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856.
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führt seine Heerde zur Tränke am Ufer eines See's oder breiten
Flusses am Berge. Auf der Schrifttafel des Monumentes steht die
Jahrzahl MDCCCXV, und links unter der Vorstellung bemerkt man
das zweite Zeichen mit dem Beisatze im). et del. Die Gegenstände
sind zu sehr überhäuft, die Lichter zerstreut, die Kreide aber mit
vieler Sicherheit und Freiheit gehandhabt. Bäulne und Pflanzen ver-
rathen ein sorgsames Studium der Natur. H. il Z. i L. Br. 7Z. 4L.
853. Unbekannter Illuminirer, welcher in der ersten Hälfte des
K W G 16. Jahrhunderts thätig war. Heller spricht von einem
' schön illuminirten Exemplare des Dürerlsehen Blattes
mit St. Hieronymus in der Wüste. Unten rechts in der Ecke stehen
die Buchstaben K. W. G. Wir haben von einem ZWBllZGIJ. Blatte keine
Kunde.
854. K. W. Kielinski, Landschafts- und Geuremaler und Radirer,
machte seine Studien in Paris, und bereiste auch
Polen und Russland. Bei dieser Gelegenheit fertigte
er eine grosse Anzahl von Zeichnungen, und radirte an verschiedenen
Orten auch in Kupfer, so dass auf den vielen von ihm vorhandenen
Blättern ausser den Jahrzahlen um 1840 auch der Ort angegeben ist.
R. Weigel gibt im Kunstkatalog No.16,462 das Werk dieses Künstlers
auf 189 geistreich radirte Blätter an. Sie enthalten Scenen aus dem
polnischen Volksleben, Portraite, charakteristische Köpfe und Figuren,
Thierstudien, Landschaften, Prospekte, Wappen u. s. w., theils nach
Orlowski, Plonski u. A. DasNFormat ist meist 12. und noch kleiner,
äalrin 8., 4.1 und fol. D18 Blatter bilden keine Folge, und kommen
a er einze n vor.
855. Giambettino Cignaroli (1706-1710) scheint sich manchmal
r der griechischen Buchstaben bedient zu
KYI(A'AR'QAOZ' 11' haben. In der k. k. Gallerie zu Wien
ist das Bild der Madonna mit dem Kinde unter einem architektoni-
schen Bogen auf Wolken sitzend. Vor ihr kniet die hl. Ottilia mit
dem Palmzweige, und daneben steht St Petrus Martyr. Dieses Ge-
mälde ist 8 Fuss 1 Zoll hoch.
856. Unbekannter Maler welcher um 1568 in München thätig
K Z war. Im kleinen Rathhaussaale daselbst ist ein grosses Ge-
- malde, welches ein Turnier auf dem Schrannenplatze in München
vorstellt. Turniere fanden bei Gelegenheit der Vermählung des Herzogs
Wilhelm V. mit der Herzogin Renate von Lothringen am 22. Februar
1568 statt, und sie sind nebst den übrigen Feierlichkeiten durch Kupfer-
stiche des Nikolaus Solis bekannt. Der Zeichner der Abbildungen in
diesem Werke hat auch das erwäilnite Turnier in Oel gemalt, wir finden
aber keinen Anhaltspunkt zur Deutung der Initialen KZ. Zu jener
Zeit lebte in München kein Maler mit dem Anfangsbuchstaben Z.
Wolfgang Zentz kommt im Zunftregister vor, es verschwindet aber
nach 1546 seine Spur. Ein K. Zentz ist nicht eingetragen. ChristoPh
Zimmermann kam um 1590 in Dienste des herzoglichen Hofes, und es
steht sehr im Zweifel, ob er Kristoph statt Christoph geschrieben
hätte. Diese ist auch der Fall mit Christoph Zwickhopf, welcher 1549
mit Hans Mielich die Belagerung von Ingolstadt in einem grossen Holz-
schnitt darstellte, worüber wir III. N0. 1246 gehandelt haben. Zwick-
hopf oder Zwikopf war nicht Drucker und Formschneider allein, son-
dern auch Maler, als welcher er verschiedene Vorfälle gezeichnet,
Monogrammiateu Bd. IV. 16