Volltext: IMM - SH (Bd. 4)

944-946. 
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Madonnenbild mit dem gegebenen Zeichen, welches aben auch auf an- 
deren Werken des L. Blondeel vorkommt. Einen eigenthümlichen Begriff 
von der Kunst dieses Meisters gibt ein Altarwerk im Museum zu Berlin. 
Auf dem Mittelbilde ist das jüngste Gericht vorgestellt, oben Christus 
mit den himmlischen Heerschaaren und den zwölf auf gothischen Chor- 
stühlen sitzenden Aposteln. Auf dem linken Flügel sieht man in ein 
weitläufiges Höllengebäude, in welchem Maschinen und grosse Räder 
durcheinander arbeiten, und überall Flammen herausschlagen. Die 
sieben Todsünden erleiden da schreckliche Strafen, und eine grosse 
Anzahl Verdammter werden auf glühenden Rädern angespiesst. Der 
rechte Flügel stellt den Garten des Paradieses mit einer Menge von 
Gebäuden vor, aus welchen die Seligen zum Himmel emporschweben. 
Auch die sieben Werke der Barmherzigkeit werden belohnt, gleichsam 
als Gegensatz zu den Strafen der Todsünden. L. Blondes! starb zu 
Brügge 1560. 
C. van Mandcr nennt den Lanzelot (Landsloot) auch Plaalsnvljder, 
worunter wir aber keinen Kupferstccher verstehen dürfen, da sich kein 
Blatt dieser Art von ihm findet. Heinecke schreibt ihm dagegen acht 
Holzschnitte mit Bauernfänzen in grossen Figuren zu. 
944. Unbekannter Maler, welcher um 15804603 thätig. In 
der fürstlichen Sammlung zu Donaueschingen sind 
ß  zwei Bände mit Zeichnungen zu Glasmalereien, theils 
, 1 schön in Farben ausgeführt, theils in Tusch oder 
Sepia, und auch nur in Umrissen behandelt. Herr Baron von Pfeifen- 
hoffen fand darunter 50 Zeichnungen von unserm Monogrammisten vor, 
welcher nach den beigefügten Jahrzahlen von 1580-1605 Vorbilder zu 
Glasgemälden lieferte, und wohl selbst Glasmaler war. In den er- 
wähnten Bänden sind grösstentheils Zeichnungen von Schweizer Künst- 
lern, und somit könnte auch unser Meister der schweizerisch-elsässi- 
schen Schule angehören. Gleichzeitig mit ihm ist Daniel Lindmeier 
und Oaspar Lang. Der Monogrammist B L könnte mit dem einen oder 
dem andern in Verwandtschaft stehen. 
945. Dieses Zeichen findet man auf einem alten Gemälde in 
der Pfarrkirche zu Gmund bei Tegernsee in Bayern. Neben 
ß dem Seitenaltare rechts ist eine Tafel, welche die Modonna mit 
dem Kinde auf dem Sehosse, links St. Catharina und rechts St. 
Barbara vorstellt. Zwei Engel halten einen Schleier über die heilige 
Jungfrau. Zu ihren Füssen liegt ein Rosenkranz, in welchem die Jahr- 
zahl 1507 steht. Unter dem Rosenkranze ist dieselbe Jahrzahl in alten 
Charakteren wiederholt, aber mit einem modernen Beisatz: Es: Tegernsee 
anno Domini 1806. Rechts unten in der Ecke bemerkt man das Mo- 
gramm. Die Köpfe sind schön und ausdrucksvoll, und mit einem gol- 
denen Schein umgeben. Zugleich ist alles fein vollendet, so dass man 
das Werk eines tüchtigen Meisters vor sich sieht. Das Monogramm 
deutet aber diesen nicht. an. Der Pfarrer Leonhard Buehberger er- 
warb dieses Bild für die Kirche, und deutete durch das Moncgramm 
seinen Namen an. Er starb im Jahre 1806. 
946. Ludwig Beckmann, Landschafts- und Thiermaler von Han- 
"ß nover, machte seine Studien in Düsseldorf und verlebte mehrere 
Jahre in dieser Stadt. Zur deutschen allgemeinen und historischen 
Kunstausstellung in München 1858 sandte er von da aus ein Gemälde 
ein, welches eine Wildfütternng vorstellt. Hier handelt es sich um 
einen Holzschnitt in der Leipziger illustrirten Zeitung 1862 N0. 978. 
Dieses Blatt, auf welchem das gegebene Zeichen vorkommt, stellt äsende 
Waldschnepfen vor, kl. qu. 4.
	        
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