KAB
761-
219
nach Gio. Lodovico Valesio, B. XVIII. p. 213 N0. i. Dieses Blatt
stellt die hl. Jungfrau mit dem Kinde, und oben einen anbetenden
Engel vor. Maria setzt den linken Fnss auf den Kopf der Schlange,
welche im Originale nicht vorkommt, 4.
761- Christoph Alexander Boguszewski, I-Iistoriennialer, war
um 1628 in Posen thättig. Im Dome zu Posen ist eine
K Altartafel mit St. lllartin zu Pferd und vielen Figuren
6 im älteren Style gemalt. Auf diesem Bilde kommen die
I Initialen vor, welche sich durch die weitere Unterschrift
erklären: Malawat Ifrzyszlof Alexander Boyuszeioski 22 Wrzesnia
1628. (Gemalt von Krystof Alexander Boguszowski 22. Sept. 1628.)
762. Lndelf Backhuysen, berühmter Seemaler und Radirer,
XAQJ schrieb auf (ztlichen radirten Blättern die Abhreviatur des
Namens ein, welche verkehrt kam, wie diess unter HKABL
WYX III. N0. H88 der Fall ist. Die gegebenen Buchstaben findet
man auf einem Blatte, welches links ein zur Ausbesserung des Kieles
gcneigtes Schiff vorstellt. Gegen den Vordergrund geht eine mit Ballen
beladene Chaloupe hin, und daneben bemerkt man einen Kahn. Rechts
an dem im Wasser steckenden Pfahle steht die Abbreviatur, die
Jahr-zahl ist aber an der in der Mitte schwimmenden Fischreuse.
Dieses Blatt gehört zu der von Bartsch IV. pag. 269 N0. 1-10 be-
schriebenen Folge der lliarinen, oder der Ansichten des Y von Amsterdam.
H. 6 Z. 2-4 L. Br. 8 Z. 25-8 L. R. Weigel beschreibt die Abdrucks-
gattungcn dieser Folge, wozu die Platten noch vorhanden sind.
763. Unbekannter Formschneider, welcher gegen Ende des
16. Jahrhunderts thäitig war. Man wollte dieses
Ä Zeichen, und ein solches in abweichender Form
, II. N0. 2227 auf Hans Brosamer deuten, es ist aber
nur KB mit Sicherheit herauszulesen. Und dann
sind die Holzschnitte mit diesem Zeichen nichts weniger als in der
Weise des H. Brosamer gefertigt, Sondern deuten im Gegcntheile auf
eine spätere Zeit. Man findet diese lrlonogramme auf Holzschnitten
mit biblischen Vorstellungen in dem Werke: Biblia surdorum et
mutorum. S. a., gr. in]. Die Zeichnung ist nianierirt und ineorrekt.
Man kann daher das Werk auch in die Zeit um 1620 setzen.
764. Carl Ballenberger, Ilistorieninaler, geb. zu Ansbach 1800,
gcst. zu Frankfurt a. M. 1860, war in seiner Jugend Steinmetz,
und kam als solcher 1831 nach München, wo ihm Friedrich
Hoffstadt Unterricht im Zeichnen ertheilte. Ein Mann von
Talent, machte er schnelle Fortschritte auch im Malen, und
so ward aus dem Steinmetz in kurzer Zeit ein tüchtiger
Künstler. Balleiiberger liinterliess viele Bilder in der Richtung der
altdeutscheii Schule, deren Geist "keusch und rein in seinen Schöpf-
ungen erhalten ist. Die veränderte Geschmacksrichtung hatte auf ihn
keinen Einfluss, dagegen aber gerieth er mit der Berliner Welt in
Widerstreit, in Folge dessen er sich in Frankfurt niederliess. Er be-
wohnte da als Sonderling ein Dachstübclicn, obgleich er als Künstler
zu den Zierden der früheren Schule gehört. Seine Gemälde sind zahl-
reich, und viele werden die modernen Schöpfungen seiner preussischen
Collegen überleben. Im Römer zu Frankfurt sind ein paar KalS6rb1ldei'
von ihm gemalt und mit dem Monogramm versehen. Ballenberger be-
diente sich dieses Zeichens gewöhnlich auf Gemälden. Es kommt aber
auch auf Zeichnungen vor. Zwischen der Jahrzahl 1858 und kleine;-
steht es auf dem Titelblatte zum Archiv für Frankfurts Geschichte