Volltext: IMM - SH (Bd. 4)

IOAN. 
 27) Drei männliche Figuren nach Michel Angelo, von Passavant 
im Deutschen Kunstblatt 1850 S. 301 erwähnt. 
28) Das Bildniss des Don Consalvo di Cordova, in zwei radirten 
Blättern des brittischen Museums, von E. Harzen in Naumann's Archiv 
V. S. 127 als Unica erwähnt und dem Gio. Antonio da Brescia zu. 
geschrieben. 
 Das vermuthlich frühere, nach links gewandte Bildniss hat oben 
links die Inschrift: Queslo si e el grä Capitanio l De larmata del 
Be De l Spanier ch distrusse el re d granata retrato dal uiua, 
H. 9 Z. 2 L. Br. 7 Z. 8 L. Das andere von der Gegenseite gegebene 
Bildniss hat oben rechts folgende Schritt: Lio uictoriosissß  Capi. 
taneo generale de l larma-ta de! Sernw He de Spanier. H. 10 Z. 5 L_ 
Br. 7 Z. 10 L. 
E. Harzen handelt in dem genannten Archive für die zeichnenden 
Künste über die Erfindung der Aetzkunst, und wenn Gio. Antonio 
Bresciauo die beiden Bildnisse radirt hat, so ist er der erste Italiener, 
welcher die Nadel selbstständig anwandte. Harzen sagt aber, dass die 
beiden Blätter nicht den berühmten Feldherrn Consalvo di Cordova. 
vorstellen, sondern dass sie mit Daniel Hopfer's radirtem Bildnisse des 
Conz von der Rosen, des Schalksnarren des Kaisers Maximilian, so sehr 
übereinstimmen, dass entweder die Portraite im brittischen Museum 
nach diesem copirt seyn müssen, oder es hat jenes des bekannten 
Clans Stürz den Becher zum Vorbilde des spanischen Feldherrn gg- 
dient. Die Autorschaft des Antonio Bresciano wird daher zweifelhaft, 
und Passavant, P. gr. I. p. 369, erkennt sie gar nicht an, da. die Blätter 
in London ohne Zeichen sind. Wenn die Bildnisse im brittischen 
Museum Unica sind, so muss man den Irrtbum oder den Spass bald 
erkannt haben. Der Künstler oder der Verleger musste, wie E. Harzen 
bemerkt, in Ermanglung eines ächten Bildnisses des spanischen Feld- 
herrn sich mit dem ersten bessten behelfen haben, und er nahm jenes 
im burlesken Aufzüge des Schalksnarren. Ob aber der Radirer in 
Deutschland, oder in Italien zu suchen, ist eine andere Frage. Die 
Platten könnten nach Italien gekommen seyn, wo man ihnen die oben 
erwähnten Aufschriften beifügte, und dieselben nach erkanntem Irr- 
thnm bei Seite legte. 
29) Das grosse weisse Pferd mit dem behelmten Landsknecht. 
Copie nach A. Dürer, B. No. 97. Unten in der Mitte: I0. AN. B. 
1505. H. 7 Z. 8 L. Br. 6 Z. 2 L. 
30) Ein Zierfeld, unten mit einem antiken Wagen, in welchem 
ein Krieger sitzt. In halber Höhe hält ein in Profil nach rechts ge- 
wandter Mann eine Schlange in der Hand. Ueher dieser Figur ist 
eine andere mit Drachenflügeln und einem Vogelschwanz. Bei der 
Waffentrophäe ist ein Täfelchen mit den Buchstaben DV. FOB. H. 10 Z. 
3L. Br.3Z.8L. 
Dieses Blatt beschreibt Zanetti im Cabinet Cicognara No. 208. Es 
gibt nur die Hälfte der Verzierung, da sie verdoppelt werden kann. 
Das Zeichen des Künstlers fehlt, die feine und iieissige Ausführung 
erinnert aber an Antonio Bresciano. Zani versichert, dass alle Zier- 
blatter nach eigenen Zeichnungen des Meisters gestochen seien, und 
ist dieses der Fall, dann war er als Componist sehr mittelmässig. 
31) Ein Zierfeld zum Yerdoppeln. Iinten sieht man eine phan- 
tastische Figur mit dem Gesichte eines Weibes und mit Flügeln. Gegen 
die Mitte reicht ein sitzendes Kind einer Art Adler Futter. Links oben 
steht ein junger Mann mit der brennenden Fackel, und rechts ein Satyr. 
H.10Z.7L. Br.4Z.2L.
	        
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