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vor dem Stadtthore in einer Einfassung mit allegorischen Figuren vor.
Diese Vorstellung spricht nicht für den Seemaler L. Backhuysen, man
kann aber annehmen, dass sie von Backhuysen jun. radirt ist.
960. Unbekannter Kupferstecher, welcher in der ersten Hälfte
L B des 16. Jahrhunderts thätig war. Frenzel nennt im Catalog
' Sternberg II. N0. 1219 ein äusserst zart gestochenes Blatt,
welches einen gewaffnetcn Ritter auf einem geharnischten Pferde nach
rechts vorstellt. Der Knappe blickt vor ihm um, und in der Ferne
ist eine Gebirgslandschaft. H. 4 Z. 4 L. Br. 4 Z. Frenzel spricht
von einem undeutlichen Monogramm auf dem Blatte, fügt aber die
Buchstaben L. B. bei.
961. Unbekannter Kupferstecher oder Goldschmied, welcher
L um die Mitte des 16. Jahrhunderts in Deutschland thätig war.
b Man ündet eine Vignette, Welche in der Mitte ein Medaillen
mit der halben Figur eines Kaisers zeigt. Zwei in Laubwerk ans-
gehende Centauren sind rechts und links als Träger beigefügt. Der
eine hat Ochsenhnfe, der andere Löwenklailen. Unten sind die Buch-
staben L b. H. 1 Z. 3 L. Br. 3 Z. 10 L. Dieses Blatt ist feinge-
stechen, der Grund mit horizontalen Linien überlegt. Figuren und
Ornamente sind leicht schattirt, und durch Lichtstellen gehoben. Der
vorhergehende Meister könnte derselbe seyn.
962. Lorenz Beger, Kupferstecher, geb. zu Heidelberg 1663,
LB gest. zu Frankfurt 1'735, hinterliess viele Blätter, welche
JV- aber von keinem grossen Werthe sind. Die gegebenen
L Ä Buchstaben findet man auf anatomischen Abbildungen
folgenden Werkes: Franz Tortebats kurlze Verfassung der Anatomie,
wie selbige zur Mahlerey und Bildhauerey erfordert wird. Berlin
1706, fol. Beger stach auch Bildnisse und Scenen aus der Zeit-
geschickte, auf welchen der Name vorkommt.
963. Lorenz Beger, der vorhergehende Künstler, stach nach
L . Zeichnungen des Architekten Paul Decker Blätter mit
Ornamenten, welche bei J. Ch. Weigel in Nürnberg er-
{U5 schienen. Auf solchen Blättern kommen die gegebenen
Cursiven vor.
l) Groieschgen Werk, vor Makler, Goldschmidte, Stucatorer.
Inventirt durch Paulus Denker, Architectum. Weigel exc. H. 4 Z.
EiL. Br.IiZ.8L.
2) Zzoeytes Werklein von Groteschgen ärwendirt durch Paulus
Decker. P. Decker ezvc. L. Beger fec. Folge von 12 Blättern.
3) Schilder vor Bildhauer und Goldschmid zu finden bey Joh.
Christoph Weiyel in Nürnberg. P. Decker del. Folge von 6 Blättern.
H. 6 Z. 10 L. Br. 11 Z. 2 L.
Diese Musterblätter sind selten, und gehören zu Begeüs besten
Arbeiten.
964. Ludwig Businck oder Büsinck, Maler und Formschneider,
ÄB ef geb. zu Minden um 1590, liess sich nach 1630 i_n Paris
f nieder, und war da der Erste, welcher Blätter _1n Hell-
dunkel von zwei und drei Platten ausführte; doch nicht im Slnne der
alten Italiener, indem er auch eine oder zwei Kupferplatten anwandte.
Er verband sich mit Georg Lallemand oder Ifallman, welcher ihm
Zeichnungen lieferte, obgleich Businck selbst em guter Zeichner war.