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Nr. 865-868.
findet man auf der Titeleinfassung zu dem Gebetbuche des Ludwig
Dietz vom Jahre 1560, 12. Sie besteht aus vier schmalen Leisten,
zu beiden Seiten mit verzierten Säulen und mehreren kleinen Figuren,
darunter ein Narr mit der Schellenkappe, ein Affe und eine Schnecke.
Unten ist das Dietz'sche Wappen, oben sind runde Bogen mit Ver-
zierungen. Das Monogramm ist rechts in der Leiste. H. 3 Z. 6 L.
Br. 2 Z. 4 L. Diese Leisten sind in Metall geschnitten nach Art der
französischen Schrottblätter mit punktirtem Grunde und Strichlagen.
Das Gebetbuch des L. Dietz erschien schon 1522, die Randleisten
haben aber ein aus Pb bestehendes Monogramm. Wenn unser Meister
mit diesem Monogrammisten Eine Person ist, wie Wiechmann-Kadow
aus der Arbeit schliesst, so müssen die Leisten mit dem sonderbaren L
schon früher angewandt worden seyu;
855. Luca Cambiasi oder Cangiaci, auch Iiucas Januensis und
A Iiuchetto da. Genova genannt, ist schon im zweiten Bande
M]; unter dem Monogramm C L N0. 312 eingeführt, und wir fügen
daher den dort beschriebenen Holzschnitten hier ein von Rafael Sciami-
nossi radirtes Blatt mit dem Buchstaben L bei, welches die Steinigung
des hl. Stephan vorstellt. Links unten an einem Steine steht ALA in,
und etwas tiefer: Raphael Scliianzinosirdus faciebait 1608. H. 8 Z.
6 L. Br. 11 Z. 5 L. Man hat drei VUPSCIÜOÖGIIE Abdrücke.
I. Wie oben beschrieben.
II. Der Buchstabe L ausgeklopft, aber nicht ohne Spuren davon zu
hinterlassen. Links unten im Rande: Lucas Januensis inuenq
in der Mitte die Dvdication, und rechts: Romae cum. Priuilegio
1608.
III. Der Name des Lncas Januensis ist ausgeklopft, und dafür steht
links neben der Dcdication: Rama ca: chalcographia R C A
apud Pedem Illarmoream. Raphael Schiaminossius faciebal
1608.
Bartsch XVII. p. 226 N0. 57 kennt nur den zweiten Abdruck.
866. N. Lege], Landschaftsmaler und Radirer, war in der zweiten
L Hälfte des vorigen Jahrhunderts thatig. Er malte Landschaften
"de" in Oel im Geschmacke des Ferdinand Kobell. Dann findet man
auch radirte Blätter, auf welchen der Buchstabe L vorkommt. Ein
solches Blatt führt eine ländliche Gegend vor. Links reichen drei
Bäume über ein grosscs Bauernhaus empor, und vor diesem reitet ein
Mann mit einem Handpferde. Rechts ist aufgeworfene Erde vor den
kleinen Häusern. Unten gegen rechts LT fec. H. 3 Z. 2 L. Br. 3 Z. 11 L.
867. Unbekannter Goldschmied, welcher in der zweiten Hälfte
L des 15. Jahrhunderts thätig war. Er hinterliess ein niellirtes
' Blatt, welches einen Garten vorstellt mit einem Brunnen, an
welchem zwei Hirsche saufen. Links steht ein Weib mit dem Degen
in der rechten Hand im Begriffe, Früchte einzusammeln, und rechts
bemerkt man Venus mit Amor. Unter den Füssen der Venus steht
der Buchstabe L. H. 1 Z. 7 L. Br. 2 Z. Dieses Niello beschreibt
Duchesne in seiner Voyage dtun Iconophile, vielleicht nach dem
Exemplare in der Sammlung des Marchese Malaspina di Sannazaro.
368. Unbekannter Zeichner, dessenjiebenszeit die beigefügte
L 1637 Jahrzahl bestimmt. In der fürstlich Wallersteimschen
Sammlung ist ein Federumriss mit der Enthauptung des
Täufers Johannes L 1637 bezeichnet. Heller spricht ebenfalls von
einem um 1630 lebenden Zeichner L., und glaubt, dass er auch
Kupferstecher gewesen sei.