tomz" duo. Francofurti, S. Feyerabend
1586, fol. Diese Vignette stellt das Mengersdorf-Bamberg-
ische Wappen des Bischofs Ernst von Bamberg vor, umgeben von den
Wappenschilden der bischöflichen Erbämter. Die Initialen stehen unter-
halb des Hailiptärappeigs. Die Zeichnung scheint von Jobst Amman
zu seyn. Vg o. 1 7.
1206. Unbekannter Graveur, welcher in der ersten Hälfte des
L M ätidJahr-hundärts thätig wairuLEr tschäitt Stemgäel lBnlch-
in er zum inpressen au e er än en. n er .i iot ek
der Universität zu Erlangen ist ein Hornhand von Ph. rllelanclztontis
corpus doctrinae christianae mit Christus am Kreuze, und den Fi-
guren von Johannes, Philippus und Erasmus.
1297. Lorenzo de Musi soll nach Bartsch XV. p. 498 No. 393
L M die LM gezeichnete Copie eines Blattes von Marc Anton ge-
' fertigt haben. Sie stellt die allegorische Figur des Friedens
vor, welcher ein Genius einen Oelzweig reicht. Die junge Frau steht
mit der linken Hand an der Brust, und fasst mit der andern den ge-
ilügelten Genius an der Hand. Rechts oben stehen sechs italienische
Verse: Da Pallade pudica A' (Poliva il fanciul la bella rama. etc.
Unten rechts bemerkt man die Buchstaben LM, und in der Mitte N0. 8.
Dieses Blatt scheint zu einer Folge zu gehören. II. 7 Z. 10 L. Br.
4 Z. 4 L.
Lorenzo de Musi ist nur durch ein einziges Blatt bekannt, durch
das Bildniss des Sultan Barbarossa von 1535, mit dem Namen: Lorenzo
de Musi Venetiano fuciebat. Wir möchten die Copie eher dem Leg.