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andere Werke gehören dem Genre an, Des-Coudres malt aber auch
historische Darstellungen. Der Grossherzog von Baden besitzt zwei
sehr schöne Gemälde mit der Anbetung der Hirten, und der Ruhe
der hl. Familie auf der Flucht nach Aegypten. Diese Bilder waren
1858 auf der deutschen allgemeinen Kunstausstellung in München zu
sehen. Der Künstler lebte damals in Carlsrtihe.
1026. Marie Charles Louis düilbret Duc de Chevreuse, Kunst-
0522 C liebhaber, welcher1767 im so. Jahre starb,
5.917533- radirte einige Landschaften, welche um
oßä) ß O mwatfw 1753-1754 fallen. R. Weigel nennt im
Kunstkatalog N0. 11,780 zwei Blätter mit L. D. D. C. inu. et fec. Das
eine stellt in der Landschaft eine Hütte und Wanderer, qu. 4., das
andere Gebäude und Fuhrwerk von 1754 vor, kl. qu. fol. Brulliot
N0. 1850 gibt die Initialen mit der Jahr-zahl 1753, und sagt, man
finde sie auf kleinen mit der Schneidnadel vollendeten Landschaften.
Auch die Büste eines jungen Mädchens soll mit diesen Cursiven vor-
kommen. Nach der Bemerkung des genannten Schriftstellers erklärt
man die gegebenen Buchstaben auch auf den Duc de Chartres. Im
Catalog Rigal werden ihm summarisch Landschaften von 1761 znge-
schrieben, wir haben aber kein Blatt gesehen. Radirungen von hohen
Dilettanten sind in der Regel sehr selten.
1027. Carl Lindemann-Frommel", Landschaftsmaler und Litho-
LDEM graph von Carlsruhe, der Neffe des bekannten Gallerie-
Direktors Carl Frommel, welcher 1863 starb, gehört zu
den renommirten Künstlern seines Faches. Schüler von C. Frommel
und Carl Rottmann in München, unternahm er 1844 eine Reise nach
Italien, und verweilte bis 1849 in diesem Lande. Er fertigte da
eine grosse Anzahl von Zeichnungen, welche jetzt unter dem Titel;
Lindemann-Frommelis Skizzen aus Rom und der Umgebung. Rom
und Karlsruhe bey Lindemann-Fromnzel etc. (1851 HI), in litho-
graphischen Nachbildungen vorliegen, fol. Die Blätter dieses ausge-
zeichnet schönen Werkes hat Lindemann-Frommel selbst lithographirt,
Es sind diess lithographische Originalzeichnungen, verbunden mit zumeist
mehreren Ton- und F arhenplatteu, voll einfach bestimmter Charakteristik,
und von eigenthümlich malerischem Reiz. Dieser Künstler versteht es,
mit einfachsten Mitteln eine sehr lebendig malerische Wirkung zu er-
zielen. Wir haben kein schöneres Werk über Italien, als dieses in
seinem leichten Farbenspiel. Die erste Ausgabe hat 41 Blätter in
7 Heften, und darunter sind 20 chromolitiseh behandelt. Die neue
Ausgabe enthält 8 Hefte mit 48 Blättern in Ton- und Farbendruck,
Stuttgart 1855, gr. fol. Lindemann malt aber auch Landschaften in Oel_
Eine Ansicht des Naemi-Seäs, und eine solche des Palazzo Cesarini
an diesem See sind im Besitze des Grossherzogs von Baden. Wir
machen aber hier auch noch auf andere Blätter aufmerksam, und be-
merken, dass auf einigen die gegebenen Buchstaben, auf anderen eine
deutlichere Abbreviatur vorkommt.
1) Rom im Jahre 1847. Für das König-Ludwigs-Album gezeichnet
und selbst gestochen, gr. qu. fol.
2) Landschaftliche Original-Radirungen, 3 Hefte mit 18 Blättern, fol.
3) Skizzen aus Baden-Baden, 8 Blätter in IPai-bendruck auf Cartons,
qu. fol.
4) Skizzen und Bilder aus Potsdam und der Umgegend, 4 Hefte
mit 24 Blättern in Farbendruck, fol.
5) Das Gewitter, nach der Aquarelle von Albert Zimmermann für
das König-Ludwigs-Album scharf und klar lithographirt (1853), fol.