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1096-1097.
kalypse, und im Hause des Gambara eine solche der Sündtluth. In dog-
Contrada delle tre spade waren alle Häuser von ihm in Fresco bemalt,
es ist aber nichts mehr davon übrig. In der Kirche St. Maria delle
Grazie bei Mantua sind Fresken, wie in der Cathedrale zu Parma,
wo er im Schiffe die Lebensgeschichte des Heilandes darstellte. Die
Gemälde in Oel sind selten, indem der Künstler 1573 im 32. Jahre
durch einen Sturz vom Gerüste das Leben verlor. Fn- fügte auf seinen
Gemälden öfter die Initialen des Namens bei. Die ersten Initialen
fand Passavant auf einem Gemälde von 1557. Die zweiten Buchstaben
mit der Jahrzahl 1570 kommen auf einem Gemälde mit der Büste
des jugendlichen Heilandes mit der Weltkugel vor. Wir sahen es im
Kunsthandel.
1096- Unbekannter Kupferstecher, und vielleicht auch Maler
L G war um 1515 thätig. Wir kennen ihn nur durch einen Kupfer:
stich, dessen Composition nach der Zeichnung des A. Dürer
auch in Holz geschnitten wurde. Der Kupferstich ist ein Gedcnkblau,
auf einen Carthauser, welcher die hl. Jungfrau anruft. Maria steht;
mit dem Kinde auf dem linken Arme und mit dem Scepter in der
rechten Hand zwischen dem Täufer Johannes und dem hl. Bruno,
Letzterer öthiet seinen Mantel, unter welchem eilf Carthäuser knieem
Zu den Füssen der hl. Jungfrau liegt ein Mönch mit dem Rosenkranz.
Zwei kleine Engel halten eine Bandrolle mit der Inschrift: Bruder
Cunrad e? mitbruder der grossen kraft hat YSSEM. Oben ist ein
Ornament von Blättern, und links unten in der Ecke stehen die Buch-
staben L G. Rechts ist die Jahrzahl 1515. H. 6 Z. 2 L. Br. 4 Z. 5 L,
Dieses sehr seltene Blatt kennt auch Brulliot Il. N0. 1864, gibt
aber die Jahrzahl nicht an. Er liest auf der Bandrolle der Enge]-
Bruder Cunradei mitbruder der grossen Karthaussen. Die obigg
Lesart scheint nach Passavant richtiger zu seyn.
1097- Unbekannter Formschneider, welcher in der ersten Hälfte
DG-TLGB G des 17. Jahrhunderts thatig war, und vermuthlich mit
von I dem Monogrammisten G L III. N0. 97 Eine Person ist,
Holzschnitte mit den Initialen G L findet man in der sogenannten
Dilherfschen Bibel, welche bei Christoph Endter in zweiter Audage
erschien: Biblia. Das ist die gantze heilige Schrift deutsch Hen-
D. Martin Luther Nürnberg 1670, fol. Die ersten Buchstaben
finden wir auf vier Holzschnitten, welche die Geburt Christi, das Abend-
mahl des Herrn, die Krönung Mariä. und die Ausgiessung des hl. Geistes
vorstellen. Diese Blätter kommen in einem Missale Romanum vor
welches zu München 1612 gedruckt wurde. Vor dem Canon ist eiÄ
Holzschnitt mit Christus am Kreuze M G zu den Seiten des Messers
gezeichnet. Alle diese Blätter sind in fol.
Kleiner als die ersten Initialen sind dieselben Buchstaben auf
Holzschnitten in der Geometria Practica von Schwenter, Nürnberg
o. J., 4. Diese Blätter stellen Verrichtungen der Feldmesskunst in
Landschaften vor.
Dann finden wir noch eine Titeleinfassung mit LG, welche weite;-
nbstehen, wie oben gegeben. Die Bordüre gehört zu G. Scherefs
Postill. München, Nie. Heinricus 1608, fol. Oberhalb der Titel-
schrift ist Maria in betender Stellung von Engeln und Wolken um-
geben. In der linken Leiste sind die Figuren der Evangelisten Marcus
und Matthäus, in der rechten jene des Lucas und Johannes vorgestellt
Den Sockel nehmen die vier Kirchenvater ein.