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1158.
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Blättern mit dem Zeichen. Mit der Jahrzahl 1803 und "dem Beisatze
Juny scul. steht es auf einer Radirung mit fünf Büsten von Mönchen
hintereinander nach rechts. Links unter der ersten Büste ist das
Zeichen, qn. 8. Selten ist eine Landschaft mit weiter Ferne und Bad-
enden im Vorgrunde am Wasser. Leicht radirte Skizze von Poussin.
Links neben dem Namen des letzteren ist das K scheinende Mono-
gramm mit der Jahrzahl 1808, qu. fol.
1157. Lukas Knechtelmann, Historienmaler und Bildschnitzer,
L K gehört einer Künstlerfzimilie an, welche in Nördlingen
- eingebürgert wer. Lukas erscheint 1489 im Bürger-
L 1,18 buche, war aber noch viel später thätig. Von ihm
i) ist der Hochaltar mit reichem Schnitzwerk und Ge-
mälden in der St. Salvatorskircbc zu Nördlingen. Es kommen die Ini-
tialen LK 1518 darauf vor, oder man sah sie wenigstens vor der-Re-
stauration. Die Kirche war lange im Besitze der Evangelischen, wurde
aber in neuerer Zeit wieder der katholischen Gemeinde überlassen.
Dr. WVaagen, Kunstwerke und Künstler in Deutschland, I. S. 357 be-
schreibt den Altar, sagt aber nichts von einer Bezeichnung. Man iindet
auch noch andere Gemälde mit LK, auf welche auch Lukas Krem-
burger Anspruch haben kann. Er war 1512 in Augsburg thätig, und
folgte der Richtung des alten Hans Holbein. Knechtelmann zählt zur
Ulmer Schule, und desswcgen nimmt ihn Weyermann (Kunstblatt 1830
N0. 66) für Ulm in Anspruch.
1158- Ludwig Krug von Nürnberg war Goldschmied, und nicht
nur in allen Zweigen seiner Kunst wohl
ü, erfahren, sondern nach Neudörüefs Zeug-
NXQS niss auch im „Conterfaiten, und was er in
wir Stein und Eisen schnitt, auch beiden Wahlen
wxwxiuv-rintuitiv-i" (Italienern) löblich." Neudörffer weiss sei-
neu berubmtexi Landsmann nicht genug zu loben, hebt aber weniger
die Kupferstiche hervor, auf welchen die Buchstaben L 11' zu den
Seiten eines Kruges vorkommen. Er sagt nur im allgemeinen, dass
er auch Zeichner, Maler und Stecher war. Wir können daher an-
nehmen, dass sich Ludwig, oder Luidel Krug zu seinen Kupferstichen
keiner fremden Zeichnung bedient habe. Nach Neudörifer arbeitete
Krug um 1523 an einem Relief in gelbem Marmor mit Adam und
Eva unter dem Baume, in der Kunstkammer zu Berlin kommt aber
auf einem Relief die Jahrzahl 1314 vor. Die Buchstaben L K stehen
zu den Seiten des Kruges, und es ist daher kein Zweifel, dass dieses
Werk von Krug herrühre. Paul Behaim nennt den Verfertiger der
Kupferstiche Lukas Krug, aber sicher nur aus Irrthum, da Neudörßer
den 1535 (1532 verstorbenen Luidel Krug gekannt hat. J. de Jongh,
der Herausgeber des Werkes von Karel van Mander 1764, schreibt
das gegebene Zeichen dem Lukas Cornelisz, genannt Kock zu, weil
G. van Mander im Leben dieses Meisters von Kupferstichen und von
einem Zeichen auf Gemälden (Prenten en- Jilerk) spricht. Das Mono-
gramm dieses Meisters besteht aus C L P, und ist II. N. 378 gege-
ben. Im Jahre 1495 geboren, müsste er das erwähnte Relief mit
Adam und Eva als Jüngling von '19 Jahren gefertigt haben, woran
nicht zu denken ist. Immerzeel schreibt aber ohne Bedenken auf sei-
ner Monogrammtafel die Buchstaben L K mit dem Kruge dem Lukas
Cornelisz de Kock zu, weil er bei Brulliot II. N. 2887 die Note des
J. de Jongh zum van "Mandel" angezogen fand, und der genannte Schrift-
steller eher für einen vlämischen Meister, als für den deutschen Luidel
Krug Partei nehmen wollte. Oh. Kramm nimmt diesen Irrthum still-