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1053-1056.
1053. Ludwig Eduard Lütke Landschaftsmaler und Lithograph,
geb. zu Berlin den 26. ldebrnar 180i, war Schüler seines
L Vaters Peter Ludwig, verdankte aber noch mehr dem Studium
der Natur, welches der Landschafts- und Marinemalei- nicht entbehren
kann. Er bereiste Pommern, die Insel Rügen, die Niederlausitz, die
preussischen Küstenstrecken n. s w. Seine Werke bestehen in An.
sichten von Städten und Schlössern jener Ländertheile, in Wald- und
Strandlandschaften etc. Auf mehreren Gemälden kommt das Mono-
gramm vor. Dann lithographirte Lütke auch mehrere Blätter, gewöhn-
lich nach eigenen Zeichnungen. Darunter sind Erinnerungsblätter an
die Insel Rügen, an das Seebad Swinemünde, an Stettin u. s. w.
1054. Als Münzzeiclzen bedeuten diese Buchstaben auf Mero-
LEM. vingischen Geprägen die Münzstätte Lemovicas, d. i.
L. E. M. O ß Limoges.
1055. Leo Leoni, Bildhauer, Goldschmied und Medailleur von
LEQ l Arezzo, wird von Vasari gerühmt, und die
A A von ihm vorhandenen gegossenen _und eise-
Ewl 977557109 l lirten Medaillons rechtfertigen dieses Lob
vollkommen. Meisterhaft ist seine hiedaille mit dem Bildnisse des
Michael Angele: AETS. ANN. LXXXVIII. Auf dem Revers ist ein
nach links gehender nackter Mann mit dem Hunde. _Der _Name LEO
steht am Arme des Michel Angelo. Ebenso schön ist die Medaille
mit dem Bildnisse des Pietro Aretino, und des Anton Perrenot, Bischofs
von Arras. Auf der Rückseite des letzteren Moda1llons_ ist ein Schiff
auf stürmischer See. Auch diese Benkniüiizen s1nd_ mit dem_Namen
bezeichnet. Ein grossenGussmedaillon ist Jener mit dem Bildnisse
der Hippolita Gonzaga mit der griechischen Schrift. Als Gegenstück
dient gleichsam das Bildniss des Kriegshelden und Vaters der Hlppo.
lita, Iierdinando Gonzaga-Giiastalla, uber welches van Loon I. 266
berichtet. Später wurde 1.180111 inRom wegen eines Mordes zur Galeere
verurtheilt, von welcher ihn aber AnilreasDoria beireite. Aus Dank.
barkeit fertigte er 1540 eine Medaille mit dein Bildnisse desselben,
ebenfalls in grossem Durchmesser. Eine andere Bildnissmedaille ist
jene des Kaufmanns Martinus de Hanna aus Brüssel, welcher 1553
in Venedig starb. Auf dem Revers ist die allegorische lfigur der
Hoffnung, zu deren Füssen LEO steht. Bergmann gibt sie in seinem
Werke über berühmte Männer des österreichischen Kaiserstaates in
Abbildung, II. S. i. Tab. XIV. Leoni fertigte auch den Revers einer
Medaille mit dem Bildnisse des Baron Nikolaus von Madruzzo, welches
Anton Abondio geschnitten hat. Die Kehrseite stellt den Gigantensturz
vor init der Legende: Discite jiistitiam znonitz. _Vgl._ Cicognara;
Storza della scultura II. _4t0_. Diese Medaille scheint in Wien ge-
pragt worden zu seyn, sowie eine solche mit deni Bildnisse des Kaisers
CarlV., zu welcher Leoni den Revers fertigte. Sie soll zum Andenken
an die Auflosung des Schmalkaldischen Bundes 1547 erschienen seyii.
Köhleä XVI. 129, und Herrgott I. Tab. XXIII. N0. 48 geben die
Abbil ung.
1056. Unbekannter Kupferstecher, welcher zu Anfang des
Leo M 18. Jahrhunderts in Münchemgelebt zu haben scheint. Er
radirte ein Blatt in der Manier des Franz Beich, welches
eine Seeansicht gibt. Am Ufer stehen und liegen sieben Männer, und
in einem Boote rudern drei andere. Am felsigen Ufer gegenüber be-
merkt man Bären. H. 5 Z. 9 L. Br. 9 Z.