Volltext: IMM - SH (Bd. 4)

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903. 
Lukas Alantse war Formschneider und Schriftsetzer der Druckerei 
des Johannes Weissenburger, tlnd Bruder des Georg Alantse, welcher 
Fcrmschneider und Drucker war. Letzterer kam mit Peter Apian zu 
Ingolstadt in Berührung, welcher selbst eine Druckerei hatte, und 
daher geschickter Arbeiter bedurfte. Auf der Apianischen Karte: 
Typus orbis unieersalis jumta Ptolomaez" traditionem et Americi 
Vesputvii illuslrationes elucupratus 1520, 1524, stehen die Buch- 
staben G. L. A., die beiden ersten verkehrt. Es ist Georg und Lukas 
Alantse zu lesen, und somit hatte auch Lukas Alantse für Apian ge- 
arbeitet. Georg Alantse kam mit Apian bald in Differenzen, und er 
verliess daher Ingolstadt, da ihn der Abt von Thierhaupten aufnahm. 
Letzterer besass eine Druckerei, aus welcher einige kleine Schriften 
mit Helzschnitten hervorgingen. Georg Alantse besorgte diese Druckerei, 
wir kennen aber kein Druckwerk mit seinem Namen. Im Jahre 1515 
befanden sich beide Brüder in Wien, wo Leonhard Alantse schon zu 
Anfang des 16. Jahrhunderts eine Verlagshandlnng hatte. Dieser Leon- 
hard ist mit Lukas Alantse nicht zu verwechseln. Er liess in Venedig 
bei Peter Liechtenstein drucken. Am Ende der Grammatica noen 
hlagistrz? Bernhardt Pergerii steht: Impressum. Venetiis in edibus 
Petra" Liechtenstein espensis Leona-rrli Alantse Cimfs Wannen. Anno 
incarnatimzis: ditice MCCCCC. VIIJ. die i'm mj Noumnbris. Georg 
und Lulcas Alantse richteten in Wien eine Druckerei ein, aus welcher 
1515 das Chronjicon Oltonis Frisingensis episcopi hervorging. Im 
Jahre 1516 finden wir aber den Lukas Alantse wieder bei Johann Weissen- 
burger in Landshut, und den Georg Alantse später in Ingolstadt und 
in Thicrhaupten. Sie trennten sich also von Leonhard Alantse. Von 
Lukas Alautse sind wahrscheinlich auch die Holzschnitte der Passiv 
dominz" litleraliter et moraliter ab Henrico de Firmatia ezvplanata. 
Am Ende: Johannes Weyssenburger impressit Landshut. Ohne Jahr- 
zahl, aber nach 1516, gr. 8. Dieses Werk enthält 14 kleine Passions- 
darstellungen, welche aber von geringerem Werthe sind, als die Blätter 
im Leben des hl. Wolfgang. Auf dem Titel sind in vier Medaillons 
die Evangelisten mit ihren Symbolen, und den Mittelpunkt nimmt das 
auf einem Kissen sitzende Jesnskind ein. 
993. Luca Antonio de Giunta, oder Zonta, Buchdrucker und 
 A F ormschneider in Venedig. ist oben unter dem Mono- 
xL gramm LA N0.894 eingeführt, und wir haben bereits 
v L v  v bemerkt, dass auf Metall- und Holzschmtten die Ini- 
' tialen des Namens vorkommen. Man findet deren im 
BreviarzTum romanum, und in der Tnboriten- oder Hnssitenbibel, 
welche in dem angezeigten ßn-tikel erwähnt sind. Die ersten Buch- 
staben findet man auf einem Blatte mit der Bekehrung des Paulus in 
einem kleinen Brevier von 152i. Die römischen Initialen stehen auf 
einem Holzschnitte mit fünf Heiligen, wovon der mittlere ein Bischof ist. 
Oben erscheint Gott Vater in Wolken von Cherubim umgeben, und auf 
der Bandrolle darunter steht: HI SVT IN QVORVM MIHI BENE 
COMPLACVIT. H. 3 Z. 9 L. Br. 2 Z. 8 L. Ein drittes Blatt mit 
den Initialen stellt einen auf dem Boden sitzenden Greis vor, wie er 
eine Kugel abzirkelt. Im landschaftlichen Grunde sind einige Gebäude. 
H. 4 Z. 9 L. Br. 4 Z. 7 L. Dieses Blatt fand Brulliot in folgendem 
Werke: Haly de Judilys  Am Ende: Impensis ein" nobilis Luce 
Antonii de Giüta [Zorenlini Venetiis Epressus. Anno natioitate Dm" 
1520 2 mäsis January.     
Die grosseri Buchstaben stehen zu den Seiten einer Lille inner- 
halb einer zierlichen Einfassung. Diese ist die Verlagsvignette der
	        
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