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glaubigen leichter steige mogen den cehsten hochem Himmel. Auf
den Zetteln und Bändern sind Inschriften einmal mit lateinischen, ein
andersmal mit deutschen Lettern gedruckt. In der Sammlung des
Erzherzogs Carl in Wien ist ein Abdruck mit der kürzeren Aufschrift:
Das himlische Letterlein S. Bona-venture. Die Inschriften sind mit
deutschen Buchstaben gedruckt. Mit der Schlange und den beiden
Wappenschilden. H. 16 Z. 6 L. Br. "ll Z. 7 L.
86) [S. 100.] Die Hölle. Teufel ziehen die Verdammten, die
sämmtlich nackt sind, in die Hölle und peinigen sie. Auf einem Hie-
genden Zettel darüber, innerhalb des Blattes, steht: Wir haben in
unsern Leben nicht wöllen dy hymlische leitter stigen, darumb wir
fallen in die Hell mussen bey dem teulel ewig bleiben. Unten ist
längerer Text: Gleich als in einer leiplichen leittern drey örther
sein [Vemlich d' über arth, d'1zyd' orth sind zwen seit örthe od'
leitter Beume zcwisclten welchen sprussen Also findest du auch
drei gemalte örthe in dieser geistlichen leittern Dann sind
die sämmtlichen Inschriften auf vorigem Blatte der Himmelsleiter
angegeben.
Dieses Blatt gehört ohne Zweifel zu dem vorhergehenden Holz-
schnitte. mit welchem es gleiche Breite hat. Schuchardt sah es nur
in der Sammlung zu Stuttgart.
87) [S. 101.] Die Aufnahme der hl. Maria in den Himmel und
die Krönung derselben. Mit den sächsischen Wappenschildexi. H. 14 Z.
6 L. Br. 10 Z. 4 L.
Dieses Blatt ist nach Schuchardt in derselben einfachen Weise
behandelt, wie jenes der hl. Drcieinigkeit. Beide gehören zu den
frühesten Arbeiten des Meisters.
88 [S. 102.] Spalatin, in halber Figur, am Fusse des Kreuzes.
Unten steht: Christa Salvatori Dno. Opti. Mam. Gregorius Spala-
tinus, Peccator, und 10 Distichen:
Quus tibi peccalor. pro tanto munere. grateis
Solcere Christa potest, quod tib_i ferre sacrum
Ohne Zeichen. H. 5 Z. 11 L. Br. 4 Z. 1 L. Mit der Schrift
9 Z. 11 L. hoch.
89) [B. 152. S. 103.] Die Austheilung des hl. Abendrnahles in
beiderlei Gestalt. H. 10 Z. 3 L. Br. 9 Z.
Schuchardt sagt, man müsse sich wundern, dass Bartsch und Heller
dieses Blatt dem L. Cranach zuschreiben.
90) [S. 104.] Passional Christi und Antichristi. Holzschnitt-
werkchen in 14 Blättern, welches die göttlichen Tugenden des Erlösers
veranschaulicht, und ihnen gegenüber das Treiben der Päpste in über-
triebener Weise vergleicht. Cranach war bei der Bearbeitung dieser
Holzschnittiblge bereits ein achter Jünger Luther's. Das erste der
von Schuchardt beschriebenen Blätter ist 4Z. 1L. hoch, und 3 Z. 7L.
breit. Die übrigen Holzschnitte sind abwechselnd um 1-2 L. in Höhe
und Breite verschieden. Das erste Blatt stellt Juden vor, welche
dem Heilende eine Krone bringen, vor welcher er flieht. Unter 6.11911
Darstellungen wiederholt sich der Titel. Schuchardt beschreibt folgende
Ausgaben.
I. Passional Christi et Antichristi (1521). Dieser Titel beündet
sich auf einem viereckigen Felde mit rnuschelartiger Unterlage.
Er verdeckt die zwei hinteren Säulen. Die Füsse der vorderen
Säulen sind mit männlichen und weiblichen Meergeschöpfen um-
geben. Das Werk hat 14 Blätter mit 26 Darstellungen, aber
weder Jahrzahl, noch die Namen des Verfassers und Druckers,
Monogrammisten Bd. IV. 20