35. Niessen, Johann, Historienmaler, Lithograph und Radirer
I N von Cölu, zeichnete um 1840 unter Leitung des Zeichners und
Lithopaphen Eduard Risse auf Stein, und seine früheren Blätter
sind in dessen Sammlung von Arabeskeu und Verzierungen älterer und
neuerer Zeit. Oöln 1839, und dann in der Sammlung des Schönen
aus dem Gebiete der Kunst und der Gewerbe. Cöln 1840, zu finden.
In letzterem Werke sind Blätter mit IN gezeichnet, wie die Erweck-
ung der Tochter des Jairus nach F. Overbeck, die hl. Gatharina nach
H. Mücke, und Hermanns Denkmal. Auf einer anderen Lithographie
ist der alte Stab der Erzbischöfe von Cöln im 13., und das Schwert
der Churfürsten im 16. Jahrhundert vorgestellt. In der unteren Ver-
zierung des Stabes ist ein Monogramm, der Buchstabe IV, durch wel-
chen ein Anker geht, und tiefer steht die Jahrzahl 1840.
Niessen begab sich 1844 nach Düsseldorf, um sich der Malerei
zu widmen. Er wählte das Fach der religiösen Malerei, ist aber in
der Auffassung excentrisch. Als trefflicher Colorist leistete er daher
im Portraite immer das Beste. _Ein von ihm gestochenes Blättchen
stellt den hl. Ildefons über einer Gruppe von Volk und Ordenspriestern
vor, aber nach der Zeichnung von J. Dielmann. Eine eigenhändige
Badirung aus späterer Zeit gibt eine Probe seiner eigenen Ideen.
Dieses Blatt stellt den Heiland vor, wie ihn ein Kriegsknecht verspot-
tet, während Engel die Krone über ihn halten, fol. Niessen bekleidet
seit einiger Zeit die Stelle eines Professors der Zeichenkunst in Wei-
mar, domicilirt aber in Zwischenräumen immer in Düsseldorf. Hier
bewahrt er auch den grössten Thoil seiner Gemälde, und darunter
sind ausser den religiösen Vorstellungen auch einige romantische Bilder.
36. Joseph Nouailher, Emailleur, gehört einer Künstlerfamilie
I N an, welche in Limoges thätig war, und zahlreiche Werke hin-
' terliess. Johann Baptist Nouailher kommt unter den Initialen
I. B. N., und Pierre unter P. N. vor. Joseph ist der jüngere, dessen
Blüthezeit um 1720_1.735 fällt. Nach Ardaut kommen auf seinen
Emaillen die Initialen I. N. vor.
37. Johann Neidhardt, Stempelschneider in Oels von um bis
I N I N 1705, hinterliess Gepräge mit den Initialen seines Na-
' " mens. Die Medaillen mit dem Bildnisse der Herzogin
Sibylla Maria von Würtemberg 1674 und 1684 gilü Tentzel tab. 93
N0. 3 und 5 in Abbildung.
38- Joseph Nash, Aquarellmaler und Lithograph in London,
J geb. um 1805, gehört zu den berühmtesten Künstlern seines
. Faches. Sein Name kommt von 1830 an in den Catalogen der
Exhibition of the Society of Painters in Water Colours vor, zugleich
mit jenem des Frederik Nash. Die Bilder unsers Meisters sind von
schlagender Wirkung und von grosser Mannigfaltigkeit. Sie bestehen
in historischen Scenen, architektonischen Ansichten, Landschaften mit
Staifage 8m. Auf mehreren kommen die Initialen des Namens vor.
Wir verdanken ihm auch folgendes Prachtwerk: The Mansions OfEng.
land in the olden Time by Joseph Nash, gr. fol. Die erste Serie
mit Lithographien in Tondruck und gehöhten Lichtern ging 1837 aus
der Druckerei von O. Hullmaildel hervor, die zweite erschien 1839 bei
T. M. Lean. Beide Serien umfassen 82 Blätter. Die dritte Serie mit
27 Lithographien in Tondruck erschien 1842, die vierte Serie mit
36 Blättern ist V91] 1850, wie immer in Tondruck, gr. fol. Auf Li-
thographien in diesem Werke kommen die Initialen J.N. vor. J. Nash
iacsimilirte auch die Zeichnungen des berühmten D. Wilkie: D. Wil-