Volltext: IMM - SH (Bd. 4)

612- 
4616. 
185 
lithographirten Werke von Ramboux 
Umriss gegeben. Der Name Juncla 
man liest nur:  nta Pisanus  
ist 
ist 
das Crucifix Blatt 16-20 in 
jetzt nicht mehr vollständig, 
612- Johannes van Orley, Landschafts- und Historienmaler, geb. 
J v 0 zu Brüssel 1657, gest. 111111730, leistete als Maler Geringes, 
   und ist mehr durch seine radirten und gestochenen Blätter 
bekannt, als durch Bilder in Oel. Im Museum zu Antwerpen ist. ein 
(iemälde der Madonna mit dem Kinde in einer felsigen Landschaft in 
Lebensgrösse. Von Johann und seinem Bruder Richard van Orley 
findet man eine Folge von 28 radirten Blättern mit Darstellungen aus 
dem neuen Testamente, fol. und qu. fol. Auf etlichen Blättern kommen 
die Cursiven vor. 
Wir haben im Künstler-Lexicon den älteren Johannes van Orley 
nicht unterschieden. Er lebte gegen Ende des 16. und zu Anfang des 
17. Jahrhunderts in Rom, und war auch Kunsthändler. Mit ihm iden- 
tificirt Ch. Kramm den Johannes Orlandi, dessen volle Adresse auf 
vielen Kupferstichen vorkommt. Auf anderen Blättern steht nur J. 0. exc. 
613. Unbekannter Maler, welcher im 17. Jahrhundert thätig war. 
I_ V_ P_ Er malte kleine Landschaften in der Weise des Jan van 
Goyen. 
614. Unbekannter Waffenschmied, welcher in Bologna gelebt 
w? haben könnte. In der Rüstkammer des Institutes daselbst sind 
F) einige merkwürdige Stosswaifen, bestehend in einer Anzahl 
Dolche von übereinstimmender altertbümlicher Form auf Genneser Art, 
Lingue di bue genannt, deren breite Klingen mit eingeätzten Figuren, 
Arabesken und Wahlsprüchen schon verziert sind. Eine dieser Waffen 
trägt das obige Künstlerzeichen, und alle haben überdiess noch das 
Wappen des Giovanni Bentivoglio, des Selbstherrschers von Bologna. 
Auf diese, wegen ihrer Aetznng merkwürdigen Waden macht E. Harzen 
in Naumanms Archiv V. S. 121 aufmerksam, wo er über die Erfindung 
der Aetzkunst spricht. Harzen glaubt, dass diese Dolche die Bewaff- 
nung der Leibwache des Bentivoglio gebildet haben, womit derselbe 
nach der verfehlten Verschwörung der Malazzi im November 1488 sich 
umgnb. Im Jahre 1506 wurde er vertrieben, und somit datiren die 
Waifen wahrscheinlich schon von 1488, jedenfalls nicht später als 1506. 
615., Jonkheer Johannes van Rijckevorsel Glasmaler von Retter- 
: dam, sollte als der Sohn eines hohen Staatsbeamten die 
juridische Laufbahn ergreifen, fasste aber solche Neigung 
zur Kunst, dass er von 1838 an derselben ausschliesslich 
oblag. Man findet in Kirchen und in Privatsammlungen 
Gemälde von seiner Hand, auf welchen das gegebene Zeichen vor- 
kommt. Im Jahre 1842 trat Rijckevorsel in den geistlichen Stand. 
616. Jakob Ruysdael oder Ruisdael, der berühmte holländische 
Landschaftsmaler, bediente sich gewöhnlich 
eines aus J R gebildeten Monogramms, welches 
ÄÄ aber noch eher für YR genommen werden 
- 7 1 kann. Wir haben es oben No. 326 gegeben, 
und da ist auch ausführlicher überr diesen 
Meister gehandelt. Man schreibt ihm aber auch das gegebene Leichen 
zu, welches auf schönen Landschaften in der Weise des JakobRuysdael 
vorkommt. Diese Bilder stimmen aber in der Färbung mit Jenen des 
genannten Meisters nicht. Sie sind brillanter gemalt, _1m Ganzen aber 
im Vergleich mit den Gemälden RuysdaePs von geringerem Werthe,
	        
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