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1156.
nur einen Kupferstich von G. Cort 1578. Dieses Blatt stellt das Abend-
mahl des Herrn, und in der Colonnade des Grundes zugleich die Fuss-
waschung desselben vor. Im Rande steht: Sanguine Christa tuo sie
nos et corpare pascis etc. H. 18 Z. 6 L. Br. 13 Z. 2 L.
1152- Unbekannter Formschneider, welcher in den ersten De-
cennieu des 16. Jahrhunderts thätig war, und vielleicht der
Classe der Briefmaler angehört, welche gewöhnlich zugleich
auch einen Handel trieben. Das gegebene Zeichen findet
man auf einem seltenen Holzschnitt mit Christus am Kreuze.
-;Ül Von letzterem gehen Aeste mit einigen Blättern aus, welche
Runde bilden, in deren Mitte die Büsten der Apostel erscheinen.
Links unten sitzt Gott Vater, welcher den Karst an den Stamm des
Kreuzes legt, und gegenüber kniet ilehend Maria. Links nach unten
ist das Monogramm mit dem Scbneidemesser, dessen Stiel aber viel
länger ist. H. 14 Z. 9 L. Br. 9 Z. 11 L.
Der Formschneider hatte eine gute Zeichnung zur Vorlage, aber
nicht die Geschicklichkeit, sie vollkommen im Schnitte zu geben. Nur
der Kopf der hl. Jungfrau ist im Ausdrucke der Demuth gelungen,
jener des ewigen Vaters aber ohne Würde. Das Produkt gehört der
deutschen Schule an.
1153. Lukas Kilian könnte das Blatt von Barthel Beham Copirf,
haben. welches vier Todtenköpfe und ein todtcs Kind mit der
Sanduhr vorstellt, B. N0. 28. Das Kind liegt über zweiTodten-
köpfen nach rechts, und oben steht: Mars omnia aequat. Links
liegen zwei Köpfe übereinander, und in der oberen Ecke bemerkt man
das gegebene Zeichen. H. 2 Z. Br. 2 Z. 10 L.
Die gewöhnliche Stichweise des L. Kilian kann man in diesem
Blättchen nicht erkennen. der Copist musste sich aber an Behamls Ma-
nier halten. Brulliot I. N0. 2748 gibt die Jahrzahl 1674 statt 1614,
berichtigt aber im Appendix No. 315a den Irrthum. Unter LK kom-
men wir auf L. Kilian zurück. Die Kupferplatte zur Copie von 1614
befindet sich in der fürstlichen Sammlung zu Wallerstein.
1154. Karl Link, Kunstliebhaber, geb. zu Mannheim 1800, litho-
graphirte einige Landschaften, und darunter ein grosses Blatt
ä mit einer Gruppe von Weiden, welche in der Mitte neben einer
Hütte steht. Links sieht man zwei Knaben neben der Hecke,
und in der Ferne breitet sich ein See aus. Das Monogrnmm ist rechts
unten im weissen Felde, gr. fol.
1155. Ludwig Kriebel, Historienmaler, geb. zu Dresden den
24. Juli 1822, stand unter Leitung des Professors Bende-
K mann, und unterstützte denselben eilf Jahre bei der
Ausführung der Wandgemälde im k. Schlosse zu Dresden.
l Kriebel malte aber auch mehrere historische Bilder und
eine grosse Anzahl von Portraiten in Oel, welche lebendig in der Auf-
fassung und klar in der Farbe sind. Ueber den Seitenthüren des Por-
tales der neuen katholischen Kirche in Neustadt-Dresdeu malte er vor
wenigen Jahren drei Bilder in Fresco, welche bereits etwas nachge-
dunkelt haben. Das erste Monogramm kommt auf den früheren Bildern
des Künstlers vor. In letzterer Zeit bediente er sich des zweiten
Zeichens.
1156. Ludwig Krones, Maler und Radirer, geb. zu Prag 1785,
war Schüler von J. Bergler, und liess sich um 1806
x13 09., in Wien nieder. Er malte historische Darstellungen
und Landschaften, wir wissen aber nur von radirten