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784.
auch Bilder in Oel, und suchte darin die alten Meister nachzuahmen,
der ideenvolle Bildhauer gewann aber nicht mehr die Herrschaft über
den Pinsel, und konnte nicht durchführen, was er wollte. Auch viele
Zeichnungen mit religiösen Compositionen sind von ihm vorhanden;
immer von tiefem Sinne, und Ergüsse eines frommen Gemüthes bleiben
sie aber denen fremd, welche mit dem Wesen und den Einrichtungen
der katholischen Kirche nicht vertraut sind. Einige Zeichnungen sind
durch die Lithographie bekannt, und gehören zu den schönsten Leist-
ungen der religiösen Richtung der Kunst. Die Initialen des Namens
kommen auf Sculpturen in Alabaster und Marmor, besonders auf Bas-
reliefs vor. Auch auf Zeichnungen fügte sie der Künstler bei. Sein
Nachfolger in der Professur war Ludwig von Schwanthaler, welchen
er überlebte. Conrad Eberhard starb unbeweibt im 91. Jahre. Er
lebte mit seinem Bruder Franz, dem sinnigen Miniaturplastiker, in
innigster Eintracht. Sie folgten sich wie der Schatten dem Manne,
und wenn je ein Streit zwischen beiden entstand, so war es der, dass
ein jeder dem anderen mehr gönnen wollte. Dieser Streit erfolgte in
der Regel beim Mittagstische und beim Abendbrod. Ein solch an-
spruchsloses und frommes Künstlerpaar wird man wohl nimmer finden.
780. Kern und Ebenauer, ersterer Wardein, der andere Münz-
K_ E meister in Schwabach 1758 -V17G5, fügten auf den Stem-
K t peln zu ihren Münzen die Initialen des Namens bei. Me-
' e daillen kennen wir nicht.
781. Kempson und Kindon, Stempelschneider in Birmingham um
K et K 1801, schnitten Stempel zu Medaillen, und fügten auf den-
selben die Initialen des Namens bei. In Birmingham grün-
dete Bolton eine Medaillen-Fabrik.
782. Franz Kirchmaier oder Kiermaier, Maler von Regensburg,
w x S 1st im zweiten Bande N0. 2203 eingeführt, und wir
O haben auch über den Holzschnitt mit diesem Zeichen
gehandelt. Dieses Blatt stellt den Papst auf dem Throne vor, vor
welchem ein Bischof mit dem Kreuze kniet. Links unten ist das
Monogramm, rechts die Jahrzahl 1570. H. 6 Z. Br. 4 Z. 6 L. Diese
Vorstellung ist auf der Rückseite des Titels zu: Obsequiale oel über
Agendorum circa Sucramenla, Benedictiones et Ceremonias secun-
dum antiquum usum et ritum ecclesiae Batisbonensis. Ingolstadii
ez- llypographia Weissenhorniana 1570, 4.
783 Johann Karl Fischer, Bildhauer, hledailleur und Edelstein-
)F Schneider, geb. zu Berlin 1802, ist seit1830 durch schöne Werke
bekannt. Sie bestehen in Basreliefs von Gyps und Elfenbein, in
Bildnissmedaillons, in Cameen und in Medaillen auf berühmte lllänner.
Darunter nennen wir die Medaille mit dem Bildnisse des Direktors
Schadow und der Gruppe von Perseus und Andromeda, welche Schadow
1784 modellirt hatte. Die Medaille mit dem Bildnisse des Professors
Schleiermacher zierte er im Revers mit den drei theologischen Tugen-
den. Fischerls Werke sind zahlreich. doch nur die wenigsten mit
dem Monogramme und den Initialen 11'. F. gezeichnet. Auf Bildniss-
medaillons steht auch lf. F. A. V. F., d. i. lf. Fischer ad Vivum Fecit.
784. Theodor von Kessel, Kupferstecher und Radirer, geb. zu
R Amsterdam um 1620, hinterliess eine bedeutende Anzahl von
F Blättern, welche T. F. oder r. V. K. f. gezeichnet sind.
Das gegebene Monogramm findet man auf einem Blättchen, welches
einen Türken zu Pferd vorstellt, Es gehört zu einer Folge von Co-
Stümen, 12.