238
KSER-KVE.
844-847.
abgedruckt, so dass je vier Karten in weiches Metall gestochen wur-
den. Die Karten haben eine Höhe von 5 Z. 1 L., und eine Breite
von 2 Z. 8 L. Die Bilder sind durch weibliche Figuren und weibliche
Verrichtungen in karrikirter Zeichnung wiedergegeben, die Farben von
Caro, Pick und Treff durch Schelle, Kleeblatt und Eichel bezeichnet.
Die ersten 16 Karten: Kaiserinnen, Königinnen, Asse und Zehner C?)
tragen keine Nummern, hingegen aber die Farben selbst II-IX in der
Mitte über den Bildern. Die meisten Blätter haben deutsche Inschriften.
Die vier Königinnen sind die französische, polnische, ungarische und
spanische, die Kaiserinnen die türkische, äthiopische, khattaische und
römische. Die Asse tragen Weiber auf Fahnen, die Zehner bilden
thronende Königinnen mit Hirsch, Einhorn, Löwe und Hund. Die II.
stellen in den vier Farben Männer unter Frauenherrschaft vor, die III.
und IV. die Tugenden mit lateinischer Benennung, die V. musikalische
Instrumente, die VI-IX. in den Farben weibliche Hausarbeiten und
Küchenverrichtungen. Das Herzblatt der IX. ist K. S. gezeichnet. Diese
Buchstaben stehen an der Wand, und bedeuten entweder den Künstler
oder den Fabrikanten, welcher aber Beides seyn kann. Ausser dem
unbeschnittenen Exemplar der Wiener Bibliothek dürfte kein zweites
vorkommen. Einzelne Blätter findet man colorirt.
844- Carl Ludwig Seeger, Landschaftsmaler, geb. zu Alzey im
Grossherzogthum Hessen um 1803, bezog 1826 die
K ÄSLR Akademie der Künste in München, und wurde da
' ' bald unter den ersten der damaligen Landschafter
genannt. Er schilderte mit Vorliebe Gegenden des bayerischen Hoch-
landes mit seinen Seen, Wäldern, Felsenmassen, Wasserfällen und
freundlichen Alpenwohnungen. Auf Gemälden aus der Zeit von 1828 an
kommen die gegebenen Buchstaben vor. Im Jahre 1837 wurde Seeger
Gallerle-Inspektor 111 Darmstadt, wo er noch m voller Thatigkelt ist.
Auf seinen späteren Bildern kommt gewöhnlich der Name vor. Sie
bestehen in Landschaften, theils mit vorwaltender Figurenstatlhge.
845. Unbekannter Kupfersteoher, welcher gegen Ende des
[E] 16. Jahrhunderts thätig war. Er copirte das Blatt von Barth.
Beham mit den vier Todtenköpfeil, B. N0. 28. Das Bild ist
von der Gegenseite dargestellt], indem das anädlem RückenTlifiegeEde
Kind rechts zu sehen ist. Reclts unten in der c e ist ein ä e c en
Eit den Buchstaben K T., und oben steht: MORS OMNIA AEQUAT.
.2Z. Br.2Z.10L.
846. Baron Hans Georg Wenzel von Knobelsdorf, der be-
rühmte Baumeister des Königs Friedrich des Grossen von Preussen,
W welcher 1753 im 56. Jahre starb, hinterliess eine geistreich radirte
Landschaft mit einer grossen Urne. Der Künstler dachte sich ein Stück
eines Parkes, wo ein Herr eine Dame begrüsst. Auf diesem Blatte
kommt das gegebene Zeichen vor. H. 7 Z. 6 L. Br. 6 Z. 2 L. Baron
Knobelsdorf fertigte den Plan zu den Anlagen des Lustgartens in Pots-
dam und des Thiergartens in Berlin. Die Radirung gehört zu den
Seltenheiten.
347. Carl von Enhuber, Genremaler, geb. in Hof 18H, machte
K seine Studien auf der Akademie in München, und lebt
.V. seit Jahren in dieser Stadt. Seine Gemälde geben
K ' Scenen aus dem Volksleben, und sind meist mit Laune
V aufgefasst. Auf vielen Bildern kommen statt des Na-
mens die Buchstaben K. v. E. vor. Die schief gestellten Initialen findet