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KHPL
799-803.
an den Gürtel im Pelzgewande zeigt. Links vom Monograrnnie steht
die Ziffer 15, und rechts eine undeutliche Zahl, wahrscheinlich 01,
so dass das Portrait 1581 entstanden ist. Es ist gut gezeichnet, und
erinnert in Behandlung des Gesichtes an die in Holz geschnittenen
Stimmeüschen Bildnisse. Börner glaubt, das Zeichen möchte eher dem
Abgebildeten, als dem Zeichner angehören, da es am oberen Rande
angebracht ist, und diess nicht der übliche Standort für Künstler-
Monogramme ist.
799. Hieronymus Krispin, litthauischer Schatzmeister um_1664
bis 1666, liess auf Müiizstempeln das Monogramm beifügen.
KB Es bedeutet: H. Krispin Podslrarbi Litewski.
800. Hans Springinklee, Zeichner, Illuminist und Formschneider
von Nürnberg, ist unter dem in richtiger Lage gegebenen
Äyßm Monogramm III. N0. 1541 eingeführt, und wir haben im
Verzeichnisse der Holzschnitte N0. 1 auch auf den Herlulus animae
von 1516 aufmerksam gemacht, um welchen es sichthier handelt. In
diesem seltenen Gebetbuche sind drei Holzschnitte mit dem verkehrten
Monogramme. Das eine Blatt stellt die Beschneidung des Jesuskindes
vor. An der Mauer des alten Gebäudes steht das Monogranim uber
einem aus R W bestehenden Zeichen, welches ebenfalls verkehrt er-
scheint. Ein anderer Holzschnitt stellt die Auferstehung Christi vor.
Auf dem Grabsteine bemerkt man das Monogramm desH. Spflllglllklee.
Im dritten Blatte mit dem verkehrten Zeichen erscheint oberhalb des
Gewölbes die hl. Familie in einem offenen Bau. Das Christkind liegt
vor der knieenden Mutter, und drei Hirten kommen, um den neu-
gebornen Heiland zu sehen. Das Monogramm steht auf der zweiten
Stufe rechts.
801. Jörg Köler, Steinmetz, scheint um 1523 in Nürnberg gelebt
zu haben. Im Germanischen blluseuin daselflgst uilird
eine alte Handschrift mit Zeic iiuiigen au ewa rt,
i n ünstlern an ehören. Auch von
' ' Jäiläheßdldächlidgiemäiix IZeichnungengvor, und es ist
sein Monogramm beigefügt. Vgl. Anzeiger für Kunde
der deutschen Vorzeit, von Frhrn. H. v. Aufsess. Nürn-
bcrg 1853, S. 15.
302. Joseph Kirchniayr, Genremaler, geb. zu München 1806,
' begann in der Porzellan-Manufaktur daselbst, und leistete in
K der Ornamentik sowohl auf Glas als auf Porzellan Yorzugliches.
. Er malte auch selbstständig historische Bilder auf Glas, grun-
dete aber seinen Ruf vornehmlich durch Jagdstucke in Oel, 1ndem_er
die Jagd und das Jägerleben mit Geist und Humor erfasst hatte. Seine
meisten Bilder dieser Art kamen in_den Besitz des Grafen Arco-Zinneberg.
Letzterem richtete er auch in seinem Palaste zu München einen Saal
mit Möbeln aus Hirschgeweihen ein, welche mit den schönstemScliiiitz-
werken von Elfenbein nach Zeichnungen Kirchmayfs geziert sind. Auf
Gemälden in Oel tindet man das Monogramm des 1846 verstorbenen
Künstlers.
803. Unbekannter Formschneider, früher _irrig Jakob Kerver
und Jakob Köbel genannt. Er arbeitete in der ersten
m Hälfte des 16. Jahrhunderts in Frankfurt a. M., oder in
Purer der Schweiz, und wir haben ihm unter IIfJII. No. 2682
einen ausführlichen Artikel gewidmet. Die verkehrten Initialen kommen
unsers Wissens nur auf einem einzigen Holzschnitte vor. Dieses Blatt