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Bildnisse der Fürsten selbst gesammelt habe, und nennt das Buch seine
geringe Arbeit. Daraus könnte man schliessen, dass er die Veranlassung
zur Herausgabe dieser Sammlung war, und dass daher Oranach jun.
nur einen Theil der Zeichnungen geliefert habe. Das Zeichen der
Schlange kommt nur auf fünf Blättern vor, welche Bartsch nennt:
1. [136] Johann Friedrich I.
2. [137] Sibylla, Gemahlin desselben.
3. [138] Johann Friedrich II.
4. [139] Johann Wilhelm.
5. [140] Johann Friedrich III.
Die Bildnisse dieser Fürsten kommen oben unter einzelnen Num-
mern vor. Heller zählt sie auch auf, mit der Schuellboltdschen Samm-
lung kam er aber nicht ins Reine. Gleichzeitig mit der lateinischen
Ausgabe ist die deutsche:
Abcontrafactur cnnd Bildnis aller Grosslzerlzoyen, Chur- und
Fürsten, welche das Land Sachsen regieret haben. In deutsche
Reime bracht durch M. Joannem Agricotam. Gedruckt zu Willen.-
berg Durch Gabriel Schnellboltz Anno MDLXIII, 4.
Eine spätere Ausgabe ist von 1570. Die Bildnisse der sächsischen
Fürsten sind aber in der Ausgabe von 1563 nicht zuerst abgedruckt,
sondern in folgendem Werke:
160) Warhaffte Bildnis etlicher hochlöblichgr Fürsten und Herren
welche zu der Zeit, du die heilige Göttliche Schrifft, so durch
Menscheusatzungen oertunlcelt gewesen, durch, Gottes gnaden wider
an Tag kommen ist, Begicret undßgelebet haben. Gedruckt zu Witteu-
berg. Durch Gabriel Schnellboltz. MDLXII, 4.
Diese Ausgabe enthält 21 Bildnisse in halben Figuren, darunter
die oben erwähnten Portraite sächsischer Fürsten. Im v. Derschaiü-
sehen Catalog ist N0. 978 eine vermehrte Ausgabe ohne Datum an-
gezeigt:
161) Wahrhaffte Bildnisse etlicher gelarten Menner, item etlicher
Hochlöbl. Fürsten zu der Zeit der Reformation. Gedruckt zu Witten-
berg, durch Gabriel Schnellboltz (M. D.LXI1). 2 Theile mit 41 Bild-
nissen, worunter mehrere das Zeichen des L. Cranacli jun. haben.
Apiu nennt noch eine Ausgabe von 1662. Mit 18 Holzschnitteu.
Die Bildnisse der Fürsten sind auf 11 Blättern abgedruckt. Ausser-
dem enthält das Werk die Bildnisse der deutschen Reformatoren und
anderer Männer, welche sich an der Religionsbewegung betheiligten.
Auch Huss ist hcreingezogen. Das Bildniss des Melanchthon dient
als Titelvignette.
In diese genannten Werke gehören die vielen von Heller ver-
zeichneten Portraite.
162) [S. 177.] Christian II., König von Dänemark, im Pelzkragen
mit Barret. Gürtelstück unter einem Bogen, an dessen Säulen oben neun
Wappenschilde sich bßflüdel]. Unten auf der Tafel: Christiernus 2:"
Dei 97-217 Danie Suetie Noroegie etc. rew, Duizr Slesvicen. etc. Mit
denuZeichen der Schlange und 1523. H. 6 Z. 3 L. Br. 4 Z. 5 D-
Gutes Blatt nach der Zeichnung von Cranach sen.
163) [S. 178.] Derselbe König, halbe Figur im Pelzkleid mit_dem
Orden des goldenen Vliesses und breitem Hut. Er steht unter einem
Bogen mit verzierten Säulen. Oben auf dem Schriftzettel: Christiernus 2:"
dei gracia Daniae Sueciae Norvegiae Vandalorum Gotharum Rerc
Ueber dem Kopfe ist die Jahrzahl 1523, und die Schlange links unten
am Säulenfuss, fol.
Schön geschnittenes Bildniss nach Cranachts Zeichnung.