Nr. 811-814.
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311- Unbekannter Maler, welcher um 1512 thätig war. In der
k. Gallerie zu Dresden ist das Brust-
bildniss eines bärtigen Mannes mit golde-
ner Kette, und drei Pfeilen in der linken
Hand. Im Cataloge der Gallerie von
J. Hühner No.1691 wird dieses Gemälde
dem Lukas von Leyden zugeschrieben,
wofür man keinen Grund findet. Ausser-
dem ist auch noch der Buchstabe L mit
der Jahrzahl 1512 beigefügt, und diese
Bezeichnung mag auch Lukas von Leyden
geführt haben. Passavant hält das Bild
für ein Werk der alten Schweizer Schule.
In der Gallerie zu Augsburg ist ebenfalls
ein Portrait mit diesen grossen Buchstaben.
Die gegebenen Initialen sind jedoch auf
die Hälfte reducirt. Wir verdanken die
genaue Copie derselben dem A. Apell in
Dresden. Das Gemälde ist 1' 3" hoch.
812. Johann Anton David Klinghammer, Stempelscbneider war
L 1760 in Hildburghausen, und von 1763-1765 m Elsenach
K" thätig. Auf Münzen kommen die Buchstaben K L. vor.
KL- Kettle, Pfennigmacher in Nürnberg urn 1799, fügte
auf den von ihm gefertigten Spielmarken ebenfalls dxe Buchstaben
K L. b
Ktfxlxrad Lange, Medailleur, geb. zu Ulm 1806, war Autodidakt,
brachte es aber zu einer bedeutenden Vollkommenheit. Er arbeitete
einige Zeit in Dethen, wurde 1843 in Wien angestellt, und starb da-
selbst den 24. Juni 1856. Man findet Medaillen mit K. L.
813. Unbekannter Bildhauer oder Zeichner, welcher vermuthlich
in Hannover thätig war. In der Leipziger illustrirten Zeitung
93H O ä! 1853 N0. 544 finden wir das in Holz geschnittene Bildniss
des Wilhelm Kaiser, Oberregissenrs des Hoftheaters zu
Hannover, welches mit den gegebenen Buchstaben bezeichnet ist. Zum
Vorbilde diente eine plastische Arbeit, und daher mag unter K L. der
Bildhauer verstanden werden.
814. Georg und Martin von Klussenberg sind die Verfertiger
der Reiterstatue des hl. Georg in Erz, welche Kaiser
Carl IV. 1373 auf der Brücke in Prag errichten liess.
Diese Statue war bis 1562 an Ort und Stelle, Dlabacz sagt
aber im dritten Bande der neuen Abhandlungen der k.
böhmischen Gesellschaft S. 118, dass sie stark beschädigt
und umgegossen worden sei. Diese Angabe ist uns nicht klar, wenn
die im Schlosshofe zu Prag aufgestellte Reiterstatue des hl. Georg
dieselbe ist. Es ist diess ein meisterhaftes Gusswerk des 14. Jahr-
hunderts, und wohl dasjenige, dessen Balbin und Beckowsky erwähnen.
Nach der Angabe dieser Schriftsteller stand auf dem nicht mehr vor-
handenen Schilde des hl. Georg: A. D.: 1373 hoc opus zmaginis
S. Georgii p. Martinum et Georgium de Clussenberch conflatit est.
Der Historienmaler Alexander Lesser in Warschau hatte 1862_d1eses
Werk genau untersucht, und er fand am inneren lmken_ Knie des
Heiligen das gegebene Zeichen angebracht, welches aber 1m zweiten
Buchstaben nicht deutlich L zeigt. An der Rüstung des rechten Knies
ist ein aus AB bestehendes Monogramm. Wenn nun nach Dlabacz