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nius erschien, ist ein Holzschnitt mit dem Evangelisten Johannes neben
zwei grossen Bitumen sitzend, wie ihm in Wolken der ewige Vater
erscheint. Der Adler breitet die Flügel aus, und in der Ferne zeigt
sich die Stadt. In der Mitte unten auf einem Steine ist das Monogramm
des VirgilSolis, und links bemerkt man die gegebenen Buchstaben mit
dem Messer. Auf dem Blatte mit dem Evangelisten Lukas steht IV
mit dem Messerchen, es scheint aber, dass die Zahl IV angedeutet ist,
und könnte man das anscheinliche I3 für 13 nehmen. Brulliot II.
N0. 1776 will den Holzschnitt dem Jakob Züberlein zuschreiben, an
welchen nicht zu denken ist.
718. Johann Zimbal, Maler und Radirer aus Breslau, war in der
ß zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts thätig. Er malte
jog das Bildniss des Königs Johann III. Sobieski von Polen
(1674-1696), welches Jeremias Winkler gestochen hat.
Dann malte er auch historische Vorstellungen, deren man in Polen
findet. Auf Gemälden und Zeichnungen stehen zuweilen die Initialen.
Zimbzil hinterliess auch radirte Blätter. Ein solches mit der Himmel-
fahrt Christi ist: Zimbal in. V. fe gezeichnet, gr. fol. Das Gegenstück
bildet die Auferstehung Christi: J. Zimbal V. fe. Der Buchstabe V
bedeutet Vratislavii d. i. Breslau.
719. Jules Ziegler, Historienmaler, geb. zu Langres 1804, gehört zu
den berühmtesten französischen Meistern. Schüler
j von Ingres, und vertraut mit jener Richtung, welche
n P. Cornelius bezeichnet hatte, war er in Paris
afamw 71934 der einzige Künstler, welcher Werke in Fresco
übernehmen konnte. Wir haben darüber im Künstler-Lexicon gehan-
delt, und auch historische Gemälde in Oel erwähnt.
Ziegler befasste sich auch mit der Lithographie, und erfand das
Verfahren, auf Stein die englische Mezzotintamanier nachzuahmen. Er
zeichnete zu diesem Zwecke verschiedene Studien auf Stein, deren mit
den Cursiven bezeichnet sind. Ein Blatt dieser Art stellt einen Mönch
vor. Ein späteres radirtes Blatt mit Tuschton gibt den Apostel
Matthäus mit dem Engel, und ist: I. Z. Paris 1834 gezeichnet. H. 6 Z.
6 L. Br. 5 Z. 3 L. Ziegleids Versuche kamen nicht in den Kunsthandel.
720. Th. J. Zumpe, Historienmaler in Dresden, zählt zu den vor-
züglichsten Schülern des Professors Julius v. Schnorr,
8 G20 und ist bereits durch eigene Werke bekannt. Auf Stift-
. zeichnungen und Aquarellen mit allegorischen und mytho-
logischen Compositionen kommen die Cursiven vor. Diese Zeichnungen
sind zum Thcil sehr schön.
721- Johann Zieg-ler, Zeichner und Kupferstecher, geb. zu Wien
JOZ um 1750, gest. um 1810, hinterliess eirß grosse Anzahl
513- von Prospekten, welche in AberlPs Weise radirt und co-
lorirt sind. Darunter ist eine Folge von Ansichten von Wien, den
Vorstädten und der Umgebung. theils mitreicherStaHage. Sie erschienen
bei Artaria unter folgendem Titel: Colleclion de cinquante Vues de
la Villa de Vienne, de sesFauwbourgs et de quelquesuns de ses En-
virons. H. 12 Z. Br. 16 Z. Die Cnrsiven findet man nur auf Abdrücken
vor der Schrift. Dasselbe ist auch mit den Prospekten von Qber- und
Niederösterreich, Steyermark, Kärnthen und Tirol nach Zeichnungen
von L. Janscha und N. Runk der Fall. Die Sammlung beläuft sich
auf 100 Blätter, qu. fol. und 4. Zu seinen Hauptwerken gehören vier
grosse Schloss- und Parkansichten nach L. Janscha. und M. v. Molitor,
Monogrammisten Bd. IV. 14