IVV.
630-
631.
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aus Savoyen bemerken wir, dass die Folge aus sechs Blättern bestehe,
mit dem französisirten Namen J. des Nageoires.
Von N0. 21-26 erwähnten wir eine Folge von sechs Blättern
mit italienischen Ansichten, auf welchen die Cursiven vorkommen.
Diese geistreich radirten Ansichten mit Staffage werden dem Isaak,
und auch dem Jan van der Vinne zugeschrieben. Man vermuthet
Zeichnungen von Thomas Wyck, und wenn dieses richtig ist, so sind
die Blätter höchst wahrscheinlich von Jan van der Vinne, indem dieser
Meister mit Th. Wyck im freundschaftlichen Verhältniss stand. Wir
geben jetzt eine Beschreibung der von 1-6 nummerirten Blätter, um
die Lücke im Lexicon auszufüllen. Sie sind 3 Z. 7 L. hoch, und
4 Z. 10 L. breit.
i) Ansicht eines Hafens. Links sieht man mehrere Gebäude mit
einem runden Thurm, welcher zwei Fensteröüliungen hat. Rechts
liegen drei Schiffe vor Anker, und mehrere Tonnen sind ausgeladen.
Am Hügel sitzen zwei Figuren. Links im unteren Rande: J. v. Vihne
fecit, rechts N0. i.
2) Der viereckige Thurm. Er steht in Mitte des Blattes auf einem
Hügel. Links im Grunde zeigen sich mehrere Schiffe, und rechts geht
ein Mann mit seinem Weibe, welches einen Bündel unter dem Arme
trägt. Unten: J. v. Vinne, rechts N0. 2.
3) Der Weg am Wasser. In der Mitte sieht man zwei Eseltreiber
mit beladenen Eseln. Links im Vordergrunde sind vier Männer bei
einem Hügel, von denen zwei sitzen. Die Buchstaben J. V. V.F. stehen
links im Rande, rechts N0. 3.
4) Die Stadt am Meere. Links bemerkt man eine grosse Mauer,
und rechts am Hügel beschäftigen sich mehrere Menschen mit der
Ausladung des Nachen. Unten links J. V. V. ff , rechts N0. 4.
5) Die grosse Brücke. Sie führt zu einer Ruine, welche rechts
zu sehen ist. Auf der Brücke ist ein Kreuz angebracht, und von]
auf dem Hügel sitzt ein Mann neben dem stehenden Cameraden. Links
unten: J. V. V. F., rechts N0. 5.
6) Das grosse Stadtthor. Aus diesem kommen zwei Treiber mit
beladenen Eseln, drei Schafe und ein Hund. Rechts im Mittelgrunde
bemerkt man zwei Figuren und einen Esel beim Brunnen, und rechts
vorn sitzt der Zeichner. Unten links: J. V. Vinne Fecit 1686,
rechts N0. 6.
7) Felsige Landschaft mit Wässerfällen und Kuhhirten. Sehr selten,
kl. qu. 4.
8) Gegend an einem Strome, auf welchem mehrere Boote segeln.
Links am Ufer sind zwei Windmühlen, qu. 4. Aensserst selten.
631). Jan van Vianen, Zeichner und Kupferstecher, geb. zu
7)) ä) Amsterdam 1660, gest. um 1730, hinteriiess eine bedeu-
tende Anzahl von grossen Blättern, sowohl Bildnisse als
historische Vorstellungen, deren im Künstler-Lexicon verzeichnet sind.
Auf Blättern in Hoefs Bibelwerk und in Le Nobleßs Thierfabeln,
Amsterdam 1701, kommen die Gursiven vor.
Üal. J. van der Vinne, Zeichner und Radirler, 3er ältere Küuätler
dieses Namens ist nur urc ein paar ra irte
1' V' 1661 Landschaften lnit Figuren nach_ J. van" Hner be-
kannt. J. V. V. f. 1667, 8. und qu. 8. Wir haben ciuese Blfxtter nicht
gesehen, und können daher die Initialen, wahrsehemlich Curslvexi, nicht
facsimiliren. Von Jan van de Velde rühren dle Blätter nicht her, da