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somit brach er sich seine eigene Bahn. Sein Ruf war schon 1830
wohl begründet, und von der Zeit an, als er die Lehrstelle an der
Akademie in Düsseldorf erhielt, konnte man von einer speziell Schir-
mer'schen Schule sprechen, aus welcher die eigentliche zweite Gene-
ration der Düsseldorfer Landschafter hervorging. Schirmerls Werke
sind zahlreich, und in öffentlichen und Privatsammlungen aufbewahrt.
Im Künstler-Lexicon haben wir ausführlich über diesen Meister ge-
handelt, und tragen nur noch nach, dass er 1854 zum Direktor der
Kunstschule in Karlsruhe ernannt wurde. In seiner früheren Zeit fügte
er auf landschaftlichen Gemälden die ersten Buchstaben bei, doch
vielleicht nicht sterecptyp. Die kleineren Oursiven findet man auf
Radirungen dieses Meisters, welche ebenfalls in Landschaften deutschen
und italienischen Charakters bestehen. Auf diesen schönen und grossen
Blättern wechselte er aber mit einem aus WSI bestehenden Mono-
gramme, welches wir in seinen Modiücationen unter Wbringcn müssen.
Als zeichnender Künstler erscheint er in einem grossen Holzschnitte
von E. Kretzschmar, welcher einen deutschen Waldteich vorstellt. Die
Zeichnung ist mit der Kohle ausgeführt, und Kretzschmar bildete sie
in Helldunkel nach, qu. roy. fol. L. Rausch radirte nach ihm ein
grosses Blatt mit der Ansicht des Wetterhoru, roy. fol. Ein zweites
Blatt gibt eine Landschaft mit Fischern, qu. fol. Wir gehen hier
auf die radirten Blätter ein, da die Cursiven und das Monogramm
darauf vorkommen. Unter dem Monogramm ist auf diesen Artikel
verwiesen.
1) Illustration zu R. Reinick's Lied: Unter den dunklen Linden.
Im ersten Theile der Lieder eines Malers mit Randzeichnungen
seiner Freunde. Düsseldorf 1838, gr. 4.
Schirmefs früheste Radirungen sind im ersten Hefte des Rheinisch-
Westphälischeig Kunstvereins in Düsseldorf für das Jahr 1829.
2) Illustration zu Uhlandls: Küuftiger Frühling. In: Lieder und
Bilder. 2. Band. Deutsche Dichtungen mit Randzeiclznungen deut-
scher Ifünsller. I. Band. Düsseldorf 1843, gr. 4.
3) Illustration zu Eichendorifls Lied: Der Jäger Abschied. Im
dritten Bande der Lieder und Bilder. Düsseldorf 1815, gr. 4.
4) Historische Landschaft mit Pan und zwei Nymphen, und dem
Monogramme, qu. roy. fol.
5) Waldleben, im Album deutscher Künstler. Düsseldorf, J. Bud-
deus 1839, qu. fol.
6) Landschaft mit Wassermühle in alten Gebäuden, gr. qu. fol.
7) Grosse Landschaft mit Schloss und Teich im Vorgrunde. Mit
dem Zeichen und dem Namen. Die Platte wurde nach 12 Abzügen
abgeschliffen, und daher die Seltenheit. qu. fol.
8) Die betende Nonne, für das Düsseldorfer Kunstvereiusheft, fol.
9) Eine Waldlandschaft, für das Album deutscher Künstler in
Originalradirungen, 9. Heft. Düsseldorf 1842, qu. fol.
10-11) Erdenlebeubilder, italienische und deutsche Landschaften,
zwei Oapitalblätter, für den Düsseldorfer Kunstverein 1841f42 gemalt
und radirt, qu. roy. fol.
12) Baumreiche Landschaft mit Eichen, Birken und Buchen. Vom
Hintergründe her erstreckt sich ein grosser Fluss, qu. fol.
13) Felsenlandsohaft mit grossem Fluss, in der Mitte an demselben
zwei grosse Baume, unter welchen man zwei Rehe bemerkt, qu. fol.
'14) Baunireiche Landschaft mit einem Fluss im Vorgrunde. in
welchem zwei Schwäne schwimmen. Auf der Anhöhe in der Ferne
bemerkt man eine Kirche, qu. fol.
15) Grosse baumreiche Landschaft mit Fluss und Wasserfall. Im