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LA
LAM.
914-916.
wird. Es stellt den Scharfrichter des Herodes vor, wie er mit dem
Schwerte in der linken Hand das Haupt des Johannes über die Schüssel
halt, welche die rechts stehende Magd trägt. Links ist die Herodias
in Begleitung einer Frau und zweier Männer. Unten links auf ihrem
Kleide stehen die CIIYSIVOIL _D1eses Blatt ist breit und kuhn radirt,
in der Zeichnung aber inanierirt. -H. 7 Z. 9 In, Br. 10 Z. 10 L; Vgl.
auch LiAlmevz.
914. Antonio Vassilacchi, genannt Aliense, geb. zu Mailand 1556,
UAlZ-ensis gest. 1(_i29, hinterliess Gemälde in Oel und Fresko, und
auch historische Zeichnungen, auf welchen der Name
LlAliense vorkommt. Sie sind mit der b'eder angelegt, ausgetuscht
und mit Weiss gehöht.
915- Georg Lallemand, Historienmaler und Radirer, war um
Lalmml inventm-_ 1630-1640 in thätig und kam mit Lud-
wig Businck in Beruhrung, W16 wir No.130 an-
LÜZTWÜ" 193-1715- gezeigt haben. G. Lallemand malte für die Kirche
Nolre Dame zu Paris ein Bild, welche die Heilung des Lahmen durch
St. Petrus und Johannes vorstellt. Hier handelt es sich um ein radirtes
Blatt mit denselben Heiligen, welche den rechts vor der Pforte des
Tempels sitzenden Lahmen heilen. Die Cöixiposition besteht aus acht
Figuren und einem Kindo. Links steht: Lehnen p-inwit, gegen die
Mitte: Lalmen ineenlor, und rechts: Brebietle delinean-it. H. 6 Z,
8 L. Br. 5 Z. 3 L. Wenn dieses Blatt die Composition des Gemäldes
in der Kirche [Vulre Darme enthält, so kann die Zeichnung nicht von
Brebiette seyii. Letzterer hat das Blatt auch nicht radirt, niid es
wurde daher sein Name später aufgestoclieu. Auch eine der obigen In-
Schriften ist überflüssig, wenn Lallemand auf die Erfindung des Bildes
Anspruch machen kann, sowie auch die Orthographie Bedenken erregt.
916. Anton Möller oder Moller ist im ersten Bande No. 911
eingeführt, und N0. 912 schrieben wir ihm niutli-
N masslich das gegebene Zeichen zu, welches aus
g L AM zu bestehen scheint. Man kann aber eben-
1 sowohl AM annehmen, und der Künstler scheint
an den Buchstaben L nicht gedacht zu haben. Das erste Moiiogramm
gibt Brulliot I. N0. 566. Man Endet es auf einem Holzschnitte, welcher
den Tod vorstellt, wie er einer jungen nackten Frau die Sanduhr zeigt.
Rechts unten ist das erste Monogramm mit der Jahrzahl 1590, und
liinks ein zweites, aus ML F bestehendes Zeichen, walirsclieinlichMjenes
es Melcliior Lorch. H. 6 Z. 3 L. Br. 4 Z. 9 L. Das zweite ono-
gramm findet man auf zart vollendeten Federzeichnungen in der Weise
der Kupferstiche des H. S. Beham, wohl Copien nach Stichen der
Kleinineister. A. Möller hat Kupferstiche und Holzschnitte 'des A.
Dürer meisterhaft iiachgezeichnet, wie wir I. N0. 911 angegeben haben.
Es ist daher sehr wahrscheinlich, dass die Pergainentzeichnungen mit
dem zweiten Monograinme von ihm herrühren. In diesem Falle ist
auch der Holzschnitt nach seiner Zeichnung ausgeführt. Melchior
Lorch war aber 1590 bereits ein Mann von mehr als 80 Jahren. Er
lebte noch 1590, ob er aber damals in Holz geschnitten habe, bleibt
dahingestellt.
Zbu Möller's Artikel I. N0. 911 bemerken wir nachträglich, dass
der Künstler 1560 in Königsberg geboren wurde. Er war der Sohn
eines Wundarztes, und unternahm als Künstler auch eine Reise nach
Italien. Wir ersehen dieses aus dem Buche: Uoggidi overo gl' in-
gegnz non inferiori a' passatz", delP abbale D. Secondo Lancellotti